Anfahrt: Von München aus auf der Autobahn A92 in Richtung Flughafen München-Franz-Josef-Strauß und über Landshut bis zum Autobahnkreuz Deggendorf. Hier rechts halten und den Schildern A3 in Richtung Linz/Passau folgen bis zur Ausfahrt Hengersberg. Auf der B533 Richtung Grafenau, dann auf die B85 abbiegen Richtung Regen. In Eppenschlag folgt man der Ausschilderung nach Spiegelau. Im Ort geht es dann zwischen dem Edeka und Norma Markt links ab. Kurz danach passiert man die Bushaltestelle (Abfahrt Igelbus) und direkt dahinter befindet sich ein großer Wanderparkplatz.
Anfahrt planen mit Google-Maps Ausgangspunkt: Wanderparkplatz P+R in Spiegelau. Von dort aus fährt man dann mit dem Igelbus (Rachel-Bus, 7595) hinauf nach Gfäll (950 m). Fahrzeiten alle 30 Minuten ab 8:35 Uhr (2€ - Stand 2015. Betriebszeiten vom 15. Mai bis 31.Oktober.)
Wichtiger Hinweis: Außerhalb der Betriebszeiten und vor 8 Uhr sowie spät am Abend kann man auch mit dem eigenen KFZ zum Ausgangs- oder Endpunkt fahren. Die Runde ist so natürlich nicht möglich, jedoch kann man den Rachel entweder über die Auf- oder Abstiegsroute besteigen.
Route: Bei der Bushaltestelle in Gfäll folgt man dem Wegweiser „Rundweg Auerhahn, Rachel, Waldschmidthaus“. Auf dem guten Wanderweg geht es im schattigen Wald zunächst stramm bergan. Nach ca. 300 Höhenmetern lichtet sich der Wald und der Weg dreht nach links ab. Man taucht nun in eine unwirklich erscheinende Landschaft ein. Bleiche Baumgerippe, die wild durcheinander am Boden liegen oder wie Antennen in den Himmel ragen, prägen die Gegend. Auf dem nun leicht ansteigenden und bequemen Weg genießt man eine freie und weitreichende Aussicht und erreicht bald das Waldschmidthaus (1360 m). Ein kurzer Abstecher (Ww: Zum Seeblick) führt in wenigen Minuten hinunter zu einer Aussichtsplattform mit einem schönen Blick zum Rachelsee. Zurück beim Waldschmidthaus steigt man nun über einen steinigen Weg in ca. 15 Minuten hinauf zum Gipfel des Großen Rachel.
Abstieg: Bei der Bergwachthütte unterhalb des Gipfels folgt man dem Weg nach Nordosten Richtung Rachelsee. Obwohl ein Schild auf einen beschwerlichen Abstieg hinweist, geht es problemlos über einen guten, etwas felsigen Weg bergab. Der Borkenkäfer hat hier ganze Arbeit geleistet und ein gespenstisches Landschaftsbild geschaffen. Plötzlich taucht das blaue Auge des Rachelsees tief unten auf und gibt ein gutes Fotomotiv ab. Auf einer Höhe von ca. 1240 m kommt man zu einer Wegverzweigung. Hier hält man sich an den Wegweiser: „Gfäll über Rachelkapelle“ und gelangt bald zur Rachelkapelle, die aussichtsreich auf einem Felsvorsprung oberhalb des Rachelsees thront. Von dort aus steigt man zuerst wieder ein paar Höhenmeter bergan, bevor es anschließend im Wald abwärts geht. Auf einer Höhe von ca. 1075 m geht es rechts ab (Ww: Racheldiensthütte, Rachelsee) und man erreicht nach ein paar Minuten den dunklen und geheimnisvollen Rachelsee. Von dort aus geht man auf dem Weg wieder kurz zurück und folgt nun immer der Ausschilderung zur Racheldiensthütte. Etwas monoton marschiert man zum Schluss recht flach durch einen dichten Wald zur Racheldiensthütte (876 m), einem alten Forsthaus, wo man einkehren kann. In ca. 5 Minuten steigt man von dort aus auf einer Forststraße, die man bald nach links über einen Weg abkürzen kann, zur Bushaltestelle hinab. Mit dem Igelbus (Rachel-Bus, 7595), der stündlich (15:05, 16:05 Uhr usw.) fährt, geht es dann zurück nach „Spiegelau P+R“ (3€ - Stand 2015). Die letzte Fahrt ist um 18:05 Uhr.
Charakter/Schwierigkeit: Der Große Rachel ist 3 m niedriger als der Große Arber und ist somit der zweithöchste Gipfel im Bayerischen Wald. Er ist jedoch der höchste Berg im Nationalpark. In der Gipfelregion hat der Borkenkäfer im Jahr 1995 großflächig den Wald zerstört und eine bizarre, faszinierende Landschaft geschaffen. Zwischen den abgestorbenen Baumresten entsteht aber schon wieder ein neuer Wald. Der Große Rachel ist ein beliebtes Ausflugsziel und an Wochenenden sehr gut besucht. Ein schöner und leichter Wanderweg führt hinauf zum aussichtsreichen Gipfel. Mit dem Abstieg über die Rachelkapelle zum Rachelsee und weiter zur Racheldiensthütte eröffnet sich eine herrliche Rundtour. Die Einkehrmöglichkeiten und die Ausschilderung der Tour sind perfekt. Zum Start der Wanderung in Gfäll und zurück zum Parkplatz in „Spiegelau P+R“ bringt einen der umweltfreundliche Igelbus. Betriebszeiten vom 15. Mai bis 31.Oktober.
Gehezeit: Aufstieg: ca. 1,5 Stunden mit Abstecher zum Seeblick, Abstieg ca. 2 Stunden
Tourdaten: Höhendifferenz: Aufstieg ca. 550 Höhenmeter inkl. kleinerer Gegenanstiege, Abstieg ca. 600 Höhenmeter; Distanz: ca. 9,6 km (gesamte Runde)
Beste Jahreszeit: Mai bis Ende Oktober, am schönsten ist es im Herbst, wenn die Farben der Laubbäume, der Heidelbeerfelder und der trockenen Gräser voll zur Geltung kommen.
Stützpunkt: 1. Waldschmidt-Haus (1360 m), je nach Wetterlage täglich geöffnet von Ende April bis Ende Oktober, 10 bis 18 Uhr. Übernachtungen sind seit 2011 leider nicht mehr möglich!
2. Rachel-Diensthütte (876 m) am Endpunkt der Tour. Täglich geöffnet von Ende April bis Anfang/Mitte November, 9 bis 18 Uhr. Keine Übernachtungsmöglichkeit! Tel.: +49/(0)8553/1873 oder +49/(0)175/6119266.
Wissenswertes: Es gibt in Europa über 150 Borkenkäfer-Arten. Die bekannteste Art ist der ca. 5 mm große Buchdrucker (Ips typographus). Das Weibchen kann im Sommer über drei Generationen hinweg mehr als 100.000 Nachkommen haben. Der Käfer legt seine Fraßgänge unter der Rinde an, genau dort, wo der Baum Nährstoffe transportiert. Werden die Leitungsbahnen rundum unterbrochen, stirbt der Baum ab. Der Borkenkäfer brütet in kranken und geschwächten Fichten. Ein großes Angebot an geeigneten Bäumen führt zur Massenvermehrung. Eine entsprechend große Zahl von Käfern kann gesunde Bäume, ja sogar ganze Fichtenbestände zum Absterben bringen. Bei der natürlichen Waldentwicklung im Bergwald spielt der Borkenkäfer eine wichtige Rolle. Alte Bäume sterben ab, eine neue Generation junger Fichten und anderer Baumarten bekommt Licht, Platz und Nährstoffe für ihre Entwicklung.
Karte: Kompass Wanderkarte Blatt 196, Mittlerer Bayerischer Wald, 1:50.000.
Erhältlich in unserem
Kompass-Wanderkarten-Shop.
Autor: Doris & Thomas Neumayr