Anfahrt: Ins Zillertal. Dort über Mayrhofen ins Bergsteigerdorf Ginzling weiter Richtung Schlegeisspeicher (ausgeschildert). Am Alpengasthaus Breitlahner beginnt die Mautstraße hinauf zum Schlegeis (Tagesgebühr Pkw 15,50 Euro; Stand 2023); die Mautstraße öffnet in der Regel erst ab ungefähr Mitte Mai (Keine Kartenzahlung vor Ort möglich; Infos und Online-Ticket unter www.verbund.com/schlegeis). An der Staumauer vorbei bis zum hintersten Parkplatz am Zamsgatterl.
Anfahrt planen mit Google-Maps Ausgangspunkt: Zamser Grund - Schlegeisspeicher, Parkplatz am Zamsgatterl (1800 m)
Route: Vom Parkplatz aus geht es zunächst relativ flach nach Südwesten in den landschaftlich sehr schönen Zamser Grund hinein in Richtung Pfitscherjoch; der Bach wird nach 200 Metern mittels einer Holzbrücke überquert. Knapp drei Kilometer führt diese Flachetappe ins Tal hinein bis auf eine Höhe von etwa 1950 Metern – erst hier, unterhalb der Lavitzalm (2095 m), werden die Hänge allmählich steiler. Während der Sommerweg in der Talmitte hinaufzieht zur Staatsgrenze am Pfitscherjoch, schwenkt im Winter schon unterhalb der Ladizalm die Skitourenaufstiegsspur nach links über eine erste Steilstufe in einen flachen Boden. Je nach Schnee- und Lawinenlage biegt man nun schon weit vor dem Pfitscherjoch nach links (Richtung Südosten) ab und hält auf den Grenzkamm zwischen Österreich und Italien zu, der zwischen Pfitscherjoch und Gipfel verläuft. In Spitzkehren, kurzzeitig etwas weniger steil, wird der westseitig exponierte Gipfelhang der Rotbachlspitze unterhalb einer markanten Graterhebung erreicht. Nun immer ostwärts hinauf zum Gipfel, sich am Schluss knapp unterhalb des felsigen Grats haltend. Dieser Hang ist relativ steil (meist um die 35 Grad) sowie aufgrund der Westexposition oft hart, was einerseits die Stabilität erhöht, andererseits eine sehr gute Aufstiegstechnik erfordert (ohne Harscheisen geht es in der Regel nicht). Kurz unterhalb des Gipfels empfiehlt sich ein leichter Linksbogen, die dort minimal sanftere Steigung nutzend.
Abfahrt: Die Abfahrt erfolgt überwiegend auf der Anstiegsroute. Durch die westseitige Exposition firnt der Gipfelhang bisweilen spät oder gar nicht auf. Je nach Schneeverhältnissen kann man in der Abfahrt variieren, sich beispielsweise orographisch etwas weiter rechts halten. Oberhalb der Lavitzalm ist ein Felsabbruch zu beachten – der ist auf jeden Fall westlich zu umfahren. Ab der Alm in den nun deutlich abflachenden Zamser Grund und zurück zum Schlegeisspeicher.
Charakter/Schwierigkeit: Anspruchsvolle Skitour mit längeren Steilpassagen zwischen 35 und 40 Grad, welche bei Hartschnee oder Vereisung (häufig im späten Frühjahr) recht unangenehme sein können. Das Zeitfenster für eine Skitour auf die Rotbachlspitze ist meist relativ klein, weil die Mautstraße zum Schlegeisspeicher frühestens Mitte Mai öffnet – ab diesem Zeitpunkt stellt sich die Frage: Wie weit reicht der Schnee im flachen Talboden des Zamser Grunds? Bis in den Juni hinein oft zur Lavitzalm und etwas tiefer; wer also bis zu 45 Minuten Tragestrecke zur Schneegrenze nicht scheut, wird danach belohnt mit einer rassigen Skitour in landschaftlich herrlicher Umgebung – Dreitausender wie Olperer, Schrammacher oder der Hochferner mit seiner imposanten Nordwand bilden den Rahmen, während südseits des Pfitscherjochs unten schon das Tal grünt. Die relevanten Steilhänge (anhaltend um die 35 Grad) haben eine westseitige Exposition, was sie recht stabil, aber in gefrorenem Zustand auch technisch fordernd macht.
Lawinengefahr: Hoch – die Steilheit erfordert absolut stabile Verhältnisse.
Exposition: Nord bis West
Aufstiegszeit: 3:30 Stunden
Tourdaten: Höhendifferenz: 1100 Höhenmeter; Distanz: 7 km
Beste Jahreszeit: Ab Öffnung der Mautstraße (meist Mitte Mai) bis Juni
Karte: Kompass Karte 037 (Mayrhofen – Tuxer Tal – Zillergrund)
Autor: Martin Becker