Anfahrt: Über die mautpflichtige Brennerautobahn bis zur Ausfahrt Stubaital; oder die Brenner – Bundesstraße und dann ins Stubaital. Im Stubaital dann an Fulpmes vorbei bis nach Neustift. Entweder schon hier rechts ab durch Neustift hindurch nach Milders, oder noch wenige Kilometer auf der großen Landstraße weiter und bei beschilderter Abzweigung scharf rechts (Wegweiser Franz-Senn-Hütte) ebenfalls zum Ortsteil Milders. Von Milders in westlicher Richtung auf kleiner Straße ins enge Oberbergtal und diesem einige Kilometer immer am Bach entlang folgend bis zum Ende der Straße am Parkplatz (gebührenpflichtig) bei der Oberißalm (1750 m).
Anfahrt planen mit Google-Maps Ausgangspunkt: Gebührenpflichtiger Parkplatz (etwa 4,- EUR/Tag) direkt an der Oberißalm (1750m) im Oberbergtal, einem Seitental des Stubaitales.
Route: Hüttenzustieg: Vom Parkplatz folgt man zunächst der kleinen Schotterstraße taleinwärts in südwestlicher Richtung, welche nach etwa einem Kilometer in gute Wanderwege mündet. Ab hier (großes oranges Schild) gibt es zwei Möglichkeiten für den weiteren Anstieg: Entweder den in Aufstiegsrichtung gesehen rechten Weg, auf dem man in vielen Kehren am steilen Hang schnell an Höhe gewinnt. Oder man wählt die linke Abzweigung und hält sich näher am Bach und unter der Materialseilbahn. Letztlich unterscheiden sich die Wege nur unwesentlich und führen nach wenigen hundert Hm, unweit der Alpeiner Alm (bewirtet), wieder zusammen. Der Weg geht nun ein Stück eher flach taleinwärts, bevor er auf den letzten Metern zur bereits sichtbaren Franz-Senn-Hütte (2150 m) noch einmal unwesentlich aufsteilt. Zuletzt auf einer Brücke über den meist reißenden Alpeiner Bach. In der ausnehmend großen und gut geführten Franz-Senn-Hütte bietet sich bei Bedarf Gelegenheit zur Übernachtung.
Gipfelanstieg: Von der Hütte taleinwärts unmittelbar über eine weitere Brücke, und gleich nach dieser bei einer gut beschilderten Abzweigung („Rinnenspitze“) rechts ab und in nordwestlicher Richtung den Hang hinauf. In der Nähe eines weiteren Baches trifft man erneut auf eine Abzweigung und folgt nach links dem Wegweiser zur Rinnenspitze. Noch ein kurzes Stück steiler bergauf, dann quert man in südwestlicher Richtung mit mäßigem Höhengewinn am Hang entlang, bis sich bei gut 2500m das Gelände zurücklehnt und eine Kuppe mit einem schönen Brotzeitplatz erreicht wird (große Steinmandln sowie Bank und Tisch). Unmittelbar hinter der Kuppe liegt ein kleiner und flacher See (eher sehr breiter Bach), den man auf einer Reihe großer Steine überquert. Ab hier geht es mehr oder minder steil, mal über Blockwerk, mal auf guten Wegspuren, an dem von der Rinnenspitze herabziehenden Ostrücken bergan. Der Weg ist ständig sehr gut markiert und bei der einzigen vorhandenen Abzweigung klar beschildert (links zum Rinnensee, zum Gipfel der Rinnenspitze rechts). Zuletzt strebt der Weg in immer steilerem Gelände auf den Nordgrat der Rinnenspitze zu. Bevor man diesen erreicht, trifft man auf den gut versicherten „Klettersteig“. Die letzte Viertelstunde geht es nun über Eisenstiegen am ummantelten Drahtseil entlang in etwas luftiger, aber gänzlich unschwieriger Kraxelei. Zuletzt verlässt man den Grat noch einmal kurz nach links (Osten), um dann die letzten Meter zum stattlichen Gipfelkreuz zu bewältigen. Von hier herrliche Aussicht auf Lüsenser und Alpeiner Ferner, den blaugrünen Rinnensee und die vielen hohen Gipfel ringsherum.
Abstieg: Wie Aufstieg. Ein Abstecher zum schön gelegenen Rinnensee lohnt aber in jedem Fall. Dazu entweder schon wenig oberhalb des Sees vom Ostrücken der Rinnenspitze im pfadlosen Gelände hinab, oder besser bis zur vorher erwähnten Abzweigung und dort dem Wegweiser zum Rinnensee wenige Minuten auf gutem Pfad (wieder leicht bergan) folgen. Der weitere Abstieg erfolgt dann erneut über die oben beschriebene Kuppe bis hinunter zur Franz-Senn-Hütte bzw. Oberißalm.
Charakter/Schwierigkeit: Keine Wanderung, sondern eine leichte bis mäßig schwierige Bergtour. Einzig die letzten knapp 100 Hm zum Gipfel erfordern gute Konzentration und Trittsicherheit. Wer sich unsicher fühlt, sollte hier lieber ein Klettersteig-Set mitnehmen und sich ins fast durchgehende Drahtseil einhängen. Die Orientierung ist bei normalen Sichtverhältnissen infolge der (derzeit) ausgezeichneten Markierung völlig unproblematisch. Der Gipfel ist überdies schon recht bald gut sichtbar. Für Konditionsstarke auch als Tagestour machbar. Wenn man aber davor oder danach auf der Franz-Senn-Hütte übernachtet (also als Zweitagestour), sind auch die konditionellen Anforderungen eher gering.
Gehezeit: Aufstieg: 3 1/2 Stunden (reine Gehzeit) insgesamt.
Oberißalm (Parkplatz) – Franz-Senn-Hütte gut 1 Stunde; Franz-Senn-Hütte – Gipfel 2 bis 2 1/2 Stunden.
Abstieg: insgesamt 2 1/2 Std.; bis Franz-Senn-Hütte 1 1/2 - 2 Std. (bei Abstecher zum Rinnensee entsprechend länger).
Tourdaten: Als Tagestour etwa 1250 Höhenmeter im Auf- und Abstieg. Parkplatz – Franz-Senn-Hütte knapp 400 Hm; Franz-Senn-Hütte – Gipfel 850 Hm.
Stützpunkt: Zum Rasten bieten sich Alpeiner Alm und Franz-Senn-Hütte in jedem Fall an. Wem die Tour als Tagestour zu lang ist, oder wer noch andere Gipfel im Visier hat, der kann auf der sehr geräumigen Franz-Senn-Hütte auch übernachten (2150m; bewirtschaftet Mitte Juni bis Anfang Oktober; 180 Betten / Lager; Tel.:+43 / 5226 / 2218.
Karte: Kompass Blatt 83, Stubaier Alpen, 1:50.000; Freytag & Berndt, WK 241, 1:50 000. AV-Karte Blatt 31/5, Innsbruck, 1:50.000.
Autor: Dr. Johannes Landes; Bilder: Landes & Andreas Pagel