Anfahrt: A95 München- Garmisch, Fernpaß, Imst, dann weiter auf der Landstraße (314) ins Ötztal. Über Ötz, Längenfeld und Sölden nach Zwieselstein. Hier biegt man rechts ins Venter Tal ab und weiter nach Vent (Ende der Straße).
Anfahrt planen mit Google-Maps Ausgangspunkt: Vent (1900 m), kleiner Schlepplift am hintersten Ortsende. Achtung, die durchwegs privaten Parkmöglichkeiten am Ausgangspunkt werden von den Anliegern auf zum Teil recht grobe Art „verteidigt“. Am besten man erkundigt sich schon bei der Hüttenreservierung, wo man sein Fahrzeug abstellen kann. (Meist ist dies in der Nähe des Hotel Vent möglich.)
Route: Hüttenanstieg: Über die Piste des kleinen Schleppliftes nach oben bis kurz vor seinem Ende. Dann geht man ein ganz kurzes Stück nach links und erreicht so den Sommerweg zur Martin Busch Hütte. Nun immer entlang des Sommerwegs, der steile und lawinenbedrohte Hänge des Niedertals quert. Bei harschigen Verhältnissen besteht zudem Abrutschgefahr. (Vor Jahren kam es hier sogar zu einem tödlichen Absturz in die Bachschlucht.) Der Weg geht an der Schäferhütte (2230 m) vorbei und dann, kurz vor Erreichen der Hütte, dreht er nach rechts. Er wird hier oft bedenklich schmal, doch danach hat man es geschafft.
Eine etwas längere, aber bequemere Alternativroute führt von der Schäferhütte (2230 m) hinunter zum Bach und an ihm entlang bis unmittelbar unter die Hütte. Dann über einen steilen Hang Richtung Süden zum großen Unterkunftshaus auf 2501 Meter.
Gipfelanstieg: Auch der Weiterweg ist – zumindest bei guten Sichtverhältnissen – von der Orientierung her einfach: entlang des Niederjochbaches wandert man gemütlich und flach in südwestlicher Grundrichtung ins Tal hinein. Am Beginn des Niederjochferners dreht man nach links (Südosten) auf die herrlichen Hänge des Similaun zu. Sich auf dem Gletscher links haltend (siehe Bild 2 / rote Linie) steigt man über ideales Skigelände hinauf. Auf 3360m zielt man dann mehr rechts und peilt den Westgrat an. Skidepot. Über den Grat, anfangs häufig noch über ein paar Felsen, dann über die luftige Firnschneide (meist unschwierig) zum höchsten Punkt.
Abfahrt: 1. Wie Aufstieg.
2. Oder man hält sich von Anfang an links bei der Abfahrt und zielt, anders als beim Aufstieg, links an einer Felsinsel (3260 m) vorbei, hinunter zur Similaunhütte, 3019 m, (siehe Bild 2 / grüne Route). Von hier geht es in nordöstlicher Richtung zurück zur Martin Busch Hütte.
Charakter/Schwierigkeit: Similaun - ein wohlklingender Name, der nicht erst seit Ötzi bekannt ist, ein formschöner Berg, ein nordwestseitiger Gletscherhang wie für Skifahrer gemacht und dazu eine Aussicht, daß es eine wahre Pracht ist, so lautet die schwärmerische Kurzbeschreibung. Nicht vergessen sollte man aber auch einen Hüttenanstieg, der wirklich lawinenbedroht ist und bei Hartschnee in den steilen Hangquerungen unangenehm sein kann. Unbedingt früh aufbrechen und erst ins Tal abfahren, wenn es bereits wieder anzieht !!! Die Firnschneide zum Gipfel ist luftig, aber nicht schwer. Bei ungünstigen Verhältnissen (Blankeis) sollte man jedoch auf Steigeisen nicht verzichten.
Lawinengefahr: Hoch beim Hüttenaufstieg (vor allem bei Erwärmung droht aus den Runsen über der Aufstiegsroute Gefahr)
Gering auf der Route von der Hütte zum Gipfel (bei richtiger Spurwahl).
Exposition: Nordwest, Nordost
Aufstiegszeit: Vent – Martin Busch Hütte: 2,5 bis 3 Stunden; Hütte – Similaun: 3 Stunden.
Tourdaten: Vent– Martin Busch Hütte: 600 Höhenmeter; Hütte – Similaun: 1100 Höhenmeter.
Beste Jahreszeit: März bis Mai
Stützpunkt: 1. Martin Busch Hütte (2501m), mit traumhafter Sonnenterrasse, DAV-Sektion Berlin, 130 Plätze (Lager und Zimmer), dazu 15 Plätze im Winterraum (immer geöffnet), Wirt ist Johann Scheiber, geöffnet in der Wintersaison: Anfang März bis Mitte Mai/Pfingsten, in der Sommersaison: Ende Juni bis Ende September, Telefon Tal: 0043/5254/8130.
2. Similaun Hütte (3019 m), privat, Telefon Hütte: 0039/0473/669711, Telefon Tal: 0043/5254/8119. Bewirtschaftet in der Wintersaison: Ende Feber bis Ende Mai Sommersaison: Mitte Juni bis Anfang Oktober, Schlafplätze: Zimmerlager/Betten: 40 Matratzenlager: 30.
Tipp: Die hier erwähnte zweite Abfahrtsmöglichkeit über die relativ neue und schöne Similaunhütte hinüber auf italienisches Gebiet ist schon deshalb lohnend, weil man hier ein wenig südtiroler Gastlichkeit und südliche Luft schnuppern kann. Außerdem ist man nur noch wenige Meter vom Hauslabjoch, der Fundstelle des weltberühmten Ötzis entfernt.
Karte: AV-Karte Ötztaler Alpen / Weißkugel, Nr.: 30/2, 1:25.000.
Autor: Bernhard Ziegler