Anfahrt: Über diverse Routen nach Berchtesgaden. In Berchtesgaden folgt man der Beschilderung Kehlsteinhaus / Rossfeldstraße. Vor der Seilbahn rechts ab und über eine steile Bergstraße (24%) hinauf. Beim Rondell biegt man rechts Richtung Scharitzkehl / Hinterbrand ab und fährt bis zum großen, gebührenpflichtigen Parkplatz Hinterbrand (Tagesgebühr 5 Euro / Stand 2020). Hier finden Sie eine aktuelle
Tarif-Info.
Wer allerdings die Jennerbahn benutzen möchte, muss nach Schönau am Königssee.
Navi-Adresse - PP Hinterbrand: D-83471 Schönau am Königssee, Scharitzkehlstraße 40
Navi-Adresse - Jennerbahn: D-83471 Schönau am Königssee, Jennerbahnstraße 18
Anfahrt planen mit Google-Maps Ausgangspunkt: A. Parkplatz Hinterbrand (1120 m) oberhalb von Berchtesgaden.
B. Talstation der Jennerbahn in Schönau am Königssee (südlich von Berchtesgaden). Dann Auffahrt bis zur Gipfelstation mit der Bahn.
Route: Hüttenansteig: Vom Parkplatz Hinterbrand folgt man dem Wanderweg (Schilder Stahlhaus / Schneibsteinhaus) Richtung Jenner Mittelstation. Noch bevor man diese erreicht, etwa 10 Meter vor der ersten Piste, zweigt links der beschilderte Wanderweg via Mitterkaseralm zum Stahlhaus ab. Der Weg führt entlang der Piste zum Jennersattel (ca. 1800 m) empor. Hier durch eine kleine Scharte und auf gutem Steig leicht fallend hinüber, oberhalb vom Schneibsteinhaus vorbei, zum Torrener Joch (1735 m) mit dem Carl von Stahl Haus. (Hüttenanstieg knapp 2 Std. – dann am besten Übernachtung.)
Gipfelanstieg mit Rundtour: Von der Hütte nach rechts (Richtung Süden) auf den Schneibstein zu und durch die Latschengasse, über Stock und Stein, empor in freies Gelände. Auf gut markiertem Steig über Schrofen hinauf bis zum sehr breiten Westrücken und auf ihm zum riesigen Gipfelplateau (2276 m). Nun heißt es die Augen offen halten, denn auf den ersten Metern findet man nur wenige Trittspuren in der Wiese. Richtung Süden hinunter und bald auf deutlicherem Pfad Richtung Südwesten zur Windscharte. Hier westlich, um den Windschartenkopf herum (hier auch Anstiegsmöglichkeit zum Gipfel) und Richtung Südwesten ins Karstgelände. Auch jetzt muss man genauer hinschauen, will man den Weg nicht verfehlen. Das Tal und einige Markierungen geben allerdings die Richtung zum Seeleinsee (ca.1800 m) vor. Kurz nach dem idyllischen See geht es an einer Verzweigung rechts (Richtung Westen, später Nordwesten - Weg 497) und in den sog. Stiergraben hinunter. Auf einem Steig wandert man abwärts durch den Wald zum Wiesengelände der Priesbergalm (1500 m). Gleich hinter der Hütte beginnt der breite Wirtschaftsweg. Er leitet einen abwärts, an der Brantweinbrennhütte (Brennhütte) vorbei, zur Mittelstation. Noch ein kurzes Stück weiter und man trifft wieder auf den Anstiegsweg, der einen in 10 Minuten zum Ausgangspunkt zurückbringt.
Alternative: 1. Auffahrt mit der Bahn zum Jennergipfel und kurzer Abstieg zum Jennersattel. Weiter wie oben beschrieben über den Schneibstein bis zur Jenner Mittelstation. Rückkehr zur Talstation per Bahn (oder zu Fuß).
2. Auffahrt mit der Bahn zum Jennergipfel und kurzer Abstieg zum Jennersattel. Weiter wie oben beschrieben bis zur Abzweigung Gotzenalm (kurz vor Erreichen der Priesbergalm). Hier links hinunter zum Königssee und mit dem Schiff zurück zur Talstation. Jedoch unbedingt vorher den
Fahrplan checken – die Schiffe verkehren nicht das ganze Jahr über!
Charakter/Schwierigkeit: Landschaftlich eindrucksvolle und lange Rundtour. Vorwiegend über schmale Bergsteige durch Wald, Schrofen- und Karstgelände. Trittsicher sollte man also sein, auch wenn die Route nicht ausgesetzt oder schwierig ist. Wichtig ist jedoch gute Sicht, denn die Wegfindung ist trotz der Markierungen im Nebel äußerst schwierig. Ein wenig Orientierungssinn ist auch bei gutem Wetter gefragt. Insgesamt also eine mittlere bis anspruchsvolle Bergwanderung. Der Schneibsteingipfel bietet ein umwerfend schönes Panorama! Dabei sind Watzmann, Hundstod, Hochkalter und Hochkönig, im Norden aber auch Göll, Untersberg und die Schlafende Hexe markante Punkte.
Gehezeit: Ca. 6 Stunden vom Stahlhaus über den Schneibstein nach Hinterbrand. Der Aufstieg von Hinterbrand zum Stahlhaus beträgt zusätzlich knapp 2 Stunden; die Unternehmung ist daher am schönsten als Zweitagestour mit Hüttenübernachtung im Stahl- oder Schneibsteinhaus.
Tourdaten: ca. 600 Höhenmeter im Aufstieg (ab Stahlhaus) und 1150 Hm im Abstieg. Für den Hüttenaufstieg müssen zusätzlich 700 Hm veranschlagt werden.
Beste Jahreszeit: Mitte Juni bis zum Wintereinbruch.
Stützpunkt: 1. Carl von Stahl Haus (1736 m) der ÖAV Sektion Salzburg, am Torrener Joch. Ganzjährig geöffnet. 95 Übernachtungsplätze (Zimmer und Lager). Telefon: +49/8652/6559922.
2. Schneibsteinhaus (1668 m), von Anfang Mai bis Ende Oktober geöffnet. Telefon: 0049 / 8652 / 2596 (Hütte) und 08652 / 63715 (Tal).
3. Eine Einkehrmöglichkeit findet man während der Almsaison (2. Samstag im Juli bis Ende September) an der Priesbergalm (1500 m). Hier gibt es wirklich ein fantastisches Käsebrot mit einem mozzarella-ähnlichen Almkäse!
Info: Während der Sommersaison wird auf der Brennhütte (von Montag bis Freitag) tatsächlich Enzian gebrannt. Probieren kann man hier natürlich auch.
Karte: Kompass Blatt 14 Berchtesgadener Alpen, 1:50.000. Oder UK L4 vom Bayerischen Landesvermessungsamt, 1:50.000.
Zum Karten-Shop... Autor: Bernhard Ziegler