Anfahrt: Von Norden auf der B17 nach Hohenschwangau. Hierher auch über Füssen, oder auch von Österreich auf der B198. In Hohenschwangau fährt man am Großparkplatz am Ortsbeginn noch vorbei Richtung Alpsee. Kurz nach dem Schloss Hohenschwangau findet man rechts den gebührenpflichtigen „Schlossparkplatz am Alpsee“ (6 Stunden / 8 Euro, jede weitere Stunde 1 Euro - Stand 2020). Es gibt auch noch weitere
Parkplätze in Hohenschwangau.
Navi-Adresse: D-87645 Schwangau, Alpseestraße 22
Anfahrt planen mit Google-Maps Ausgangspunkt: Hohenschwangau (820 m) - Schlossparkplatz (P4) am Alpsee
Route: Am einfachsten ist der Tourbeginn zu finden, wenn man zunächst der asphaltierten Straße zwischen Jägerhaus und Schlosshotel Lisl in Richtung Schloss Neuschwanstein folgt. Nach wenigen Minuten zweigt rechts ein beschilderter Forstweg (Säuling) ab, dem man bis zu einer Bushaltestelle an der Straße zum Schloss folgt. Hier gibt es eine Mehrfachverzweigung und man wählt den beschilderten Forstweg Richtung Säuling / Pilgerschrofen. An der Abzweigung „Oberer Winterzugweg“ vorbei, wandert man auf der breiten Forststraße 201 bis rechts der Forstweg Richtung Säuling / Pilgerschrofen abgeht. Hier hinauf und über einige Kehren bis die Straße in einer Linkskurve eine feuchte Wiese erreicht. Man verlässt die Forststraße und wandert auf einem Trampelpfad geradeaus über die Wiese in den Wald und hier auf schmalem Steig empor zu einem Blockhaus namens Wildsulzhütte (ca. 1420m). Bei der Rundtour treffen hier Aufstiegsroute und Abstieg zusammen. Im Aufstieg zielt man nach links und erklimmt auf dem Steig eine Geländekante (tolle Aussicht) und quert dann Richtung Osten die Nordflanke des Säuling. Doch dann geht es gut markiert, über Schrofen und leichte Felsen, doch immer ziemlich steil, durch die Nordflanke hinauf. Eine kleine Leiter (ca. 2m) und einige Drahtseile sichern die ausgesetzteren Stellen. So erreicht man den Sattel unterm Gipfel, die sog. Gamswiese. Nach links über den breiten Rücken in Serpentinen zum Gipfelaufbau und noch einmal über leichte Felsen zum breiten Gipfelkamm. Nach rechts geht es zum Kreuz; zum eigentlichen Gipfel steigt man auf schmalen Bändern, eine ganz kleine Scharte überwindend, nach links.
Abstieg: Zurück zur Gamswiese und nach links (Richtung Süden) zur Säulinghütte hinunter. Der Steig ist sehr steil und mit vielen Ketten gesichert. (Achtung, hier keinen Steinschlag auslösen!) Unmittelbar vor der Hütte weist einen ein Schilderbaum nach rechts (Westen) und so quert man nun die Südflanke des Säuling. (Achtung, immer die Grundrichtung beibehalten, auch wenn falsche Spuren nach unten führen!) Bei der Geländekante unterm Pilgerschrofen erreicht man wieder Bayerisches Gebiet. Man folgt dem Steig nach rechts, quert unter Felsabstürzen hindurch, und wandert nach einem kurzen Gegenanstieg zur Wildsulzhütte hinunter, wo man auf die Anstiegsroute trifft.
Bike: Bike & Hike - Wer gerne das Mountainbike benutzt, könnte bis zur Abzweigung an der feuchten Wiese mit dem Radl fahren.
Charakter/Schwierigkeit: Leichte alpine Bergtour (S4). Die Tour steigert sich in ihrem Verlauf: hat man anfangs gemütliche Wander- und Forstwege zu bewältigen, wird sie immer mehr zur interessanten, abwechslungsreichen Bergtour. Schrofengelände, leichte Felsen (I. UIAA), steiles und ausgesetztes Gelände stehen auf dem Programm und fordern Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Ketten, Drahtseile, sowie eine kurze Leiter helfen stellenweise. Geübte werden also kein Problem haben auf dieser gut markierten, leichten Bergtour. Bei Nässe oder Schnee ist aber auch diesen dringend abzuraten. Variables Gelände und fantastische Ausblicke sind der Lohn für die Tour auf diesen mächtigen Berg.
Gehezeit: Aufstieg: 3 bis 3,5 Stunden; Abstieg: knapp 3 Stunden. Insgesamt: 6,5 Stunden reine Gehzeit.
Tourdaten: Höhendifferenz: 1230 Höhenmeter; Distanz: 14 km (gesamte Rundtour)
Beste Jahreszeit: Juni bis Oktober
Stützpunkt: Säulinghaus (1720 m) der Naturfreunde Augsburg, Montag und Dienstag Ruhetag. 70 Übernachtungsplätze (Zimmer und Lager). Telefon: +43 676 9413775 . Siehe auch
Säulinghaus.
Wissenswertes: 1. Der Name Säuling hat nichts mit Schweinen zu tun, sondern kommt von den hellen säulenartigen Felsen auf der Südseite des Berges.
2. Der Märchenkönig, Ludwig II., soll schon mit 12 Jahren den Säuling bestiegen haben.
3. Der wunderschöne Forggensee am Fuße des Berges ist der größte Allgäuer See (9,7 km lang). Er besteht aber erst seit 1954, denn damals wurde der Lech aufgestaut.
4. Einer Sage nach ist der Gipfel des Säuling ein alter Hexenplatz. Im Tiroler Außerfern erzählt man sich folgende Geschichte dazu: Als Ludwig II. starb haben die Bürger von Reutte am Gipfel eine schwarze Trauerfahne gehisst, denn der Bayerische König war auch bei den Tiroler Nachbarn sehr beliebt. Als man die Fahne wieder abnehmen wollte, war sie derart kompliziert verknotet, dass sie kein Mensch mehr lösen konnte. Die Leute aus dem Außerfern werteten dies als ein Hexenwerk.
Karte: Kompass Blatt 4 Füssen / Außerfern, 1:50.000.
Zum Karten-Shop... Autor: Bernhard Ziegler