Anfahrt: Über die A8 München-Salzburg und dann auf der Inntalautobahn A93 bis zur Ausfahrt Oberaudorf. Rechts Richtung Niederndorf/Walchsee und auf der B172 nach Kössen. Beim Kreisverkehr geradeaus weiter auf der B172 (Walchsee Straße) und nach ca. 2 km rechts abbiegen Richtung Kirchdorf. Bei Erpfendorf stößt man auf die B178 und biegt links ab. Am Ortsanfang von Waidring zweigt man links ab in die Schredergasse (Schild: Mautstraße Steinplatte) und fährt über die gebührenpflichtige Straße (Mautautomat: 10 Euro – Stand 2020) hinauf zum Großparkplatz vom Skigebiet Steinplatte / Gasthaus Steinplatte.
Alternativ ist auch eine Anfahrt über Kufstein und St. Johann möglich; wer aus dem Chiemgau kommt, kann auch über Reit im Winkl oder Schleching anreisen.
Anfahrt planen mit Google-Maps Ausgangspunkt: Großparkplatz Skigebiet Steinplatte und Gasthaus Steinplatte (1376 m) bei Waidring (Hinweis: das Gasthaus Steinplatte ist auf nicht absehbare Zeit geschlossen.)
Route: Am nordöstlichen Ende (also rechts hinten im Anfahrtssinn) beginnt die asphaltierte Straße zum Berggasthof Stallenalm, den man in ca. 5 Minuten erreicht. Hier zweigt man rechts ab und wandert auf der Forststraße bis zur Grünwaldalm (1406 m). Nach Unterquerung der Gondelbahn nimmt man den oberen Weg - Wegweiser: „Wemeteigenalm / Wieslochsteig“. Dann folgt man dem Schild „Gamssteig / Schuster Gangl / Zettensteig – kein Wanderweg“. Der kleine Pfad führt über Stock und Stein steil hinauf zum Wandfuß. Dann geht es noch ein Stück durch schottriges Gelände nach Osten zum Einstieg bei einem kleinen Felsturm (ca. 1670 m).
Klettersteig: Nahe einer Verschneidung geht es fast senkrecht über eine glatte Platte mit Hilfe von Klammern empor (C) in einen kleinen Kamin, der sog. Himmelsleiter. Durch ihn (B/C) aufwärts, dann steigt man aus (C) in eine etwas erdige Rinne (A) und quert anschließend nach rechts (B). Über Steilstufen (B/C) und in leichten Querungen (B) zum auffallenden Felsturm, dem Knieschladerer. Hier gibt es zwei Varianten: die einfache (A) führt durch eine kleine Schlucht links am Turm vorbei. Die schwierigere Variante (C) leitet einen in einem herrlich luftigen Quergang um den Felsturm herum. Es ist die schönste Passage des ganzen Klettersteiges – das Sahnehäubchen - und nur unwesentlich schwieriger als die C-Stellen zu Beginn, aber eben sehr ausgesetzt. Eine kleine Seilbrücke führt dann wieder in die eigentliche Route zum Gipfel. Eine Steilstufe, eine Rampe (C) mit Klammern und dann noch ein flacheres Stück führen hinauf zum Vorgipfel, wo der Klettersteig endet.
Über einen Pfad erreicht man durch Latschengelände den sichtbaren Hauptgipfel in wenigen Minuten.
Abstieg: Durch die Latschengasse zurück in die Senke unterm Gipfel; hier zweigt man rechts ab und wandert hinunter zur Schotterstraße, die einen nach links hinunter – am Wasserspeicher vorbei - zur Bergstation der Gondelbahn bringt. Hier folgt man der Straße weiter nach rechts. Danach, wenn die Straße eine Schleife macht, kann man auch abkürzen. Bei einem großen Pistenschild folgt man nicht mehr der breiten Straße zur Stallenalm, sondern zweigt links ab auf einen Ziehweg. Er führt unter den Lawinenverbauungen hindurch zu einer Wiese und über diese auf Pfadspuren hinunter zum Anstiegsweg, den man fast bei der Stallenalm erreicht.
Charakter/Schwierigkeit: Kategorie C - mittelschwerer, relativ kurzer, jedoch sehr schöner Klettersteig. Tritt- oder griffarme Stellen sind immer mit Eisenklammern entschärft; zwischen den C-Stellen sind immer wieder leichte Passagen (A oder B) zur Erholung. Gleich beim Einstieg kann man den Anspruch der Route recht gut erkennen; die fast senkrechten Kletterstellen bis oberhalb vom Kamin sind C-Passagen – und schwieriger wird’s nicht. Stellenweise ist die Route aber ausgesetzt. Das gilt insbesondere für den traumhaft schönen, luftigen Quergang um den Knieschladerer herum. Diese Stelle kann man aber auslassen (sollte man aber nicht, weil’s so schön ist!) und in ganz einfachem Gelände weitgehen. Der Klettersteig ist durchwegs gut abgesichert, Drahtseil und Eisenklammern in gutem Zustand (Stand 2012).
Gehezeit: Zustieg: 1 Stunde; Klettersteig: 1 bis 1,5 Std.; Abstieg: knapp 1 Stunde.
Tourdaten: Höhendifferenz: insgesamt 550 Hm (inkl. kleiner Gegenanstiege), davon 300 Hm Zustieg und 200 Hm Klettersteig; Distanz: ca. 7 km (gesamte Runde)
Beste Jahreszeit: Juni bis zum Wintereinbruch
Stützpunkt: 1. Berggasthof Stallenalm (1430 m), täglich geöffnet von 9 bis 17 Uhr, Tel. +43/(0)5353/5825.
2. Alpengasthof Kammerkör (direkt an der Bergstation der Gondelbahn), täglich von 9 bis 16.45 Uhr geöffnet, Tel. +43/(0)5353/6316.
Die Öffnungszeiten der oben genannten Gastbetriebe richten sich nach den Betriebszeiten der Bergbahn: Betrieb ab Mitte/Ende Mai (hier fährt die Gondelbahn nur am Wochenende und nur bei schönem Wetter), ab Mitte Juni dann durchgehend geöffnet bis Anfang Oktober.
Hinweis: Der Klettersteig wird in der Alpin-Literatur auch häufig als Schuasta Gangl bezeichnet.
Ausrüstung: Komplette Klettersteigausrüstung mit Steinschlaghelm. Für Kinder ein Seil und HMS-Karabiner für eine Zusatzsicherung.
Bergbahn: Da die Berg- und Talfahrt mit der Gondelbahn für einen Erwachsenen 15 Euro (Stand 2012) kostet, empfehlen wir die Anfahrt mit dem Auto über die Mautstraße (8 Euro). Info auch unter www.steinplatte.co.at
Karte: Kompass Blatt 10, Chiemgauer Alpen, 1:50.000. Zum Karten-Shop...
Autor: Bernhard Ziegler