Anfahrt: Über die A 8 München – Salzburg (Ausfahrt Holzkirchen), dann zum Tegernsee. In Gmund geradeaus am Ostufer entlang bis nach Rottach-Egern, dort – der Beschilderung „Sutten-Gebiet“ folgend – nach Enterrottach. Weiter auf der Mautstraße (2 Euro / Stand Januar 2006) bis zum kleinen Parkplatz (rechts) der Hufnagel-Winterstube, ca. 400 Meter vor der Talstation der Suttenbahn.
Anfahrt planen mit Google-Maps Ausgangspunkt: Hufnagelstube (940m), kleiner Parkplatz, ca. 400m vor der Suttenbahn.
Route: Keine zehn Meter oberhalb des Parkplatzes beginnt rechts eine nach Westen führende Forststraße. An einer Schranke zunächst links, rund 150 Meter weiter an einem Abzweig rechts (Beschilderung „Plankenstein, Risserkogel“). Nach einer Viertelstunde folgt die nächste Verzweigung – wieder bleibt man rechts gemäß der Beschilderung „Plankenstein, Risserkogel über Röthenstein-Alm“. Vorbei an der Siebli-Winterstube des Skiclubs Rottach-Egern und über eine Brücke verläuft die Route nun, kaum ansteigend, parallel zum Schiffbach. Kurz vor der Rottach-Alm wird der Bach abermals über eine linkerhand gelegene Brücke überquert; wenige Meter weiter biegt der Weg nach rechts in Richtung Röthenstein-Alm ab. Nun folgen die weiten, nur wenig ansteigenden Hänge der Röthenstein-Alm, die man in südwestlicher Richtung passiert. Links ist jetzt der permanent etwa 40 Grad steile Gipfelhang erkennbar – im Aufstieg geht man aber noch ein Stück weiter bis zum Waldrand. Dort links hinauf über einen bewaldeten Rücken, meist unmittelbar rechts von diesem, in teils engräumiger Spurführung bis zu einem südseitigen Sonnenhang kurz vor dem Plankenstein. Dieser stark lawinengefährdete Hang führt links hinauf zum Röthenstein-Gipfel und wird zunächst am rechten Rand begangen, dann nach links komplett traversiert (Achtung, nur bei stabilen Verhältnissen!), ehe es in einem Rechtsbogen hinauf zum Gipfel mit seinem kleinen Kreuz geht. Bei zu hohem Lawinenrisiko bietet sich eine (bisweilen gespurte) Alternative an: Direkt bei der Röthenstein-Alm links hinauf in Serpentinen durch den Wald von Nordwesten her zum Gipfel (Vorsicht, Wechten!).
Abfahrt: Vom Gipfel wenige Meter zurück nach Südwesten und dann rechts hinunter in die Waldschneise mit dem in puncto Lawinengefahr (40 Grad!) mit Vorsicht zu genießenden Gipfelhang. Er mündet wieder in die Aufstiegsspur. Entlang dieser zurück zum Ausgangspunkt.
Charakter/Schwierigkeit: Bis zu den weiten Hängen der Röthenstein-Alm absolut harmlose Skiwanderung. Danach ist im engräumigen Aufstieg über einen schmalen Bergrücken sichere Spitzkehrentechnik gefragt. Der Südhang unterhalb des Gipfels (im Aufstieg) sowie der steile Nordwesthang (bei der Abfahrt) bedürfen einer kritischen Betrachtung bezüglich der Lawinengefahr. Am Gipfel eröffnet sich eine herrliche Aussicht auf die direkten Nachbarn Plankenstein und Risserkogel sowie auf den Tegernsee. Wegen der relativ geringen Frequentierung sind im Gipfelhang meist unverspurte Tiefschneepassagen zu finden.
Lawinengefahr: hoch
Exposition: Nordwest
Aufstiegszeit: 2 bis 2,5 Stunden
Tourdaten: 760 Höhenmeter
Beste Jahreszeit: Hochwinter
Stützpunkt: keine auf der Tour
Wissenswertes: Anekdote zur Tour: In die Schlagzeilen der Presse kam der Röthenstein
im Dezember 2005 (und animierte damit den Autor dieses Beitrags, die
Skitour einmal auszuprobieren). Eine Gruppe von Skitourengehern
entdeckte damals an der verschneiten Röthenstein-Alm einen völlig
abgemagerten Kater, der sich in seinem Hunger dankbar auf einen ihm
angebotenen Müsli-Riegel stürzte – und sich, in der Hoffnung auf
Rettung aus dem eisigen Winter – für den Rest des Tages am Rucksack
eines der Alpinisten festkrallte. Wie sich tags darauf anhand einer
Ohr-Tätowierung herausstellte, handelte es sich um den seit drei
Monaten verschollenen „Kater Mikesch“ eines Ehepaars aus Bad Tölz,
welches den Stubentiger im Sommer für die Zeit einer Urlaubsreise im
Tierheim in Rottach-Egern abgegeben hatte; dort war Kater Mikesch
ausgebüchst. Kurz vor Weihnachten kam der Kater zurück zu seinen
Besitzern aus Bad Tölz, die schon längst alle Hoffnungen aufgegeben
hatten und ihr Glück kaum fassen konnten.
Karte: Kompass Blatt 8, Tegernsee, 1:50.000. Oder Freytag & Berndt, WKD 6 (Tegernsee– Schliersee – Mangfallgebvirge, 1:50.000)
Autor: Martin Becker