Anfahrt: Über die A1 Salzburg-Wien bis Ausfahrt Thalgau weiter über Bad Ischl nach Hallstatt. Bei Hallstatt der Straße Richtung Obertraun folgen. Ca. 1 km nach Hallstadt findet man den Kesselparkplatz (Einfahrt nur für Kfz unter 2 m Höhe). Es besteht auch die Möglichkeit auf der anderen Straßenseite einen Parkplatz zu finden.
Anfahrt planen mit Google-Maps Ausgangspunkt: Auf der gegenüberliegenden Straßenseite des Kesselparkplatzes bei Tafel Seewandsteig. Die Tafel sollte vor dem Einstieg noch einmal aufmerksam gelesen werden. Besichtigen kann man unmittelbar daneben das Naturdenkmal „Kessel“ einer periodisch aktiven Karst-Riesenquelle.
Route: Zustieg: Dem gut markierten Weg (Klettersteig / Hirschaualm) ab Tafel Seewandsteig folgen. Vorsicht: Bei der Hirschaualm links haltend der Ausschilderung folgen. Einstieg bei Metalltafel. Bis zum Einstieg 45 Minuten.
Klettersteig: Über den Vorbau mittelschwer bis zur ersten Schlüsselstelle dem Doppeldach. Das Doppeldach sollte sicher bewältigt werden, denn obwohl sich hier die schwierigste Einzelstelle befindet, scheitern viele Klettersteigler im oberen Teil an nachlassender Oberarmkraft bzw. aus Konditionsmangel. Vom Doppeldach geht es zur Rampe (Vorsicht Nässe). Nach der Rampe weiter in Richtung Wald, durch den Wald hindurch (kurze Unterbrechung des Stahlseiles, guter Pfad, kein ausgesetztes Gelände) zum Punkt „Seit 1881“. Hier eventuell eine Rast einlegen. Bis zu diesem Punkt sind Leute bereits 1881 gelangt – ohne Klettersteig. Nun folgt eine ausgesetzte Querung und der Weiterweg zum „Fledermaus Biwak“. An diesem Punkt haben die Erstbegeher (Erbauer) einige Nächte verbracht. Über einige steile und anstrengende Stellen und zum Schluss über eine steile erdige und grasige Rampe (gut gesichert) führt der Klettersteig zum „Igel“. Der Igel wurde mit vielen Trittstiften entschärft und bietet (anstrengenden) Klettersteiggenuss an steilem Fels. Über das sehr ausgesetzte „Putzband“ geht es zum Finale, dem „100 m Pfeiler“. Hier eventuell eine weitere Rast einlegen. Am Einstieg zum Pfeiler muss man erst einmal kräftig anziehen, bevor es anstregend aber leichter über schönen Fels nach oben geht. Es folgen die letzten steilen Passagen, bei denen viele Seewand-Bewerber die nachlassende Armkraft schon merken dürften. Dann hat man es geschafft. Während des gesamten Aufstieges hat man einen sehr schönen Ausbilck auf den Hallstätter See. Der Klettersteig ist jedoch bis auf den letzten Meter anspruchsvoll. Der anschließende Weiterweg in Richtung Gjaidalm bietet wunderbare Ausblicke auf den Hohen Dachstein.
Abstieg: 1. Am Ende des Klettersteiges der deutlichen blau/roten Markierung folgen, bis der Weg des Klettersteiges auf den Weg in Richtung Gjaidalm mündet, ab hier rote Markierung. Weiter in Richtung Gjaidalm und von dort zur Seilbahnstation. 0,45 Minuten bis 1 Std.
2. Abstieg zu Fuß: DemWanderweg über Krippenbrunn in Richtung Seilbahn-Talstation in Obertraun folgen. Ab Krippenbrunn mündet der Wanderweg wieder in die Skipiste. 2 ½ bis 3 Stunden.
Bei (1.) und (2.): Von der Seilbahntalstation in Obertraun bis zum Parkplatz sind es dann noch einmal 30 bis 45 Minuten, erst über den Fussweg in Richtung Obertraun und dann auf dem Fussweg auf der Strasse nach Hallstadt, zurück zum Kesselparkplatz.
Charakter/Schwierigkeit: Der Seewandsteig ist ein gut gesicherter, jedoch extrem schwieriger Klettersteig (Bewertung E). Der Klettersteig ist steil, ausgesetzt und lang (800 Höhenmeter). Regelmäßig müssen Personen die den Anforderungen nicht gewachsen sind aus dem Klettersteig gerettet werden. Es sollte der entsprechende Trainingsstand vorhanden sein, auch längere steile Passagen am Stahlseil bewältigen zu können. Im Zweifelsfall besser im Seilschaftsverbund gehen. Zu beachten sind auch viele grassige und vor allem im unteren Teil häufig nasse Passagen zwischen den Steilstücken.
Nicht bei Nässe oder bei Regen einsteigen. Es gibt
keine Ausquermöglichkeit.
Gehezeit: Aufstieg: 45 Minuten bis zum Einstieg. 3 bis 6 Stunden für den Klettersteig.
Abstieg: 45 Minuten bis 1 Stunde bis zur Seilbahnstation (letzte Fahrt 17.00). Abfahrt mit der Seilbahn oder zu Fuß in 2 ½ bis 3 Stunden zur Talstation der Seilbahn. Ab Seilbahntalstation 30 – 45 Minuten zurück zum Auto.
Tourdaten: 1230 Höhenmeter insgesamt; Klettersteig 800 Höhenmeter.
Beste Jahreszeit: Ab Frühjahr bis Herbst, wenn die Wand schneefrei ist. Vorsicht bei Nässe, die Wand ist dann an den grasigen Stellen sehr rutschig.
Stützpunkt: Schilcherhaus bei der Gjaidalm, privat ca. 10 Minuten vor der Seilbahnstation. Übernachtungsmöglichkeit. Höchstgelegene Alm des Salzkammergutes. Tel: +43-6131-585
Ausrüstung: Komplette Klettersteigausrüstung, Helm, ggf. Zwischensicherungen und Seil bei Seilschaftsverbund. Gute Bergschuhe (Vorteil in den grasigen Passagen) oder Kletterschuhe (Vorteil bei den steilen Felspassagen).
Info: Ein Handy funktioniert in der Wand und sollte mitgenommen werden. Ausreichend Geld für die Talfahrt (20,50 € Stand Sommer 2004) bereithalten. Es wird empfohlen auf den Bändern zwischen den Steilpassagen ausreichend Pausen einzulegen.
Karte: Dachstein / Südliches Salzkammergut von Kompass, Blatt 20, 1:50.000
Autor: Gerhard Wiedemann