Anfahrt: Von Lindau / Bregenz kommend auf der Autobahn N13 nach Chur und in Richtung San Bernardino (Pass) bis zur Ausfahrt Disentis / Reichenau. Über die bekannten Skiorte Flims und Laax nach Ilanz. In Ilanz folgt man dem Wegweiser nach Vrin und fährt auf einer gut ausgebauten Straße über Cumbel und Vella nach Lumbrein (Val Lumnezia). Durch den kleinen Ort Lumbrein hindurch bis man unmittelbar (ca. 100m) nach einer Brücke in einer Haarnadelkurve auf der linken Straßenseite eine geräumte Parkbucht findet.
Öffentliche Verkehrsmittel: Über Chur mit der Rhätischen Bahn nach Ilanz. Von dort Weiterfahrt mit dem Postbus.
Anfahrt planen mit Google-Maps Ausgangspunkt: Brücke vor dem „Val da Mulin“ (1391 m) in der Haarnadelkurve.
Route: Direkt an der Brücke beginnt ein schmaler Fahrweg, der nach Norden hinaufführt. Dieser Fahrweg wird nach ca. 50m verlassen (noch vor dem Transformatorenhäuschen), in dem man um 90° nach links (Süden) abbiegt und einem Weg ins freie Gelände hinaus folgt. Über den anfangs steilen Hang zieht man die Spur nach rechts zu einem Rücken empor (siehe Bild 2). Nach diesen schweißtreibenden Höhenmetern geht es gemütlich nach Westen zu einer freistehenden Hütte (Plaun d’ Urdien, 1.744m) weiter. Über die sehr schönen Almböden, jetzt mehr nach Südwest abdrehend, erreicht man die stattliche Alm „Staviala Vedra“ (2.002m). Hier ist „Pause machen“ Pflicht, denn auf dieser sonnigen Plattform kann man das „Tal des Lichtes“ so richtig genießen. Man sollte auch nicht versäumen in die offene Hütte (im Winter nicht bewirtschaftet) zu schauen, denn das Inventar und die Ambiente versetzt einem augenblicklich in die Vergangenheit zurück. Weiter bergauf geht es über den gleichmäßigen breiten Osthang der „Alp da Lumbrein“ (siehe Bild 3) bis sich dieser zu einem Rücken verschmälert. Über den flachen Rücken wird bald der erste kotierte Punkt „Um Su“ (2.357m) erreicht (siehe Bild 4). Auf dem aussichtsreichen, flachen Kamm zieht man weiter zum „Scharls“ hinüber.
Abfahrt: 1. Wie Aufstieg. Oder über folgende Alternativen:
2.
Nordabfahrt zum Weiler Tobel bei Meierhof:
Am besten man folgt vom „Scharls“ dem überwechteten Kamm in einem Bogen nach Norden bis zum Punkt 2.446m des Greiner Berges. Von diesem Startpunkt aus schwingt man über den Osthang hinab (siehe Bild 1) und fährt (in leichter Schrägfahrt) zu Punkt 2.328m hinüber, der bei einem großen Steinmann erreicht wird. Hier wird der Rücken, der vom Greiner Berg herabzieht, passiert. Über die endlos breiten, nordostseitigen Hänge der „Alpetta“ wedelt man, immer links haltend, in den Talgrund zum Alpettlibach hinab (siehe Bild 5). Im flachen Talboden muss man leider kräftig mit den Stöcken anschieben, um die „Alp Prada“ (1.971m) zu erreichen. Die letzten Meter geht es sogar noch leicht bergauf. Von der „Alp Prada“ fährt man nun nach Westen über eine breite Waldschneise ca. 150 Höhenmeter hinunter. Jetzt hält man sich stark rechts (Norden) und erreicht bei einer verfallenen Hütte (Sut / 1.803m) einen Forstweg. Diesem folgt man solange durch den „Nallwald“ bis wieder freies Gelände auftaucht. Nach Norden über die tollen Wiesenhänge von „Sässli“ (siehe Bild 6) hinunter zum Weiler Tobel bei Meierhof.
Achtung! Rückkehr zum Ausgangspunkt mit dem Postbus.
3.
Südabfahrt (nach Nussaus):
Vom Gratrücken carvt man direkt über den rassigen 600m hohen Südhang zur „Alp Stavialas“ (1.767m) hinunter. Danach fährt man ebenfalls flott über eine breite Waldschneise zur „Alp Curtinatsch“(1.588m) und linkshaltend über die darauffolgenden Wiesenhänge zum Weiler Nussaus an der Straße Lumbrein – Vrin hinab.
Achtung! Auch hier Rückkehr zum Ausgangspunkt mit dem Postbus.
Charakter/Schwierigkeit: Auf der Aufstiegsroute leichte Skitour ohne technische Schwierigkeiten und Orientierungsprobleme über durchgehend freies und mäßig geneigtes Almgelände. Wer auf der Aufstiegsroute wieder hinabschwingt, kann die Tour am „Um Su“ (2.360m) beenden, da die letzten 100 Höhenmeter auf dem recht flachen Kamm zum “Scharls“ skifahrerisch nicht so lohnend sind. Die lange Nordabfahrt vom Scharls zum Weiler Tobel bei Meierhof kann ebenfalls als leicht bezeichnet werden. Die endlos breiten Hänge sind flach bis mäßig steil und nur bei „schnellem“ Schnee zu empfehlen. Im Talgrund des „Alpettlibaches“ muss man dann auch kräftig mit den Stöcken nachhelfen, bevor es bei der „Alp Prada“ wieder flotter bergab geht. Die durchgehend steile Südabfahrt über den riesigen Südhang nach Nussaus ist bei Firnverhältnissen ein Traum. Ohne ein einziges Flachstück geht es hier hinab.
Lawinengefahr: gering (Abfahrt nach Nussaus mittel)
Exposition: Auf dem Anstiegsweg: Ost. Abfahrt zum Weiler Tobel: Nordost und Nord. Abfahrt nach Nussaus: Süd
Aufstiegszeit: 3 Stunden
Tourdaten: 1.080 Höhenmeter
Beste Jahreszeit: Dezember bis Ende März. Abfahrt nach Tobel bis Mitte April.
Stützpunkt: Auf Tour keiner. Unterkunftsvermittlung im Tal unter Lumnezia Tourismus Tel.: 0041 / 81 / 931 18 58.
Wissenswertes: Von kunstgeschichtlichem Interesse in dem rätoromanischen Tal „Val Lumnezia“ ist das Porclas oder auch Frauentor genannt. Es befindet sich an der Straße Ilanz - Cumbels. Hier sollen während der Lugnezer Fehde die tapferen Frauen die feindlichen Truppen vertrieben haben.
Karte: Landeskarte der Schweiz 1:25.000, Ilanz Blatt 1214 und Trun Blatt 1213. Oder Landeskarte der Schweiz 1:50.000, Safiental Blatt 257S mit Skitouren.
Autor: Doris & Thomas Neumayr