Anfahrt: Über die Inntalautobahn (A 93) bis zur Ausfahrt Kufstein-Süd (alternativ mautfrei durch Kiefersfelden und Kufstein hindurch). Nun auf der Felbertauern-Strecke (Bundesstraße 173 und 178 Richtung St. Johann) nach Ellmau. Dort auf der schmalen und ausgeschilderten Straße zur Wochenbrunner Alm (am Schluss Mautstraße; pro Pkw 4 Euro, Stand 2014).
Anfahrt planen mit Google-Maps Ausgangspunkt: Wochenbrunner Alm (1085 m) bei Ellmau am Wilden Kaiser
Route: Bei den ungeteerten Parkplätzen unmittelbar vor der Wochenbrunner Alm beginnt in Richtung Norden der breite Fahrweg zur Gaudeamushütte, die man nach 30 Minuten erreicht. Nur wenige Meter oberhalb (nördlich) der Gaudeamushütte gilt es aufzupassen, denn hier verzweigen sich relativ unscheinbar die Steige: Während die Variante schräg links hinauf zum Ellmauer Tor zieht, halten wir uns rechts Richtung Wildererkanzel und Ackerlhütte (Weg Nr. 824/815). Am Waldrand beginnt eine längere, leicht ansteigende Querung nach Südosten. Über die Baumgartenalm (1482 m) und das Freiberghaus wird ein kleines, grasiges Plateau beim Baumgartenköpfl (1572 m – auch Brennender Palven) mit Marterl und schönem Ausblick auf die Region Kitzbühel erreicht. Hier knickt die Route wieder nach Norden ab – durch Latschen zieht der sog. Gildensteig (Nr. 815) hinauf zur imposanten Wildererkanzel (1642 m), an deren Südwestseite sich übrigens ein paar Sportkletterrouten befinden. 30 Höhenmeter weiter oben endet die Latschenzone, und hier verzweigen sich die Steige abermals: Während der Wilde-Kaiser-Steig (Richtung Ackerlspitze) nach rechts führt, bleiben wir links (quasi geradeaus) auf dem Gildensteig (Weg Nr. 815) Richtung kleines Törl. Über den Serpentinen, die östlich an den markanten Herrenstein (im Winter ein beliebtes Skitourenziel) heranführen, baut sich schon die turmartige Regalmwand auf. Oberhalb vom Herrenstein wird der Steig steiler und schwieriger, ab und zu muss nun auch die Hand an den Fels gelegt werden. Schräg links hinauf bewältigen wir nun eine etwas ruppige Passage, die an einem kleinen Sattel (Flachschneid, 2050 m) endet. Von hier aus ist das kleine Törl zu sehen – sowie nur 40 Meter (!) weiter der Beginn der finalen Gipfelkletterei an einer schwarzen Gedenktafel („In memoriam Fritz Zeiler“). Die Regalmwand ist hier als Weg Nr. 815a auch ausgeschildert. Die letzten 45 Minuten zum Gipfel erfordern absolute Konzentration und Kletterkönnen im Schwierigkeitsgrad I bis II. Entlang sehr engmaschiger und somit unmissverständlicher Markierung, wodurch jegliche Verhauer vermieden werden können, erklimmen wir die wilden Felsformationen, darunter zwei Rinnen, ostwärts bis zur nordseitigen Gipfelwand. Hier befindet sich gleich zu Beginn die Schlüssestelle mit kurzer IIer-Kletterei, danach sind es nur noch wenige Meter bis zum Gipfel mit Buch und GPS-Markierungspunkt.
Abstieg: Auf der Anstiegsroute
Charakter/Schwierigkeit: Anspruchsvolle Bergtour mit Kletterstellen bis zum II. Schwierigkeitsgrad (UIAA). Bis zum Herrenstein oberhalb der Wildererkanzel eher einfache Bergwanderung. Dort beginnt der alpine Teil der Tour mit zunehmend anspruchsvoller werdendem Gehgelände und am Schluss einer 45-minütigen Kletterei im I. und II. Schwierigkeitsgrad. Dieses Gelände ist mitunter steinschlaggefährdet, weshalb die Benutzung eines Helms ratsam erscheint. Die Orientierung wird speziell in der Kletterpassage durch sehr intensive Markierung vereinfacht. Die gesamte Tour bietet immer wieder grandiose landschaftliche Eindrücke.
Gehezeit: Aufstieg: 3 Stunden; Abstieg: 2,5 Stunden
Tourdaten: Höhendifferenz: 1130 Höhenmeter; Distanz: 5,3 km (einfach)
Beste Jahreszeit: Juni bis Oktober
Stützpunkt: 1. Berggasthof Wochenbrunner Alm, (
www.wochenbrunn.com) am Ausgangspunkt
2. Gaudeamushütte (1263 m), DAV-Hütte, geöffnet von Mitte Mai bis Mitte Oktober, Telefon +43/5358/2262.
Ausrüstung: Steinschlaghelm empfehlenswert
Karte: Alpenvereinskarte Blatt 8, Kaisergebirge, 1:25.000.
Erhältlich in unserem
AV-Karten-Shop.
Autor: Martin Becker