Anfahrt: A8 München-Salzburg bis Inntal-Dreieck. Weiterfahrt auf der A93 Richtung Kufstein bis zur Ausfahrt Oberaudorf. Dann rechts und auf der St172 über Niederndorf, Walchsee nach Kössen. In Kössen am großen Kreisverkehr nach rechts und auf der St176 nach Schwendt. In Schwendt auf der Hauptstraße bis rechts der Gasthof Mairwirt und der Maibaum auftauchen. Hier kurz nach dem Maibaum-Platz auf einer Parkfläche parken.
Anfahrt planen mit Google-Maps Ausgangspunkt: Parkfläche (702 m) beim Maibaum-Platz in Schwendt (südlich von Kössen). Theoretisch käme als Ausgangspunkt auch Mühlau in Frage, um sich den Gegenanstieg nach Schwendt zu ersparen. Leider gibt es dort kaum Parkmöglichkeiten.
Route: Zwischen Maibaum und Gasthof Mairwirt verläuft der grasige „Moarweg“ (Schild: Scheibenkogel, Nr. 68) westwärts durch Wiesen (siehe Bild 01) und vorbei an zierlichen Obstbäumen. Unter einem großen Laubbaum wendet sich der Weg nach links und führt an einem Waldhang entlang hinab. Man stößt bei einer kleinen Brücke auf eine schmale Asphaltstraße und zieht auf dieser nach rechts zum Weiler Mühlau. Der Wegweiser „Scheibenkogel“ peilt nach rechts zu einer Brücke mit Schranke hin. Nun geht’s über den glasklaren Kohlenbach hinweg und in Kehren einen Wiesenhügel hinauf zu den stattlichen Höfen von Aufschnait. Hier wandert man nach rechts (Nordwest) an den Höfen vorbei, befindet sich sogleich inmitten herrlicher Grasflächen, und erblickt hinter bäuerlichen Weilern die Chiemgauer Alpen (siehe Bild 02). Am Schilderbaum beim „Schnapsbänkle“ dreht man nach links (Süden), folgt einem Wirtschaftsweg, der über einen schütteren Waldhang empor leitet. Auf Bergwiesen erreicht man die freistehende Unterbichlalm (ca. 960m) und dreht beim Wegweiser hinter der Alm nach links. Bald kommt man auf große Almweiden und zur heimeligen Boariedalm (ca. 1000m) (siehe Bild 03). Kurz nach dieser Alm zweigt nach links ein Wanderweg ab und nach wenigen Metern steht man vor einer weiteren Verzweigung. Dort zeigt der Wegweiser „Scheiben-K“ nach rechts über Almböden (siehe Bild 04) zum Waldrand hin. Die rot-weißen Markierungen leiten durch den Wald, bis man eine Forststraße kreuzt. Auf dieser geht’s wenige Meter nach rechts und dann links auf den beschilderten Wanderweg bergan. Der Weg zieht durch Buschwerk, über Schneisen, durch Mischwald und vorbei an hohen Lärchen. Noch zweimal wird eine Forststraße gequert, bis man schräg gegenüber die kleine Hochfläche Kogel (1333m) entdeckt und am Wegesrand die Mauerreste einer ehemaligen Hütte. Minuten später passiert man die verfallene Kogelalm (ca. 1360m). Der Weg schlängelt sich jetzt über steile schmale Rippen und Mulden aufwärts. An einer abschüssigen Stelle im Grashang erleichtert eine Holzleiter den Anstieg. Anhaltend steil windet sich der Weg durch die Latschenregion hinauf zu einer freien, welligen Wiesenfläche, wo man bereits das Gipfelkreuz erspäht (siehe Bild 05), das nach einer weiteren Steilstufe schnell erreicht ist. Am Gipfel schweift das Auge hinüber auf die schroffen Felswände des Wilden Kaisers (siehe Bild 06) und gegenüber im Westen erkennt man die Pyramidenspitze (siehe Bild 07).
Abstieg: wie Aufstieg.
Alternative: Bei sicherem Wetter bietet sich der lange Abstieg über den Rücken des Scheibenkogels hinab zum Kohllahnersattel (1513 m) an; weiter hinunter zur Kohlalm (ca. 1200 m) und schließlich durch das Kohlental zurück nach Schwendt.
Charakter/Schwierigkeit: Die Tour ist hervorragend ausgeschildert und gekennzeichnet. Sie besticht durch ihre vielen schönen Ansichten auf benachbarte Gebirgsgruppen. Im regen Wechsel durchwandert man Wäldchen, Buschwerk und Wiesen, später geht’s durch Latschen. Anfangs ist es eine einfache wenig anstrengende Almtour auf rauen alten Wirtschaftswegen, die sich in die Landschaft schmiegen. Ab der Boariedalm verlässt man die Wirtschaftswege und wandert auf einfachen schmalen Wegen weiter empor. Im letzten Drittel steilt sich der enge Weg in grasigen, steindurchsetzten Hängen enorm auf (jedoch nicht ausgesetzt), so dass Trittsicherheit und gute Profilsohlen zum Einsatz kommen. Diese Passage kann bei Nässe sehr unangenehm werden!
Gehezeit: Aufstieg ca. 3 Stunden, Abstieg ca. 2,5 Stunden
Tourdaten: ca. 1030 Höhenmeter (inkl. Gegenanstiege)
Beste Jahreszeit: Ende Mai bis Oktober
Stützpunkt: Keine Einkehrmöglichkeit während der Tour. In Schwendt könnte man zum Gasthof Mairwirt mit Sonnenterrasse und Logis (Tel. 0043 / 5375 2777).
Karte: Alpenvereinskarte Kaisergebirge, Nr. 8, 1:25000
Autor: Doris & Thomas Neumayr