Anfahrt: Von Norden kommend über Tegernsee und Kreuth zum Achenpass und weiter nach Achenkirch. Am See entlang bis zum Südende nach Maurach. Hier biegt man nach rechts ab und fährt in Richtung Pertisau, bis auf halber Strecke das Wirtshaus „St. Hubertus“ auftaucht. Kurz vorher (ca. 100 m) befindet sich auf der linken Straßenseite eine Parkbucht.
Von Süden: Inntalautobahn bis Ausfahrt Wiesing und dann zum Achensee.
Anfahrt planen mit Google-Maps Ausgangspunkt: Gasthaus „St. Hubertus“ an der Straße Maurach – Pertisau (929 m).
Route: Oberhalb der Straße endet die Skipiste, welche vom Zwölferkopf herunterkommt. Auf dieser steigt man in durchgehend gleichmäßiger Neigung bergan, bis man nach ca. 1:15 Std. die in Privatbesitz befindliche Bärenbad Alm (1.457m) erreicht. Hier ändert die Tour ihren Charakter und die Pforte ins „wilde Karwendel“ öffnet sich. Ohne Höhengewinn spurt man nach Süden über eine freie Fläche zum Wald hin. Während des ganzen Waldstückes ist es wichtig, den roten Markierungen (Punkte) des Sommerweges an den Bäumen zu folgen. Sie sind eine notwendige Hilfe, um sich in dieser unübersichtlichen und steilen Waldpassage zurecht zu finden. Kurz nachdem man eine Lawinenrinne, welche vom Bärenbadkessel herunterzieht, durchquert hat, stößt man auf einen auffallenden Felsblock. Jetzt heißt es Aufpassen! Die Gehrichtung wird von einem roten Pfeil an einem Baum angezeigt, er weist nach links (Osten) aufwärts. Sehr steil und mühsam geht es nun mittels enger Kickkehren zwischen den Bäumen bergauf, bis der Wald etwas lichter und das Gelände ein wenig flacher wird. Vorsicht: Die Lichtung verleitet dazu, dass man geradeaus weiter steigt. Die richtige Route wendet sich jedoch scharf nach rechts und führt nach Süden durch den Bergwald, bis man am „Weißenbach Sattel“ (1.693m) steht und die Waldgrenze erreicht hat (siehe Bild 1). An einem Holzkreuz vorbeiziehend, spurt man gen Südwesten auf einen mäßig geneigten Rücken hinauf und genießt zwischen einzelnen Lärchen den Achenseeblick (siehe Bild 3). Unterhalb einer markanten Felsnase quert man dann leicht fallend in das breite „Weißenbachkar“ hinein und steigt über den prachtvollen Karboden bergan (siehe Bild 4). Schließlich gelangt man in eine breite Rinne, in der es am Schluss steil zur Scharte „Am Übergang“ (2103 m) hinaufgeht. Nach diesem letzten Aufschwung befindet man sich in ebenem Gelände und zieht nach Westen über einen überwechteten und schmalen Kamm (siehe Bild 5) zum höchsten Punkt des Seierjochs hinüber.
Abfahrt: Wie Aufstieg. Schöner ist es allerdings, wenn man das „Weißenbachkar“ direkt bis zur „Weißenbachalm“ hinunterfährt, danach nochmals anfellt und 80 Hm zum Weißenbach Sattel hinaufsteigt. Von dort: Abfahrt wie Aufstieg.
Charakter/Schwierigkeit: Wenig bekannte, mittelschwere Skitour, die sich im Wesentlichen in drei Abschnitte gliedert. Die ersten 500 Hm bis zur Bärenbad Alm verlaufen auf einer Skipiste, die aufgrund der schattigen Lage auch nach der Schließung des Liftbetriebes bis ins Frühjahr hinein Schnee aufweist. Der zweite Teil zum Weißenbach Sattel hinauf verlangt Skitourenerfahrung und Orientierungsvermögen in einem teilweise unübersichtlichen und steilen Bergwald. Hier ist auch bei der Querung von Lawinenbahnen die notwendige Vorsicht angebracht. Die letzten 500 Hm führen durch ein prachtvolles Kar, welches durch eine steile, aber breite Rinne gekrönt wird. Der überwechtete Kamm zum höchsten Punkt ist zwar skifahrerisch nicht mehr lohnend, aber der umwerfenden Aussicht wegen sollte man sich die letzten Meter nicht entgehen lassen.
Lawinengefahr: Mittel bis Hoch (Querung von Lawinenbahnen zwischen Bärenbad Alm und Weißenbach Sattel, sowie die steile Rinne zur Scharte „Am Übergang“).
Exposition: Nordost
Aufstiegszeit: 3,5 Stunden
Tourdaten: 1.220 Höhenmeter
Beste Jahreszeit: Februar bis April
Stützpunkt: Auf der Tour keiner.
Karte: Kompass Blatt 27, Achensee, 1:35.000. Oder AV- Karte Nr. 5/3, Karwendelgebirge /Östliches Blatt, 1:25.000.
Autor: Doris & Thomas Neumayr