Anfahrt: Über die Inntalautobahn A 12 bis zur Autobahnausfahrt „Wiesing/Achensee/Zillertal“. (Hierher auch über den Achensee.) Auf der Zillertal-Bundesstraße 169 nach Mayrhofen. Hinter der Ortsumfahrung, wenn die Vorfahrtsstraße nach Finkenberg abknickt, links der Beschilderung „Schlegeis“ folgen. Über Ginzling zur Mautstelle beim Breitlahner und auf der teils einspurigen Mautstraße (14,50 Euro Stand 2022 / Verkehr im 20-Minuten-Takt) hinauf zum Schlegeisspeichersee. An der Staumauer vorbei bis zum letzten Parkplatz.
Anfahrt planen mit Google-Maps Ausgangspunkt: 1. Schlegeis-Speichersee, Parkplatz an der Jausenstation Zamsgatterl (1780 m)
2. Alternativ kann man die Tour verkürzen und auch von Südtiroler Seite her, vom Pfitscher-Joch-Haus starten. Eine Anfahrt zur Hütte ist nur noch mit dem Shuttlebus oder Fahrrad möglich. Einen Fahrplan Gibt's auf der Webseite vom Pfitscherjochhaus.
Route: Auf dem zunächst breiten, vom Zamsgatterl aus nach Süden führenden Weg parallel zum Zamser Bach gewinnt man in moderater Steigung allmählich an Höhe. Über unschwierige Geländestufen und vorbei an dem auf einen Fels gepinselten Hinweis, der Weg führe nach Venedig, geht es durch das Tal zu dem weitläufigen Kessel hinter der kleinen Lavitz-Alm. Hier klärt die rostrote Farbe eines Bächleins darüber auf, woher der Name des Gipfelziels stammt. Links einer holprigen Fahrstraße gelangt man über einen sich durch Blockwerk windenden Pfad hinauf zur österreichisch-italienischen Staatsgrenze am Pfitscher Joch (2246 m). Die gleichnamige Bergunterkunft kann auch von der italienischen Seite erreicht werden – allerdings mittlerweile nicht mehr mit dem eigenen Auto, sondern mit einem Shuttlebus, zu Fuß oder mit dem Rad. Kurz vor dem Pfitscherjoch-Haus (Rifugio Passi Vizze) weist ein Schild auf den nach links abzweigenden Pfad zur Rotbachlspitze hin. Dieser leitet einen bald auf den äußerst aussichtsreichen Kamm – besonders beeindruckend ist die plötzlich auftauchende Nordflanke des Hochferners. Zunächst geht es einige Zeit in angenehmer Steigung am Kamm entlang, bevor dieser auf den letzten etwa 200 Höhenmetern deutlich aufsteilt. Diese etwas anstrengende, aber unschwierige Steilstufe wird in Schotter-Serpentinen (ungewöhnlich knallig rotes Gestein) links des Kamms überwunden. Der geräumige Gipfel bietet viele wunderbare Sitzplätze für einen genussreiche Brotzeit.
Abstieg: Der Abstieg erfolgt auf der Anstiegsroute.
Charakter/Schwierigkeit: Mäßig schwierige Bergwanderung (S2 - im Gipfelanstieg), wegen der langen Distanz aber konditionell nicht zu unterschätzen. Auch sollten Bergwanderer berücksichtigen, dass diese eher einfache Tour ins Hochgebirge führt und hier bei ungünstigen Witterungsverhältnissen sehr schnell schwierige Verhältnisse herrschen können. Bis zum Pfitscher Joch völlig unschwierige Bergwanderung in sehr schöner Hochgebirgslandschaft mit schneebedeckten Dreitausendern wie Olperer, Schrammacher oder Hoher Wand. Sehenswert ist schon relativ zu Beginn der Tour der große Wasserfall am des von Westen herunterstürzenden Unterschrammach-Bach. Ab dem Pfitscher Joch hochalpines, jedoch unschwieriges Gelände, in dem Trittsicherheit empfehlenswert ist. Die Route führt hier stellenweise über leichte Felsblöcke, am Ende über steilen Schotter. Während die Gipfelschau nach Osten durch den spektakulären Hochferner und den Hochsteller etwas begrenzt wird, bietet sich Richtung Westen ein grandioses Panorama, das vom Stubaier Zentralkamm bis zu Ortler und Cevedale reicht. Nicht zu vergessen der sagenhafte Tiefblick ins Pfitscher Tal!
Gehezeit: Insgesamt 7 Stunden; Aufstieg: 4 Stunden; Abstieg: 3 Stunden
Tourdaten: Höhendifferenz: 1100 Höhenmeter; Distanz: 8,2 km (einfach)
Beste Jahreszeit: Juli bis Ende September
Stützpunkt: Pfitscher-Joch-Haus (Rifugio Passo Vizze, 2276 m), 30 Schlafplätze, bewirtschaftet von Anfang Juli bis Ende September; Hüttentelefon +390472630119. Zur Webseite.
Karte: Kompass Blatt 37, Zillertaler Alpen, 1:50.000. Oder AV-Karte Nr. 35/1, 1:25.000. Freytag & Berndt WK 152 (Zillertaler Alpen), 1:50.000
Autor: Martin Becker & Andreas Pagel; Bilder: Pagel