Anfahrt: Von der Inselhauptstadt Palma auf der MA-1041 nach Puigpunyent. (Hierher auch von Norden über die MA-1101 oder von Süden auf der wunderschönen Straße MA-1032 via Galilea.) In Puigpunyent fährt man ans südliche Ortsende - also Richtung Galilea - und findet hier die Beschilderung zur Reserva Puig de Galatzó. Jetzt stellt man am besten den Kilometerzähler auf Null, um den Ausgangspunkt leichter zu finden. Man biegt ab und fährt ca. 3 km Richtung Reserva Puig de Galatzó bis zu einer Verzweigung. Links befindet sich ein Anwesen, gerade ginge es weiter zur Reserva – man biegt jedoch rechts ab und nimmt die sehr holprige, schmale Bergstraße. Hinter einer Linkskurve, nach 4,8 km (ab der genannten Beschilderung am Ortsrand) findet man rechts eine Abzweigung (verblasste Markierung an einem Baum). Hier könnte man bereits am Straßenrand in einer Nische parken. Oder man fährt noch über die sehr steile und sehr holprige Straße (mit einem normalen PKW gerade noch so zu schaffen…) ca. 300 m hinauf zu einem geräumigen Parkplatz „Sa Font de Pi“ (mit trogartigem Brunnen). Alternativ zu Fuß.
Anfahrt planen mit Google-Maps Ausgangspunkt: "Sa Font de Pi“ (540 m) bei Puigpunyent
Route: Von „Sa Font de Pi“ geradewegs auf einem eingewachsenen, grobschottrigen Karrenweg nach Norden. Der Weg macht eine Linkskehre und gleich danach zweigt ein kleiner, aber deutlicher Pfad scharf rechts ab. Über diesen Pfad wandert man durch wilden, mediterranen Bergwald hinauf zu einem Sattel mit einem Brandwachturm (703 m). Hier entlang von undeutlichen Trittspuren nach links (Westen) und über den mit Büschen und Bäumen bestandenen Rücken ein Stück (ca. 30 Hm) empor. Nun darf man die Abzweigung nicht verpassen! Obwohl auch Spuren weiter entlang des Rückens nach oben Richtung Felsen führen, muss man sich bei einem Steinmandl rechts halten. Der richtige Pfad führt nämlich mit etwas Höhenverlust auf die Nordseite des Rückens und quert dort die steile Flanke. Richtung Westen, über ein Geröllfeld mit grobem Schotter, traversiert man flach unterhalb eines auffallenden Felsturms („Es Bispe“ – der Bischof) vorbei. Über eine steilere Passage erreicht man einen Sattel (820 m) mit Wegweiser. Man folgt dem Schild zum Galatzó nach links und steigt auf einem Steig über einfache Felsstufen steil empor. An einer Felswand links vorbei und durch eine felsige Mulde mit großen Blöcken bis das Gelände verflacht. Von der Orientierung am einfachsten ist es von dem kleinen Plateau direkt unterm Gipfel über eine der kaminartigen Felsrinnen hinaufzukraxeln. Die vordere ist etwas schwieriger (UIAA II), die ganz hinten etwas einfacher (UIAA I). Es gibt jedoch noch eine ganz einfach Variante, die aber im Anstieg nicht ganz so leicht zu erkennen ist – am Gipfel kann man es dann gleich erkennen. Dazu muss man gleich zu Beginn der Verflachung nach rechts auf den Kamm ansteigen (Gehgelände) und dann entlang des Nordrückens noch ein paar Meter zum Gipfel wandern. (Auf unserem GPS-Track als Abstieg verzeichnet.)
Abstieg: Wie Aufstieg.
Alternative: Weitere Touren aus dieser Gegend finden Sie unter
Wanderungen & Bergtouren Mallorca.
Charakter/Schwierigkeit: Kurze, technisch anspruchsvolle Bergwanderung, die Trittsicherheit und Orientierungssinn erfordert – letzteres bereits bei der Anfahrt. Die Route führt auf schmalen Pfaden durch den Wald und auf unmarkierten Steigen durch wildes, abgeschiedenes Gelände mit ganz einfachen Felsstufen. Beim finalen Gipfelanstieg hängen die Schwierigkeiten stark von der Routenwahl ab; also davon, ob man über Gehgelände oder über Kraxelstellen (UIAA I oder auch II) den höchsten Punkt erklimmt. Nimmt man die schwierigste Felsrinne handelt es sich hier durchaus um eine richtige Bergtour. Diese mediterrane Bergtour ist wildromantisch, abwechslungsreich und bietet fantastische Ausblicke.
Gehezeit: Aufstieg: 1 ½ Stunden; Abstieg: 1 ¼ Stunden
Tourdaten: Höhendifferenz: 500 Höhenmeter; Distanz: 2,2 km (einfach)
Beste Jahreszeit: Ganzjährig möglich – im Hochsommer aber eher zu heiß!
Stützpunkt: Keine Einkehrmöglichkeit auf Tour!
Tipp: Wer die kurze Tour zum Beispiel im Frühsommer unternimmt, kann die langen Tage nutzen und erst am späten Nachmittag starten, wenn es nicht mehr so heiß ist.
Karte: Kompass Wanderkarte Mallorca, Blatt 230, 1:75.000.
Erhältlich in unserem
Kompass-Karten-Shop.
Autor: Bernhard Ziegler