Anfahrt: Über Bad Tölz und Lenggries via Sylvensteinstausee oder über Tegernsee und Achenpass zum Achsensee. Am Südende des Achensees in Maurach abbiegen nach Pertisau und dort zum großen Parkplatz an der Mautstelle zu den Karwendeltälern (im Winter keine Zufahrt; Tagesparkgebühr 5 Euro - Stand 2016).
Anfahrt planen mit Google-Maps Ausgangspunkt: Pertisau (950 m), Wander- und Loipenparkplatz am Beginn der Karwendeltäler
Route: Die ersten etwa dreieinhalb Kilometer geht es, kaum merklich ansteigend, entlang der Langlaufloipe ins Falzthurntal bis kurz vor der Falzthurnalm. Kurz vor der Falzthurnalm (die Hütten sind schon in Sichtweite) zieht die Route links (nach Südosten) ins Legertal hinauf. Nach der Jungwald-Passage im untersten Teil wird das Gelände lichter, aber nicht weniger steil.
Bei geringer Schneelage und um den Jungwald zu schonen, sollte man alternativ bis zur Falzthurnalm gehen und hier entlang des Sommerweges aufsteigen. Beide Möglichkeiten treffen weiter oben zusammen und so führt die Route nun immer ungefähr entlang des Sommerweges aufwärts. Erst im obersten Teil, wenn die Route unterhalb der Dristlalm nach Süden abknickt und man hier meist erstmals die Sonne zu sehen bekommt, werden die Spitzkehren seltener und die Hangneigung moderater. Vorbei an der Dristlalm (1644 m), wo sich ein herrlicher Ausblick zum Sonnjoch eröffnet, steigt man weiter Richtung Süden zu einem Sattel unterhalb des rechterhand gelegenen Dristköpfls (1827 m). Nun beginnt der unangenehmste Teil der Tour: die Traverse ins Brunntal. In südwestlicher Richtung rutscht man vorsichtig etwa 50 Höhenmeter einen schmalen und etwas ausgesetzten Kamm hinunter. Danach werden senkrechte Felswände rechts umgangen. Nach dieser unangenehmen Querung geht es wieder bergauf: nach Südwesten zu einem Sattel oberhalb des Brunntals. Hier weitet sich nun das Nauderer Kar und die Rappenspitze mit ihrer markanten Haifischflossenform wirkt zum Greifen nahe. Um zum Gipfel zu gelangen, gibt es zwei Möglichkeiten. Der einfachere Weg führt in einem Rechtsbogen, vorbei am unscheinbaren Larchkarlkopf, zum Gipfel; die letzten 60 Höhenmeter sind oft abgeblasen, eventuell lohnt sich vorher ein Skidepot. Alternativ kann die Rappenspitze von der steilen Einschartung auf der linken Seite aus (Skidepot) über eine kurze Klettersteigpassage erstiegen werden.
Abfahrt: Entlang der Aufstiegsroute. Bei den Felsen im Brunntal muss noch einmal angefellt werden. Mit 50 Höhenmetern zusätzlich kann auch noch das Dristlköpfl mitgenommen werden.
Charakter/Schwierigkeit: Eine anspruchsvolle Skitour für Karwendelliebhaber: eindrucksvoll und aussichtsreich, aber nicht ganz einfach und auch nicht gerade kurz. Besonders die Querung ins Brunntal ist anspruchsvoll mit Abrutsch- oder Absturzstellen und sicher nichts für Anfänger. Sie erfordert neben einer soliden Skitechnik auch ein bisschen stabile Nerven. Gutes Gespür für die Orientierung schadet bei dieser Tour ebenso nicht.
Lawinengefahr: Hoch. Trotz der Bewaldung ist das steile Legertal nicht lawinensicher. Bei der Querung ins Brunntal lauern links ostseitige Steilhänge mit Potenzial für Gleitschneelawinen – hier unbedingt scharf am Kamm bleiben. Auch die Durchquerung des Brunntals (nordwestseitig exponiert) erfordert sichere Verhältnisse.
Exposition: Nordost, Nordwest und Nord
Aufstiegszeit: gut 4 Stunden
Tourdaten: Höhendifferenz: 1400 Höhenmeter (inkl. Gegenanstiege); Distanz: 9 km (einfach)
Beste Jahreszeit: Hochwinter bis Anfang April
Stützpunkt: -
Karte: Kompass-Wanderkarte 26 (Karwendelgebirge); Alpenvereinskarte Nr. 5/3 (Karwendelgebirge, östliches Blatt).
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Autor: Martin Becker