Anfahrt: Von Norden: über Imst, Richtung Landeck, dann Autobahnausfahrt Reschenpaß / St. Moritz, durch den Landecker Tunnel, über Martina ins Engadin bis Guarda.
Öffentliche Verkehrsmittel: mit der Rhätischen Bahn nach Guarda (Bahnhof) und mit dem Postbus hinauf in den Ort.
Anfahrt planen mit Google-Maps Ausgangspunkt: Guarda (1653 m) beim Hotel Buin am östlichen Ortsrand.
Route: Vom Hotel Buin auf der Straße (zum Teil asphaltiert) östlich, Richtung Ftan, nach Bos-cha, was übersetzt soviel wie Wald heißt. Man wandert hier auf der alten Engandiner Handelsstraße, bis 1862 die allgemein übliche Hauptstraße durchs Inntal über den Maloiapaß hinunter bis nach Como. Nach dem Weiler Bos-cha trifft man auf die sogenannten Ardezer Hexensteine (links der Straße). Es sind große Steinplatten, denen man viele Geschichten nachsagt. So sollen beispielsweise die Abdrücke auf den Steinen von Hexen mit Ziegenfüßen stammen. In Vollmondnächten hätten die Hexen auf diesen Steinen nämlich getanzt und so ihre Abdrücke hinterlassen. Noch heute sagt man den mystischen Steinen eine magische oder elektromagnetische Kraft nach. Man soll sie spüren, wenn man die Hand etwa 1 cm über den Stein hält. Man wandert übrigens nicht nach Ardez hinunter, sondern folgt dem Schild nach Ftan und bleibt so gut 100 Meter oberhalb des Ortes. Hier kann man die Ruinen der alten Poststelle besichtigen. Sie war bis 1860 in Betrieb und beherbergte auch eine Gaststätte, einen Frisiersalon, eine Wagnerei, Ställe und eine Hufschmiede. Eine Andachtskapelle gab es außerdem.
Nun auf dem Weg (Schild Ftan) leicht bergab durch den Wald und zur alten Steinbrücke, der Tasnanbrücke. Zu ihr erzählt man sich folgende lustige Geschichte: Eigentlich wollte man eine Holzbrücke über den Tasnan-Bach errichten. Das Holz dafür war schon geschnitten, doch die Balken waren zu kurz wie sich vor Ort herausstellen sollte. Da wollten die Brückenbauer die Stämme mit Ochsen strecken, bis die Ardezer kamen und befohlen, eine Steinbrücke zu bauen.
Nachdem man diese Steinbrücke überquert hat, biegt man an der Gabelung links ab. Nach ca. 20 Meter geht es dann rechts Richtung Ftan. Der Weg führt leicht bergauf durch einen schönen Wald. Bei der nächsten Beschilderung Richtung „Muglin-Ftan“. Muglin heißt Mühle – und sie ist immer noch in Betrieb, wenn auch nur für die Touristen. Das Schloß, welches man vor Augen hat, ist das Schloß Tarasp.
Nun von der Mühle nach Ftan. Hier gibt es eine Chaseria (Käserei). Kurios! Die Bauern auf den Almen rundherum haben eine direkte Pipeline, die die Milch in die Käserei leitet. Man schlendert durch Ftan und folgt der Beschilderung Richtung Scuol. Als Orientierung dient das Hotel Jordan, an dem man links vorbei wandert. Von nun an geht es bergab, über wunderschöne Wiesenterrassen, oder auch lichten Mischwald, immer mit phantastischem Bergpanorama, bis nach Scuol.
Rückweg: Am besten mit der Rhätischen Bahn zurück zum Bahnhof Guarda. (Achtung! Er befindet sich ein gutes Stück unterhalb von Guarda). Mit dem Postbus oder zu Fuß hinauf ins Dorf.
Charakter/Schwierigkeit: Leichte, überaus reizvolle Höhenwanderung von Ort zu Ort mit Blick auf die Unterengadiner Dolomiten entlang der Sonnenseite des Inntals. Die malerischen Orte Guarda und Ftan mit ihren typischen Engadiner Häusern und Wandmalereien, den sogenannten Sgraffiti, sind wirklich sehenswert und so sollte man sich Zeit zur Besichtigung nehmen. Die Wanderung ist zu jeder Jahreszeit empfehlenswert (auch im Winter) und für Kinder geeignet.
Gehezeit: 2 bis 2,5 Stunden
Tourdaten: ca. 200 Höhenmeter und 10 km Distanz
Beste Jahreszeit: ganzjährig möglich
Stützpunkt: Diverse Gasthäuser in den verschiedenen Ortschaften.
Tipp: Nach der Ankunft in Scuol (Schuls) kann man sich in der Therme (Sauna, Dampfbad, Solebecken, etc.) erholen. Also Badesachen mitnehmen!
Karte: Schweizer Landeskarte 1198 „Silvretta“ und 1199 „Scuol“, beide 1:25.000.
Autor: Christine Ziegler