Anfahrt: Von Norden kommend über Landeck ins Engadin Richtung St. Moriz bis Höhe
Guarda. Hier fährt man hinauf zum Ort. Etwas unterhalb von Guarda findet
man einen gebührenpflichtigen Parkplatz. Hinweis: Der Parkautomat nimmt
nur (CHF) Münzen! Erster Tag 8 CHF, jeder weitere Tag 2 CHF (Stand
2016).
Öffentliche Verkehrsmittel: Anreise mit der Rhätischen Bahn, Haltestelle Guarda Station und anschließend mit dem Postbus nach Guarda hinauf. Info:
www.rhb.ch.
Anfahrt planen mit Google-Maps Ausgangspunkt: Guarda (Gemeinde Scuol / Schuls), Großparkplatz kurz unterhalb des Ortes (Ausgangshöhe 1600 m).
Route: 1. Tag: Guarda (1600 m) – Chamanna Tuoi (2250 m): Vom Parkplatz aus geht man auf dem Panoramaweg und auf der Straße hinauf zum Ort Guarda (1650 m). Hier folgt man dann dem Wegweiser zur Chamanna Tuoi. Auf einer schmalen Asphaltstraße geht’s gleich stramm bergan. Die Kehren kann man bei entsprechender Schneelage über Wiesen abkürzen. Danach zieht man flach ins Val Tuoi hinein. Kurz vor der Alp Suot (2018 m) folgt man dem Wegverlauf nach rechts und zieht danach oberhalb der Alphütte leicht ansteigend taleinwärts zur Chamanna Tuoi (2250 m) empor.
2. Tag: Hintere Jamspitze (3156 m) – Obere Ochsenscharte (2977 m) – Wiesbadener Hütte (2443 m): Gleich hinter der Hütte steigt man nach Osten über einen steileren Hang gut 150 Höhenmeter hinauf. Danach hält man sich stetig schräg links (Nordosten) aufwärts und erreicht über das kupiertes Gelände der „Plan Furcletta“ den Punkt 2580 m. Nun dreht man allmählich nach Osten ab und steigt anschließend in einem Linksbogen, um den felsigen Südgrat des Piz Tuoi rechts herum. Danach geht es in einer breiten Mulde empor. Durch diese hinauf zur Fuorcla Tuoi (3080 m). Hier traversiert man dann unterhalb der Felsen der Hinteren Jamspitze nach Norden, wo man auf die Aufstiegsspur von der Jamtal-Hütte her trifft. Man umrundet den Gipfel auf seiner Nordseite, steigt dann links über einen Nordwesthang aufwärts und in wenigen Minuten, bei guter Schneelage mit Ski, zum Gipfel.
Abfahrt: Unmittelbar nach dem Jamjoch hält man sich links (Norden) und fährt über den breiten und herrlichen Jamtalferner (einige Spalten) hinab. Nach einer Steilstufe gelangt man auf die flache Gletscherzunge des Jamtal Ferners, wo man auf einer Höhe von ca. 2620 m wieder anfellt.
Aufstieg zur Oberen Ochsenscharte: Am äußersten rechten Rand des Jamtalferners zieht man in südwestlicher Richtung über sanftes Gelände bergan. Auf einer Höhe von ca. 2750 m dreht man dann nach Süden ab und spurt rechterhand einer Spaltenzone zur Oberen Ochsenscharte empor (2977 m).
Abfahrt: Über den spaltenlosen Vermunt Gletscher schwingt man genüsslich über die flache Gletscherzunge zuerst nach Westen, dann (auf ca. 2730 m) in nordwestlicher Richtung hinab. In einer Querfahrt erreicht man die bereits sichtbare Wiesbadener Hütte (2443 m).
3. Tag: Fuorcla Confin (3043 m) - Verstanclator (2927 m) – Klosters (1179 m): Von der Hütte aus folgt man zunächst der Abfahrtsspur vom Vortag südwärts bis zur Höhenlinie von ca. 2540 m hinauf. Dann geht es im Rechtsbogen (westliche Grundrichtung) empor auf einen Sattel (südlich der Grünen Kuppe). Mit einem geringen Höhenverlust gelangt man auf den Ochsentaler Gletscher. Unterhalb des imposanten Eisbruches quert man nach Westen und steigt anschließend nach Süden abdrehend über einen ziemlich steilen Hang bergan. Zwischen den blauschimmernden Eistürmen und einer Felswand erreicht man (Spalten) den oberen Teil des Ochsentaler Gletschers. Nun zieht man geradewegs über das flache Gletscherbecken in südlicher Richtung auf eine kleine und markante Scharte zu. Der Übergang „Fuorcla Confin“ (3043 m) befindet sich gleich rechts davon und ist erst ganz zum Schluss sichtbar. Auf der Scharte befindet sich eine Markierungsstange mit einer Tafel. Von der Scharte aus versucht man so hoch wie möglich Richtung Westen, Richtung Silvrettapass zu traversieren. Dann quert man nach Südwesten, unterhalb der Felswand des „Gletscherchamm“, einen steilen Hang (Spalten) zur tiefeingeschnittenen Scharte „Verstanclator“ (2927 m) hinüber.
Abfahrt: Über den ideal geneigten Verstancla Gletscher schwingt man Richtung Nordwesten hinunter in das enge und tiefeingeschnittene Verstanclatal. Nach dem schmalen Talabschnitt wird man förmlich ausgespuckt und erreicht eine flache Ebene. Mit etwas Stockeinsatz skatet man zur Alp Sardasca (1648 m) hinaus. Hier folgt man dem flachen Alpweg, teils schiebend, talauswärts. Bei einer Brücke geht es nach links hinüber und anschließend erreicht man in einer flotten Schussfahrt die Alpe Garfiun. Entlang der Straße oder Langlaufloipe nach Monbiel (1291 m) und je nach Schneelage weiter hinab bis zum Bahnhof Klosters- Platz (1179 m).
Charakter/Schwierigkeit: Großartige, technisch insgesamt höchstens mittelschwere Skidurchquerung. Auf dieser landschaftlich äußerst abwechslungsreichen Mehrtagestour erlebt man die „noch“ vorhandene Gletscherlandschaft der Silvretta. Die skitechnischen und alpinen Anforderungen sind bis auf wenige 35° Steilhänge eher gering. Auf einigen Passagen ist eine gewisse Spaltengefahr zu beachten, ansonsten sind die Gletscher überwiegend spaltenarmen. Direkt neben dem Weg befinden sich so bekannte und begehrte Gipfel wie
Dreiländer Spitze (3197 m) oder Piz Buin (3312 m), die man natürlich bei entsprechendem Können und Kondition noch mitnehmen kann. Neben der normalen Gletscherausrüstung sind dann auch noch Steigeisen und ein Pickel notwendig. Reicht im späten Frühjahr der Schnee nicht mehr nach Klosters hinunter, kann man sich bei der Alpe Garfiun (1373 m) ein Taxi rufen, welches einen für 45 CHF zum Bahnhof nach Klosters bringt (Gotschnataxi, Tel.: 0041 / 76 / 377 77 66). Von der unterschiedlichen Schreibweise Verstancla mit „c“ oder Verstankla mit „k“ in den Karten darf man sich nicht irritieren lassen.
Lawinengefahr: Mittel (Sicherste Verhältnisse sind im tiefeingeschnittenen V-Tal des Verstanclatals notwendig. Oft große Lawinen aus den extrem steilen Flanken)
Exposition: alle
Aufstiegszeit: 1. Tag: ca. 3 Stunden
2. Tag: 3,5 bis 4 Stunden
3. Tag: ca. 3 Stunden
Tourdaten: 1. Tag: Aufstieg ca. 650 Höhenmeter, Abfahrt: 0 Hm; Distanz: ca. 7,8 km; Zeitbedarf: ca. 3 Stunden
2. Tag: Aufstieg ca. 1280 Höhenmeter, Abfahrt ca. 1080 Hm; Distanz: ca. 10,9 km; Zeitbedarf: insgesamt ca. 5 Stunden
3. Tag: Aufstieg ca. 700 Höhenmeter, Abfahrt ca. 1800 Hm bis Klosters; Distanz: ca. 24,6 km; Zeitbedarf: insgesamt ca.5 Stunden
Beste Jahreszeit: März und April
Stützpunkt: 1. Chamanna Tuoi (2250 m), bewirtschaftet von Mitte Februar bis Ende April, Tel.: +41 / 81 / 862 2322,
www.tuoi.chWiesbadener Hütte (2443 m), Bewirtschaftet von Mitte Februar bis Anfang Mai, Tel.: +43 / 5558 / 4233,
www.wiesbadener-huette.com Karte: Alpenvereinskarte Silvrettagruppe, Nr.: 26, 1:25.000, Landeskarte der Schweiz, Davos, Blatt 1197, 1:25.000 und Landeskarte der Schweiz, Zernez, Blatt 1218, 1:25.000.
Erhältlich in unserem
Schweizer-Landeskarten-Shop.
Autor: Doris & Thomas Neumayr; Bilder: auch Wolfgang Neumayr