Anfahrt: Über die Inntalautobahn A33 mautfrei bis zur Ausfahrt „Kufstein Süd“ und weiter in Richtung St. Johann bis nach Scheffau. Die Hauptstraße verlassen und durch den Ort hindurch noch 2,5 km bis kurz vor den gut ausgeschilderten Hintersteiner See. Am Wirtshaus Bärnstatt vorbei bis links zur Kapelle; hier beginnt die Rundtour.
Anfahrt planen mit Google-Maps Ausgangspunkt: Kapelle St. Leonhard / Bärnstatt (918m) nahe dem Hintersteiner See bei Scheffau am Wilden Kaiser.
Route: Das erste Wegstück scheint etwas langweilig, ermöglicht einem aber den besten Rückweg zum Ausgangspunkt. Wir folgen der Teerstraße einfach weiter, bis wir nach 1 km den Hintersteiner See erreichen. Vor dem Cafe Seestüberl auf einem Feldweg rechts hinauf, in den Wald hinein und leicht links haltend. Hier wird der Feldweg zum Steig und bringt einen nach 800m wieder auf einen Fahrweg. Diesem kurz folgen, bis in einer deutlichen Linkskurve eher geradeaus wieder ein Steig abzweigt. Auf diesem schon bald über freie Almwiesen und zuletzt wieder auf einem Forstweg in großzügiger Rechtskurve zur Walleralm. Am Gasthaus Walleralm rechts vorbei, nun aber gleich links über den Graben und über einen ausgetretenen, jedoch schlecht beschilderten Pfad an den Waldrand in Richtung Hocheck und Kaindlhütte. Der Weg wendet sich nach rechts und führt einen über eine markante Grasmulde und dann durch dichten Wald auf den ersten Gipfel des Tages, das Hocheck (1470m). Von hier aus sieht man bereits die Kaindlhütte inmitten der Steinbergalmen, auf der man nach 2 Std. Gehzeit ruhig eine kleine Rast einlegen kann, bevor man sich dem Gipfelanstieg zuwendet. Von der Kaindlhütte an der Kirche geradeaus vorbei und unterhalb der obersten Häuser dem Wegweiser nach links folgend (nicht zu weit links halten!!!) und rechts an einem markanten Felsklotz vorbei zum Waldrand. Hier weist einem ein Schild den Weg nach links in den Wald hinein. Diesem Steig folgt man nun durch den Wald, an einem kleinen Tümpel vorbei, bis hinauf in den Großen Friedhof, wie das Geröllfeld unter dem Scheffauer heißt. Am beginn des Gerölls folgt man deutlichen Trittspuren nach links bis an die äußerste Begrenzung des Kars. Hier beginnt, deutlich markiert, der Widauersteig, die Schlüsselstelle der Tour. Immer den Drahtseilen nach bewegt man sich etwa 150 Hm nach oben, um dann in einer langen Querung nach rechts bis unter die Rinne zwischen dem Westlichen Hackenkopf und dem Scheffauer zu gelangen, die einem den Weiterweg freigibt. Vorsicht auf lose Steine, unterhalb des Quergangs sind oft Kletterer unterwegs, daher kein Geröll lostreten. Am Ende der Querung in scharfer Linkskehre über die Rinne hinweg und auf deren Ostseite immer weiter aufwärts, zuletzt direkt in der Rinne, bis man ein weites Geröllkar erreicht. Hier enden die Drahtseile und man erklimmt schon bald den Sattel, der den Übergang nach Süden freigibt. Vom Sattel aus noch 10 Minuten nach rechts, bis zum bereits sichtbaren, großen Gipfelkreuz. (2-3 Std. ab der Kaindlhütte).
Abstieg: Nach ausgiebiger Gipfelrast wieder zurück in den Sattel, nun aber rechts (nach Süden) abbiegen und dem markierten Pfad folgen, der sich schon bald recht steil und felsig nach links hinunter erstreckt. Über 3 kürzere Drahtseilpassagen hinweg bis an den Latschengürtel und schon bald gelangt man auf mittlerweile besserem Weg an eine Weggabelung. Hier hält man sich rechts in Richtung Steiner Hochalm / Hintersteiner See und quert über ein Geröllfeld bis an den Waldrand. Weiter durch den Wald, zuletzt über Almwiesen hinunter zur Steiner Hochalm, auf der man mit etwas Glück den harfespielenden und singenden (nicht immer ganz richtig!) Senner antrifft ( 2 Std. ab Gipfel). Man lässt die Alm links liegen und folgt der Beschilderung zum Hintersteiner See und gelangt auf diesem Weg direkt an den Ausgangsort zurück.
Charakter/Schwierigkeit: Leichter Klettersteig, der natürlich trotzdem absolute Schwindelfreiheit und Trittsicherheit voraussetzt. Auch, wenn die meisten ohne besondere Ausrüstung den Gipfel erklimmen, sei es nicht ganz so sicheren Bergsteigern angeraten, ein Klettersteig-Set mitzunehmen. Auch ein Helm ist durchaus angebracht, da vor einem Aufsteigende lockere Steine lostreten können. Da der Scheffauer der am leichtesten zu besteigende Gipfel des Wilden Kaisers ist, wird man hier nur selten einsam unterwegs sein. Die grandiose Aussicht nach Süden in die Zentralalpen mit Großglockner und Großvenediger belohnt jedoch die Mühen, die einen der Anstieg gekostet hat. Wichtig ist es, ausreichend Getränke mitzunehmen, da man zwischen Kaindlhütte und Steiner Hochalm kein Wasser finden wird!
Gehezeit: Aufstieg: 4 bis 5 Stunden; Abstieg: 3 Stunden.
Tourdaten: 1400 Höhenmeter
Beste Jahreszeit: Mitte Juni bis Mitte Oktober
Stützpunkt: 1. Stöfflalm und Gasthaus Walleralm auf der Walleralm (keine Übernachtung).
2. Kaindlhütte auf der Steinbergalm, Telefon: +49/(0)173/1958910 oder +43/(0)664/5304882, Öffnungszeiten: 1. Mai – Allerheiligen, kein Ruhetag, Übernachtung: 19 Betten und 20 Lagerplätze, bitte vorbestellen.
3. Steiner Hochalm (nur Getränke, unregelmäßig geöffnet).
Ausrüstung: Steinschlaghelm empfohlen. Klettersteig-Set zumindest für weniger Geübte.
Karte: Kompass Blatt 9, Kaisergebirge, 1:50.000. Oder AV-Karte Nr.8 Kaisergebirge.
Autor: Jan Piepenstock