Anfahrt: Auf der B186 durch das Ötztal bis schließlich hinter Sölden, bei Zwieselstein, die Straße rechts Richtung nach Vent abzweigt. Die meisten Parkplätze in Vent sind kostenpflichtig. Hält man sich im Ort eher links und fährt an der Talstation des Stablein-Sesselliftes vorbei und die schmale Straße weiter, so kommt man auf eine Wiese, auf der man bis jetzt immer unentgeltlich stehen konnte (Stand 2003).
Navi-Adresse: A-6458 Vent, Marzellweg
Anfahrt planen mit Google-Maps Ausgangspunkt: Vent (1921 m)
Route: Hüttenanstieg: Man verlässt den Ort in südwestlicher Richtung, geht links am Rande eines Wiesenhangs hinauf und folgt der Beschilderung Martin-Busch-Hütte. Man wandert nun auf einem holprigen Fahrweg, über den die Hütte versorgt wird. Zweieinhalb Stunden braucht man schon bis man die Martin-Busch-Hütte erreicht hat. Bei schönem Wetter motiviert vor allem der herrliche Blick auf den Similaun, der im Hintergrund mit seinem weißen Gipfelgrat majestätisch in den Himmel ragt.
Gipfelanstieg: 1. Der
Normalweg führt von der Martin Busch Hütte (2501 m) geradewegs durch das Niederjochtal - zunächst nach Südwesten, dann immer mehr nach Süden eindrehend - in Niederjoch mit der Silimlaunhütte (3017 m). Dann nach Südosten über den Niederjochferner zum Gipfelaufbau, wo Normalweg und die hier empfohlene Route über den Marzellkamm zusammentreffen.
2.
Route über den Marzellkamm: Kurz hinter der Martin-Busch-Hütte hält man sich links und überschreitet auf einem Brückerl den Niederjochbach. Der Pfad wird steiler und windet sich jetzt in östlicher Richtung um den Nordausläufer des Marzellkamms herum. Über Blockwerk leitet er hinauf auf die Grathöhe bis man schließlich, rund zweieinhalb Stunden nach Verlassen der Hütte, den höchsten Punkt des Marzelkammes erreicht hat (3147 m). Entlang dieses Kammes hat man herrliche Sicht auf die umliegenden Gletscher zu Füßen von Hinterer Schwärze und Similaun sowie nach Norden zur Kreuzspitze. Kurz nach dem höchsten Punkt des Marzellkamms ist Schluss mit dem felsigen Terrain und es wird Zeit, Seil und Steigeisen anzulegen. Eine meist ausgetretene Spur führt zunächst mäßig steil den Gletscher empor, später deutlicher ansteigend in Richtung Gipfelaufbau. Ein Steilstück vor dem Gipfelgrat erfordert dann noch einmal ordentlich Puste. Nach dem Gipfelgrat, der je nach Verhältnissen mal mehr mal weniger ausgesetzt ist, steht man schließlich oben – am Similaun (ca. 2 Stunden vom Marzellkamm aus).
Abstieg: Der Abstieg erfolgt in der Regel über den Normalweg via Similaunhütte, die man vom Gipfel aus sehen kann. Das geht bei normalen Verhältnissen auch recht flott. Man folgt der Aufstiegsspur bis nach dem Steilstück, hält sich dann aber links, also westlich. Die Abstiegsspur führt im unteren Teil nah an einem Felsrücken vorbei, um einigen Spalten auszuweichen. Nach etwa einer Stunde erreicht man die Similaunhütte. Von dort führt ein gut sichtbarer Weg in gut eineinhalb Stunden hinunter zur Martin-Busch-Hütte und von dort schließlich in weiteren 1 3/4 Stunden nach Vent.
Charakter/Schwierigkeit: Leichte bis mittelschwere Hochtour in großartiger, vergletscherter Ötztaler Bergwelt. Die hier beschriebene Rundtour ist bei gutem Wetter ein echter Leckerbissen! Es handelt sich um eine Hochtour, an der auch Einsteiger - gute Verhältnisse vorausgesetzt - ihre Freude haben, sofern sie mit Seil, Pickel und Steigeisen umgehen können. Die Spaltengefahr hängt natürlich immer von den Verhältnissen ab, ist aber sicher nicht zu unerschätzen.
Gehezeit: Vent - Martin-Busch-Hütte 2,5 Stunden; Martin-Busch-Hütte über Marzellkamm zum Similaun 4 bis 4,5 Stunden. Abstieg: Similaun – Similaunhütte 1 Stunde; Similaunhütte – Martin-Busch-Hütte 1,5 Stunden; Martin-Busch-Hütte – Vent 1 3/4 Stunden.
Tourdaten: Höhendifferenz: Vent - Martin-Busch-Hütte: 600 Höhenmeter; Hütte – Similaun: 1100 Höhenmeter. Distanz: 27 km (gesamte Rundtour)
Beste Jahreszeit: Juli bis September
Stützpunkt: 1. Martin-Busch-Hütte (2501 m) der Sektion Berlin des DAV, geöffnet im Sommer von Ende Juni bis Ende September, ca. 130 Plätze, Telefon: 0043 / 5254 / 8130. eMail: vent@netway.at. Bilder und Infos auch im Hüttenarchiv.
2. Similaunhütte (3019 m), geöffnet Mitte Juni bis Anfang Oktober, 70 Plätze, Telefon: 0039 / 0473 / 669711 oder 0043 / 676 / 5074502.
Tipp: Als Ein-Tagestripp ist dieser Rundweg wirklich nur den ganz Hartgesottenen zu empfehlen. Es ist schon ratsam, zumindest eine Nacht auf einer der beiden Hütten zu verbringen. Dann hat man vielleicht noch Zeit, von der Similaunhütte aus „Ötzi“ zu besuchen, oder besser gesagt die Stelle, an der er am 19. September 1991 entdeckt wurde. Eine Steinpyramide erinnert dort an den spektakulären Fund (von der Similaunhütte aus etwa eine Stunde in Richtung Fineilspitze).
Karte: AV-Karte Ötztaler Alpen / Weißkugel, Nr.: 30/2; 1:25.000; Oder Kompass-Karte Inneres Ötztal, Nr. 042; 1:25.000.
Autor: Manfred Wöll; Bilder: Adobe Stock