Anfahrt: Vom Raum München über den Tegernsee und Achenpass oder über Bad Tölz und den Sylvensteinstausee zum Achensee. An dessen Südende durch Maurach hindurch nach Pertisau. Dort am Ortseingang links der Beschilderung zu den Karwendeltälern folgen. 500 Meter nach der Mautstelle links abbiegen ins Falzthurntal in Richtung Gramai-Alm.
Anfahrt planen mit Google-Maps Ausgangspunkt: Großparkplatz an der Gramai-Alm (1263 m)
Route: Von der Gramai-Alm nach Süden zunächst mäßig ansteigend in den Gramaier Grund und - nun spürbar steiler - in Serpentinen zur Lamsenjochhütte (1953 m, ca. 1,5 Stunden). Von der Hütte etwa 80 Meter auf dem von der Stallenalm heraufziehenden Fahrweg nach Osten – dort markiert ein Wegweiser mit gelben Pfeilen den Abzweig zum Schafjöchl. Der Steig mit spärlichen und verblassten (meist hellroten) Farbmarkierungen verläuft durch südseitiges Almwiesengelände geradewegs in nördlicher Richtung auf die Felsen zu. Anfangs ist der Pfad eher schlecht, schon bald aber besser zu erkennen. Über den teils etwas bröseligen Fels geht es nun nach Osten. Auf 2090 Meter Höhe wechselt der Steig erstmals auf die Nordseite – nun beginnt der schwierigste Teil der Tour: Etwa 20 Minuten lang verläuft die Route immer am Grat entlang – mal wenige Meter auf der Nord- oder Südseite, öfters auch direkt auf dem Grat. Das Gelände ist klettertechnisch nie wirklich schwierig (I bis II), aber sehr ausgesetzt. Hinzu kommt, dass der Fels nicht immer fest ist. In dieser circa 500 Meter langen Passage (in minimalem Auf und Ab fast stets auf der gleichen Höhe) sind hundertprozentige Konzentration und Trittsicherheit gefragt – jeder Fehltritt hätte hier fatale Folgen. Nach dieser Passage wird ein südseitiger Wiesenhang erreicht (nach Norden brechen hier die Felswände steil ins Schneiderkar ab). Über den Wiesenhang gelangt mal auf Trittspuren weglos, sich immer wenige Meter unterhalb der Gratschneide haltend, zum kreuzlosen Gipfel des Schafjöchl, von dem man hinunterblickt in die Schneiderkarscharte, hinter der sich der Rauhe Knöll (2278 m) aufbaut. (Gut eine Stunde ab der Lamsenjochhütte.)
Abstieg: Auf der Anstiegsroute.
Charakter/Schwierigkeit: Einsame und anspruchsvolle Bergtour in sehr schöner Karwendellandschaft – einzigartig sind der Blick hinunter auf die Lamsenjochhütte und hinüber zur Lamsenspitze; auf der anderen Seite schaut man ins Inntal. Bis zur Lamsenjochhütte ist es einfache Bergwanderung, danach eine Bergtour mit einfachen, aber anhaltend ausgesetzten Kletterstellen (I bis II) in nicht immer festem Fels. Ein Absturz in diesem Gelände wäre lebensbedrohlich, weshalb jeder Griff und Tritt mit Bedacht gewählt werden muss; dass die Route in der Alpenvereins-Skala mit rot eingestuft worden ist, verwundert insofern etwas. Ein gutes Gespür für die Orientierung kann nicht schaden, da die Farbmarkierungen auf den Felsen ziemlich verblasst sind.
Gehezeit: Aufstieg: 2,5 bis 3 Stunden; Abstieg: 2 Stunden
Tourdaten: Höhendifferenz: mit kleinen Gegenanstiegen 1000 Höhenmeter; Distanz: 5,5 km (einfach)
Beste Jahreszeit: Juni bis Oktober (sofern noch kein Schnee fällt, auch länger)
Stützpunkt: 1. Lamsenjochhütte des DAV (1953 m), geöffnet von Mitte Juni bis Mitte Oktober, Telefon: 0043/5244/62063, Internet:
www.lamsenjochhuette.at2. Am Ausgangspunkt wartet der Alpengasthof Gramai-Alm (1263 m), Internet:
www.gramaialm.at Karte: Kompass-Karte WK 26 (Karwendelgebirge, 1:50.000); DAV-Karte Blatt 5/3 (Karwendelgebirge Ost, 1:25.000) .
Beide Karten sind erhältlich in unserem
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Autor: Martin Becker