Anfahrt: Über Garmisch-Partenkirchen, Mittenwald, Scharnitz und Seefeld zum Zirler Berg und hinunter ins Inntal zur Ortschaft Kematen. Dorthin gelangt man ebenso über die Tiroler Inntal-Autobahn (A 12), Ausfahrt Zirl-Ost. Von Kematen aus in Richtung Kühtai und über die Orte Sellrain und Gries nach St. Sigmund im Sellraintal. Dort befindet sich links direkt an der Straße der Wanderparkplatz Gleirschtal. (Parkgebühr: ein Tag 4 Euro, zwei bis zehn Tage 8 Euro; Stand: 2017).
Navi-Adresse: A-6184 St. Sigmund im Sellrain, St. Sigmund 51
Anfahrt planen mit Google-Maps Ausgangspunkt: St. Sigmund im Sellrain - Wanderparkplatz Gleirschtal (1513 m)
Route: Hüttenzustieg: Vom Parkplatz nach Süden zunächst relativ flach ins Gleirschtal – vorbei an einem Waldspielplatz und der Gleirschalm geht es zur kleinen Lourdes-Grotte unterhalb der Riegl-Kapelle (1760 m). Bis hierhin sind es 2,6 km Distanz. Nun knickt das Tal leicht mach Südwesten ab, in weiteren 2,7 Kilometern Distanz wird in 2140 Metern Höhe die Materialseilbahn der Neuen Pforzheimer Hütte erreicht, die unübersehbar auf einer Kuppe thront. Der lawinensicherste Zustieg zur Hütte (2308 m) erfolgt in einem Bogen über den Hang rechts (westlich) der Materialseilbahn. Insgesamt 2,5 Stunden ab St. Sigmund, ab der Lourdes-Grotte ist der Weg im Winter mit Stangen markiert.
Gipfelanstieg: Von der Hütte aus zieht sich die Route knapp vier Kilometer lang und durchwegs sehr sanft ansteigend nach Süden ins hinterste Gleirschtal bis zum Beginn des Gleirscher Ferners in etwa 2700 Metern Höhe. Man bleibt dabei generell auf der rechten Talseite. (Die Route ist mit Steinmännern markiert, was aber natürlich bei hoher Schneelage nicht sichtbar ist.) Der nun aufsteilende Ferner wird auf seiner rechten Seite (im Aufstiegssinn) in einem Rechtbogen (nach Südwesten drehend) erstiegen bis zu ein paar kleinen Felsen in 2930 Metern Höhe. Wer extreme Steilheit nicht scheut und idealerweise Pickel und Steigeisen dabei hat, kann hier am rechten Rand des Talkessels zum Gleirscher Fernerkogel (3189 m) aufsteigen. Moderater ist die linkerhand gelegene Rosskarscharte; sie wird über den am Ende gut 35 Grad steilen Nordhang in Spitzkehren erreicht. Von der Scharte aus schaut man direkt hinunter aufs Winnebachjoch.
Abfahrt: Entlang der Aufstiegsroute. Alternativ kann man im Talgrund des Gleirschtals (also im Abfahrtssinn weiter rechts) direkt zur Materialseilbahn der Pforzheimer Hütte abfahren.
Charakter/Schwierigkeit: Mittelschwere Skitour mit überwiegend mäßig steilen, am Ende aber sehr steilen Hangabschnitten. Bis auf die finalen 150 Höhenmeter also eine gemütliche Skitour in großartiger Hochgebirgslandschaft. Der rassige Schlussanstieg erfordert aber stabile Verhältnisse und solide Skitechnik. Der Gletscher wird bei guten Verhältnissen in der Regel ohne Seil begangen. Aufgrund der Höhe und der Nordexposition findet sich hier bisweilen auch im Frühjahr noch Pulverschnee.
Lawinengefahr: Mittel bis hoch im steilen Schlusshang; ansonsten eher gering
Exposition: Nord, Nordwest
Aufstiegszeit: 2,5 Stunden zur Pforzheimer Hütte, weitere 2,5 Stunden zur Rosskarscharte
Tourdaten: 1550 Höhenmeter (750 Hm ab der Hütte); Distanz 6,6 km bis zur Hütte, weitere 5,6 km ab der Hütte
Beste Jahreszeit: Ganzer Winter. (Wobei die Hütte im Hochwinter nicht bewirtschaftet ist!)
Stützpunkt: Neue Pforzheimer Hütte (2308 m) der DAV-Sektion Pforzheim, geöffnet von März bis April, bei guten Verhältnissen auch schon ab Mitte Februar. Telefon 0043/5236/521. Weitere
Infos.
Karte: AV-Karte 31/2 (Sellrain/Stubaier Alpen); Kompass-Karte 36 (Innsbruck – Brenner).
Beide erhältlich in unserem
Karten-Shop.
Autor: Martin Becker