Anfahrt: Von München oder Stuttgart nach Lindau. Durch den Pfendertunnel, an Chur vorbei und über Bellinzona nach Mailand. Hier wendet man sich Richtung Turin, zweigt jedoch hinter Santhià ab ins Aostatal, also Richtung Courmayeur (Monte Bianco). 11 km hinter dem Ort Aosta, bei Villeneuve, verläßt man das Aostatal und zweigt zu den beiden Tälern Val di Rhêmes und Val Savarenche ab. Sie haben eine gemeinsame Zufahrt aus dem Aostatal. Dort wo sich das Tal trennt, fährt man ins Val di Rhêmes bis Rhêmes Notre Dame.
Anfahrt planen mit Google-Maps Ausgangspunkt: Rhêmes Notre Dame (1723m) im Val di Rhêmes, einem Seitental von Aosta.
Route: Hüttenaufstieg: Von Rhêmes Notre Dame auf der Straße weiter ins Tal hinein und flach bis zum Weiler Thumel (1879 m). Nun wandert man auf der rechten Bachseite (im Aufstiegssinn) bis zu einer Brücke (ca. 2000 m) an der Abzweigung zum Gran Vaudalaz-Tal (dieses lässt man aber links liegen). Über die Brücke auf die andere Bachseite und hier weiter in südwestlicher Richtung ins Tal hinein. Über einen steilen Hang hinauf, dann wieder flacher zur Benevolo Hütte (2285 m). Ca. 2,5 Stunden.
Gipfelanstieg: Direkt hinter der Hütte öffnet sich eine kleine Schlucht. Der übliche Anstieg verläuft links oberhalb dieses Bachtobels. Man quert also die Hänge links der Schlucht in südöstlicher Richtung. Am Ende der Querung geht es dann Richtung Süd direkt auf den Ghiacciaio di Lavassey (Lavassey-Gletscher) zu. Auf 2800 Meter hält man sich etwas mehr rechts und erreicht so den benachbarten Ghiacciaio del Fond. An einigen Felsinselchen mit auffälligen Türmchen geht es also rechts vorbei, dann peilt man die Landesgrenze (zu Frankreich) rechts neben einer kleinen Felspyramide an. (Siehe auch Bild 2 und 5) Man erreicht die Landesgrenze auf etwa 3180 m (siehe Bild 3) und damit den Glacier de Basgne. Hier dreht man nach Osten (also nach links) und steigt über den Glacier de Basgne ganz einfach zur Punta di Galisia auf. Den Gipfel ziert dann ein schönes, großes Steinmandl.
Alternative: Sind die Hänge links der Schlucht lawinengefährlich, kann man auch rechts des Bachtobels zum Gletscherbecken gelangen. Dazu muss man gleich bei der Hütte über die Brücke und wandert dann über eine Art Rampe. Nachteil: immer wieder Höhenverlust.
Abfahrt: Wie Anstieg. Oder vom Gipfel direkt in nördlicher Richtung über den Ghiacciaio Lavassey hinunter.
Charakter/Schwierigkeit: Die Punta Galisia befindet sich in einem großartigen, bei deutschen Tourengehern nicht so bekannten Südalpen-Gebiet. Für erfahrene Alpinisten handelt es sich um eine einfache, jedoch sehr schöne Skihochtour. Die nordseitigen Gletscherhänge weisen häufig auch noch spät im Jahr schönen Pulverschnee auf. Auf Spalten ist zu achten! Bei guten Verhältnissen wird der Gletscher jedoch meist ohne Seil begangen. Hochtourenausrüstung ist aber – auch, wenn sie nicht zum Einsatz kommen sollte – auf jeden Fall mitzuführen. Wunderschön der Blick Richtung Vanoise und zum Isère-Tal.
Lawinengefahr: mittel. Zu beachten ist vor allem die beschriebene Hangquerung unweit der Hütte. Die Westhänge können durch die tageszeitliche Erwärmung speziell bei der Abfahrt gefährlich werden. Achtung hier auch bei größeren Neuschneemengen.
Exposition: überwiegend Nord
Aufstiegszeit: 2,5 bis 3 Stunden (Hüttenanstieg); 3,5 Stunden (Hütte-Gipfel). Die Tour wird daher in der Regel als Zweitagestour in Verbindung mit einem Hüttenaufenthalt unternommen.
Tourdaten: 600 Höhenmeter (Hüttenanstieg); 1050 Höhenmeter (Hütte-Gipfel)
Beste Jahreszeit: März bis Mai. Die Gegend bekommt häufig erst sehr spät durch ein Adriatief schönen Schnee. Dann aber meist reichlich. Die beste Zeit ist nach Auskunft des Hüttenwirtes oft erst nach Ostern.
Stützpunkt: Rifugio Gian Federico Benevolo (2285 m) des CAI Turin, 60 Plätze. Telefon Hütte: 0039 / 0165 / 936143, Telefon des Hüttenwirts im Tal: 0039 / 0166 / 43375. Geöffnet: Von März bis September (Ende Juni und September nur an den Wochenenden bewirtschaftet). Winterraum vorhanden. Die Hütte ist sehr gut besucht. Man sollte also unbedingt reservieren !!!
Info: Bei dieser Tour befindet man sich im Gebiet des Gran Paradiso Nationalparks.
Karte: Kompass Blatt 86, "Gran Paradiso / Aosta", 1:50.000. „Val Savarenche, Rhêmes und Grisenche“ vom Istituto Geografico Centrale (Turin), Blatt Nr. 102, 1:25.000.
Autor: Bernhard Ziegler