Anfahrt: Auf der B2 oder auf der B11 nach Krün. In Krün bei der Kirche abbiegen zum Wanderparkplatz (Tagesgebühr 5 Euro - Stand 2021) direkt an der Isar.
Navi-Adresse: 82494 Krün, Griesweg
Anfahrt planen mit Google-Maps Ausgangspunkt: Krün, Wanderparkplatz an der Isar (860 m)
Route: Vom Parkplatz 100 Meter nach Süden zur Isarbrücke und über diese zu einer Wegverzweigung mit großer Infotafel zum „Isar-Natur-Erlebnisweg“. Dort nach links auf die Forststraße zur Fischbachalm. Gut 600 Meter geht die Forststraße flach dahin, dann beginnt (bei einer Holzhütte mit Schranke) sanftes Bergaufgelände. Man folgt der Forststraße etwa zwei Kilometer nach Nordosten, dann - bei einem Wegweiser auf 1080 Metern Höhe - knicken rechts, die Wanderwege 351/357 zu Schöttelkarspitze und Seinskopf ab. Dieser nun schon spürbar steilere Karrenweg zieht 1,4 Kilometer lang schnurstracks durch den Wald nach Süden empor. Auf 1430 Metern Höhe lichtet sich der Wald - linkerhand erkennt man hier den unteren Teil der späteren Abfahrt (das Bachtal). Die Aufstiegsroute indes biegt kurz nach rechts (Südwesten) ab (in etwa dem Sommerweg folgend) und zieht in einem Bogen weiter nach Süden zur Waldgrenze; ein Wegweiser an der Schöttelalpe, der nach rechts weist, wird ignoriert. Kurz danach, auf etwa 1530 Meter Höhe, weitet sich der Blick: Links ragt die Schöttelkarspitze in den Himmel, die Spuren rechts hinauf führen zum 1961 Meter hohen Seinskopf (alternativ auch ein lohnendes und etwas einfacheres Ziel). Nach kurzer Zeit trennen sich beide Routen, zur Schöttelkarspitze geht es nun links hinauf ins nach oben hin immer steiler werdende Kar. Bei einer markanten Felsformation (obenauf thront ein spitzer Zacken) eröffnet sich links ein Blick in die spätere steile Abfahrt. Je nach Verhältnissen sollten spätestens hier Harscheisen montiert werden, denn flacher wird es nun nicht mehr – mit mindestens 35 Grad Steigung und manchmal auch mehr reihen sich die Spitzkehren aneinander, bis die Scharte zwischen Feldernkopf und Schöttelkarspitze erreicht ist. Auf der Ostseite bricht steil das (durchaus oft begangene) Kar zum Soiernsee ab. Nach einem Skidepot in der Scharte sind es nach links (Norden) noch etwa zehn Minuten zu Fuß zum Gipfel. Der finale Anstieg ist nicht zu unterschätzen: Nach einer Querung der Ostflanke sind die letzten Meter (Nordost-Exposition) steil und manchmal heikel, bisweilen können Steigeisen und Pickel ratsam sein.
Abfahrt: Zunächst auf der Anstiegsroute bis zum erwähnten markanten Felszacken (1830 Meter). Dort rechts nach Nordwesten hinunter (sehr steil) und ab einem Sporn, sich rechts haltend, nach Norden entlang der Felswände. Auf etwa 1500 Metern Höhe wird ein gut erkennbares Bachtal erreicht, das einen wie eine breite Natur-Bobbahn oder Halfpipe nach 1,5 Kilometern bei einer Holzbrücke zurück auf die Forststraße bringt. Nur gut 100 Meter weiter links befindet sich der Karrenweg-Abzweiger vom Aufstieg – ab hier ist der Rückweg auf der Forststraße bekannt.
Charakter/Schwierigkeit: Anspruchsvolle, steile bis sehr steile (35°-40°) Skitour mit ziemlich alpinem Gipfelanstieg. Landschaftlich großartiges Ambiente im bayerischen Karwendel – das obere Schöttelkar erinnert atmosphärisch ein bisschen an die Brenta. Diese finalen 500 Höhenmeter sind skitechnisch allerdings auch anspruchsvoll, am Schluss wird es 35 Grad steil und manchmal auch ein bisschen mehr. Hier muss man, egal ob mit oder ohne Harscheisen, im Aufstieg in sehr guter Spitzkehrentechnik sicher auf den Skiern stehen. Ist der Schnee hart, kann es hier sehr unangenehm werden. Gleiches gilt für die Abfahrt. Die Zu-Fuß-Passage vom Skidepot in der Scharte zum Gipfel, etwa 70 Höhenmeter, kann je nach Verhältnissen ebenfalls sehr fordernd und manchmal sogar heikel sein, sodass Steigeisen und ggf. Pickel nötig sind.
Lawinengefahr: Hoch aufgrund der Steilheit im oberen Schöttelkar sowie der Exponiertheit der letzten Meter von der Scharte zum Gipfel – die Tour ist nur bei absolut stabilen Verhältnissen möglich, der Lawinenlagebericht ist stets zonal/punktuell zu evaluieren.
Exposition: Meist Nord und Nordwest, oberes Schöttelkar West, Gipfelanstieg ab Skidepot Ost
Aufstiegszeit: 4 Stunden
Tourdaten: Höhendifferenz: 1250 Höhenmeter; Distanz: 6,9 Kilometer (Aufstieg)
Beste Jahreszeit: Hochwinter
Stützpunkt: -
Karte: Alpenvereinskarte BY 10, Karwendelgebirge NW - Soierngruppe, 1:25.000 oder Kompass Blatt 26 (Karwendelgebirge). Beide erhältlich in unserem
Karten-Shop.
Autor: Martin Becker