Anfahrt: Auf der Brennerautobahn (A22) zur Ausfahrt Bozen Nord und auf der SS241 nach Welschnofen. Zum alternativen Ausgangspunkt fährt man weiter zum Karerpass und dort Richtung Tiers bis zur Frommer Alm.
Öffentliche Verkehrsmittel: Mit der Bahn nach Bozen und mit dem Bus nach Welschnofen. Mehr Infos: www.bahn.de und www.sii.bz.it.
Navi-Adresse: I-39056 Welschnofen, Karerseestraße 21A; oder I-39056 Karersee, Nigerstraße 14.
Anfahrt planen mit Google-Maps Ausgangspunkt: Bergstation der Zehnergondelbahn König Laurin (2313 m), Auffahrt von Welschnofen oder von der Frommer Alm (www.carezza.it)
Route: Von der Bergstation an der Kölner Hütte (2337 m) vorbei zu einer teilweise gesicherten Felsstufe. Oberhalb davon erreicht man eine Schutt-Terrasse, über die der Steig im leichten Auf und Ab Richtung Rosengartenspitze führt. Schon von weitem ist in den Felsabbrüchen der Weiterweg zu erkennen. Im Grunde handelt es sich anfangs um Gehgelände, allerdings durchwegs im absturzgefährdeten Gelände (UIAA I). Erst im Schlussteil des Santnerpass-Klettersteigs kommen Drahtseile und teilweise Trittstufen (Schwierigkeit meist A und B, an einer Stelle B/C). Der Klettersteig führt durch eine faszinierende Felslandschaft hinauf zur Geröllterrasse unter der Rosengartenspitze, an deren Rand sich direkt oberhalb der Abbrüche die Santnerpasshütte befindet. Von der Hütte, bzw. vom Ausstieg des Klettersteigs, führen Trittspuren in östlicher Grundrichtung an den Fuß der Felsen, wobei sich der Einstieg am Fuß einer markanten Rinne, dem sog. Westkamin befindet. Die erste Seillänge (UIAA III+, 20 bis 30 m) führt über etwas abgespeckte Felsen durch den Kamin, bis man nach links ausweichen kann. Im griffigen, gut gestuften Fels eine Seillänge schräg links aufwärts, ehe man wieder nach rechts in die Rinne quert. Die letzte Seillänge führt über eine Stufe bzw. rechts davon hinauf und dann weiter in die Scharte (Normalwegscharte). Nun klettert man entlang des Nordgrates nach Süden, wobei man hier und da kurz in die Ostflanke ausweicht. Bis auf eine kurze, steile Platte (III) eher leichte Kletterei, teilweise auch Gehgelände, allerdings recht exponiert mit luftigen Tiefblicken. Zuletzt entlang des Grates zum Kreuz.
Abstieg: Abstieg wie Aufstieg, von der Scharte mehrmaliges Abseilen, wobei sich die Standplätze bis auf den untersten immer etwas seitlich (nördlich) der Schlucht befinden.
Charakter/Schwierigkeit: Sehr schwierige und mit 8 Stunden auch lange alpine Bergtour (S6) mit Kletterei bis III+. Für versierte Kletterer handelt es sich aber eher um leichte Kletterei mit eben kurzen Stellen im Schwierigkeitsgrad III, bzw. max. III+ (UIAA). Griffe und Tritte sind reichlich vorhanden, gesichert wird überwiegend mit Schlingen an Felsköpfen. Zum Abseilen sind Ringhaken vorhanden. Bis Ende Juli kann sich am Fuß des Kamins ein Schneefeld befinden. Am besten informiert man sich vorher beim Hüttenwirt, ob Steigeisen erforderlich sind. Der Klettersteig zum Santnerpass ist leicht (Schwierigkeitsgrad B/C), allerdings nicht durchgehend gesichert. Entsprechende Konzentration beim Gehen ist wichtig, da man sich durchwegs im Absturzgelände bewegt.
Gehezeit: Insgesamt 8 bis 9 Stunden; Aufstieg 4:30 bis 5:30 Stunden (Bergstation-Santnerpass 2:30 Std., Santnerpass-Rosengartenspitze 2 bis 3 Std.); Abstieg 3:30 Stunden.
Tourdaten: Höhendifferenz: 775 Höhenmeter, Distanz: 4,9 km (einfach)
Beste Jahreszeit: Ende Juni bis Ende Oktober
Stützpunkt: 1. Santnerpasshütte (2734 m), geöffnet von Anfang/Mitte Juni bis Ende Oktober. Kontakt: Romina & Michel Perathoner, Tel. +39 337 1435665, Internet: www.santnerpass.com
2. Kölner Hütte (2337 m – Rifugio Fronza alle Coronelle); Internet: www.rifugiofronza.com
Ausrüstung: Klettersteigset, Helm, Klettersteighandschuhe sowie Kletterausrüstung mit ausreichend Material zur Absicherung in alpinem Gelände. Geklettert wird meist mit Zustiegsschuhen oder leichten Bergschuhen.
Wissenswertes: Die Santnerpasshütte war mehrere Jahre geschlossen und wurde dann verkauft an die Familie Perathoner, denen das Tierser Alpl Schutzhaus gehört. Michel, einer der Söhne der Familie Perathoner, ist am Tierser Alpl quasi aufgewachsen und bewirtschaftet seit dem Sommer 2019 mit seiner Freundin Romina den traditionsreichen Stützpunkt. Mit viel Einsatz und vor allem Begeisterung hat es das junge Paar in kürzester Zeit geschafft, dass die kleine Hütte an einem der schönsten Plätze des Rosengartens wieder ein beliebter Treffpunkt für Kletterer und Bergbegeisterte wurde.
Karte: Tabacco, Val Gardena/Gröden – Alpe di Siusi/Seiseralm, Blatt 05, 1:25000. Oder Kompass Blatt 629, Rosengarten, 1:25.000. Erhältlich in unserem Kompass-Wanderkarten-Shop.
Autor: Stefan Herbke