Anfahrt: Über die A 8 München – Salzburg zur Ausfahrt Frasdorf, über die Staatsstraße 2093 nach Aschau und weiter nach Sachrang. Oder über die Inntal-Autobahn (A 93) zur Ausfahrt Oberaudorf, weiter auf der Bundesstraße 172 über Niederndorf nach Sebi; dort links abbiegen und in Kehren auf der Bundesstraße 172 nach Sachrang.
Anfahrt planen mit Google-Maps Ausgangspunkt: Sachrang (738 m), großer Wanderparkplatz (Tagesgebühr 2 Euro – Stand 2017) am nördlichen Ortsrand und direkt an der Staatsstraße von/nach Aschau (730 m)
Route: Direkt vom Parkplatz weg zieht bei der Infotafel mit Gebiets-Übersichtskarte eine Forststraße ostwärts hinauf. Die Steigung erfordert gleich zu Beginn einen eher kleineren Gang; die Orientierung indes ist (letztlich bis zur Priener Hütte) einfach: immer der Forststraße nach (durchgehend ausgeschildert als Weg 200). An einem Anwesen linkerhand (Berger Ried) geht es durch Wald, nach einer Kehre zwischenzeitlich etwas moderater ansteigend, ins aussichtsreiche Almgelände der Talalm (ca. 1100 m). Nach einer Rechtskehre verläuft die Forststraße nun schnurstracks nach Osten zur Priener Hütte. Am Abzweig zur „Acker-Oim“ (ist so ausgeschildert), wo wir später zur Rundtour abbiegen, erreicht die Forststraße satte 22 Prozent Steigung – wer kein E-Bike hat, wird hier wohl ein paar Meter schieben. Danach, im Talkessel unterhalb des Geigelsteins, taucht mit der Priener Hütte (1411 m) links das erste Etappenziel auf.
Option Bike & Hike: Von der Priener Hütte aus ist der 1808 Meter hohe Geigelstein unschwierig in einer Stunde Fußmarsch erreichbar – für den Anstieg mit rund 400 Höhenmetern über Bergwachthütte und Oberkaseralm (Richtung Norden) ist es ratsam, statt Klickpedal-Radlschuhen leichte Bergschuhe (Approachschuh reicht für diesen technisch einfachen Anstieg) im Gepäck zu haben; Aufstieg 1 Stunde, Abstieg 45 Minuten.
Rundtour: Ob mit oder ohne Geigelstein, von der Priener Hütte aus geht’s auf der Auffahrtsroute zunächst bis zum erwähnten Abzweig „Acker-Oim“ zurück. Die Acker-Alm (1318 m) erreicht man nach einer kurzen Querung (Richtung Süden). Hinter der Alm können noch ein paar Meter gefahren werden, dann muss man das Mountainbike keine fünf Minuten eine steile und sehr wurzelige Passage hinaufschieben. Einfach fahrbar ist wiederum der anschließende Pfad zum Wandberghaus (1339 m). Hier gilt es nun gut aufzupassen (oder genau auf den GPS-Track zu schauen), da sich die Route mehrfach verzweigt. Fast auf gleicher Höhe ist 280 Meter südlich die Almkäserei Burgerhütte zu sehen, in deren Bauernladen Interessierte frischen Almkäse einkaufen können. Jenseits dieses kurzen Abstechers führt die Mountainbikeabfahrt indes 200 Meter vor der Burgeralm nordwestwärts beim großen Wegweiser Richtung Rettenschlöss. Auf der Forststraße rollt man, bald nach Westen, zur Rettenbachalm. Dort schreckt eine Schranke mit ein Radlverbotsschild ab, doch damit wollen die Almwirte sich nur in Haftungsfragen absichern. Auf eigene Verantwortung biegt man also rechts ab (Wegweiser Wildbichler Alm/Sachrang), schiebt an der Rettenbachalm links einen Wiesenpfad hinauf und rollt nach Westen vorsichtig hinunter zur Forststraße. Hier ist die Wildbichler Alm – das nächste Etappenziel – wieder ausgeschildert. Achtung, auf 1150 Meter Höhe, in einer Rechtskurve der Forststraße, bietet sich eine trailtechnisch interessante Abkürzung zur Wildbichler Alm: Links zieht ein Pfad in den Wald hinein, der rasch wurzelig und steinig wird (S2 auf der Singletrail-Skala) und am Ende über einen Wiesenhang harmlos zur Wildbichler Alm zieht. Von dieser aus windet sich, mit schönem Blick ins Inntal, eine technisch einfache Forststraße hinab, am Schluss sogar asphaltiert, bis auf 720 Meter Höhe. Hier, bei den ersten Häusern, biegt man im 90-Grad-Winkel rechts ab und folgt (nach Norden) dem ausgeschilderten Öko-Kultur-Weg. Keine Scheu bitte nach der kurzen Steigung an der ersten Siedlung – ein schmiedeeiserner „Durchgang“ (so beschildert) führt mitten hindurch. Vorbei am „Grenzbankerl“ in Aschach, wo ein Viehgatterl passenderweise mit ausgedienten Fahrradschläuchen auf Zug gebracht wird, kann man auf den letzten Metern nach Sachrang auf dem etwas ruppigen Öko-Kultur-Weg (mit interessanten Infotafeln, beispielsweise zum legendären Müllner Peter) bleiben oder alternativ nach links auf Asphalt wechseln und den regulären Radweg benutzen.
Charakter/Schwierigkeit: Mittelschwere Tour. Die Auffahrt zur Priener Hütte verläuft komplett auf einer Forststraße und ist technisch einfach, aber stellenweise etwas steiler. Die Abfahrt über Wandbergalm, Almkäserei Burgerhütte und Wildbichler Alm verläuft neben Forststraßen auf einzelnen Passagen auch über Trails, teils mit kurzen Schiebestrecken. Ein kurzes Teilstück entspricht der Schwierigkeit S2 auf der Singletrail-Skala, kann aber problemlos geschoben oder auf der Forststraße umfahren werden. Insbesondere die Abfahrt ist sehr aussichtreich und fahrtechnisch abwechslungsreich. Mit einem zusätzlichen Zeitaufwand von 1:45 Stunden kann der Gipfel des Geigelstein „mitgenommen“ werden (Schuhwechsel ratsam).
Fahrzeit: Für die gesamte hier vorgeschlagene Runde ca. 4 Stunden.
Sachrang – Priener Hütte 1:45 Stunden; optionale Direktabfahrt auf der Auffahrtsroute zurück nach Sachrang ca. 30 Minuten.
Abfahrt auf der hier beschriebenen Rundtour knapp 2 Stunden (je etwa 15 Minuten bis Acker-Alm, Burgerhütte, Rettenbachalm und Wildbichler Alm, dorthin also etwa 1 Stunde – dann eine weitere Stunde bis Sachrang).
Tourdaten: Höhendifferenz: 870 Höhenmeter und 22 Kilometer (nur Priener Hütte); mit Geigelstein 1260 Hm und 27 Kilometer
Beste Jahreszeit: Juni bis Oktober
Stützpunkt: 1. Priener Hütte des DAV, Internet: Priener Hütte
2. Wandberghaus, private Berggaststätte, in der Nebensaison mittwochs Ruhetag, Telefon +43 664 4321770.
3. Almkäserei Burgeralm, private Almwirtschaft, mittwochs Ruhetag, Internet: www.burgeralm.at
4. Wildbichler Alm, private Berggaststätte, Montag und Dienstag Ruhetag, Telefon +43 664 5403205.
Ausrüstung: Der Geigelstein (1808 m) ist von der Priener Hütte aus in einer Stunde problemlos mit leichten Schuhen erreichbar. Wer mit Klickpedalen fährt, sollte aber für den Gipfelanstieg einen Wechselschuh einpacken.
Tipp: Der Bauernladen der Almkäserei Burgerhütte liegt nur 200 m neben der Route – wer Naturprodukte kaufen möchte, wird hier fündig.
Wissenswertes: Als „Bergdorf-Genie“ gilt der Müllner-Peter von Sachrang, seine Geschichte ist sogar verfilmt worden. Mountainbiker kommen im letzten Abschnitt dieser Tour am Öko-Kultur-Weg mit seinen wissenswerten Infotafeln u.a. zum dem legendären Universalbegabten vorbei.
Karte: Kompass-Karte 10 Chiemsee-Simssee (schneidet nur das letzte Stück ab).
Erhältlich in unserem Kompass-Karten-Shop.
Autor: Martin Becker