Anfahrt: Von Norden: über Fernpaß, Imst, Richtung Landeck bis zur Autobahnausfahrt „Reschenpaß / St. Moritz“, durch den Tunnel ins Engadin nach Martina und weiter bis Zernez. Hier biegt man links zum Ofenpaß ab. Noch vor der Paßhöhe dann rechts und durch den Tunnel (Maut !) nach Livigno (hier kann man zollfrei Tanken!). Über den Passo di Fraele und den Passo Foscagno nach Bormio.
Hierher auch über den Berninapaß (ist weiter aber weniger Gekurve): Dazu fährt man von Zernez weiter Richtung St. Moritz. Noch vor St. Moritz, bei Pontresina, zweigt man zum Berninapaß ab. Über ihn nach Poschiavo und weiter bis Tirano. Hier über Schnellstraßen nach Bormio.
Von Bormio ins Valfurva nach S. Catarina und hier Richtung Fornihütte und Brancahütte (ist ausgeschildert) auf einer kleinen, engen Bergstraße (bei Schnee nur mit Ketten befahrbar!) bis zum Parkplatz am Ende der Straße, nahe einer kleinen Staumauer.
Hinweis: Der direkte Weg über das Stilfserjoch ist wegen Wintersperre nicht möglich!
Anfahrt planen mit Google-Maps Ausgangspunkt: Großer Parkplatz unweit des Gasthauses Ghiacciaio del Forni (2178 m) am Ende der Straße ins Forni-Tal, nahe einer sehr kleinen Staumauer (einige Kilometer hinter Santa Caterina im Valfurva).
Route: Hüttenaufstieg: 1. Auf dem ausgeschilderten, breiten Sommerweg, der die Hänge der linken Talseite quert, hinauf zur Hütte. (Eine gute Stunde.)
2. Oder man wandert sehr flach im Talboden (häufig Spuren der Schneekatze) bis unter die Hütte, um anschließend auf einem Weg, oder steil über die Moränenhänge zur Hütte (2493 m) aufzusteigen. (Eine gute Stunde.)
Gipfelanstieg: Am frühen Morgen geht es zuerst einmal Richtung Süden über oft beinhart gefrorene Hänge hinunter. Also am kleinen See unter der Hütte vorbei abwärts und zum Beginn des hier schon stark ausgeaperten Gletschers an seinem linken Rand. „Le Guglie“ nennt man diese zerrissene, eis- und felsdurchzogene Zone nach den berühmten Türmchen des Mailänder Doms. Hier fellt man an und steigt über eine morgens oft schlecht zu gehende Stufe (Harscheisen) hinauf ins breite Gletscherbecken. Jetzt wandert man flach Richtung Süden über den sich ausbreitenden Ghiacciaio dei Forni bis in eine Höhe von ca. 2750 m, dann dreht man nach Westen ab (siehe Bild 3) und auf den Sattel zwischen Tresero und Cima San Giacomo zu. Natürlich ist der Weg dorthin nicht geradlinig, denn einigen Spaltenzonen muß man dabei schon ausweichen. Nun in einem Linksbogen unter dem Tresero-Gipfel hindurch und über einen steilen Hang zum Grat links des Gipfels. Das letzte Stück ist dabei zu Fuß, bzw. bei ungünstigen Verhältnissen auch mal mit Steigeisen zu bewältigen. Über den etwas ausgesetzten, jedoch relativ flachen und breiten Grat zum höchsten Punkt. Ein besonders schönes und modernes Metallkreuz schmückt den Pizzo Tresero. Der gesamte untere Bereich der Route ist sehr gut auf Bild 2, der obere auf Bild 5 erkennbar und auch eingezeichnet.
Abfahrt: 1. Entlang des Aufstieges.
2. Abfahrt bis auf eine Höhe von ca. 2900m. Dabei hält man sich etwas mehr links (im Abfahrtssinn) als beim Aufstieg und steuert einen Felshöcker an. Hier fährt man nun in ein enges, kleines Felsental ein. Es nennt sich Canalone (Kanonenrohr) wegen seiner Röhrenform und endet gegenüber der Hütte. In dieser Röhre hält sich der Pulverschnee relativ lange. (Siehe Bild 2 und 6)
3. Günstig am letzten Tourentag, als Talabfahrt: auf den nach Südosten hinunterziehenden Grat der Cima S. Giácomo zu und an seinem unteren Rand scharf nach Norden, einen Hang in einen Sattel (ca. 3060m) querend. Anschließend über den steilen Hang des Vadrett San Giácomo hinunter und über Steilmulden, zuletzt über Platten und Blöcke ins Forni-Tal, das man unterhalb der Hütte erreicht.
Charakter/Schwierigkeit: Eine mittelschwere Skihochtour über spaltige Gletscher in anfangs flachem, zuletzt auch steilem Gelände. Volle Hochtourenausrüstung erforderlich. Der Gipfelgrat ist zwar etwas ausgesetzt, jedoch nicht steil und relativ breit, also bei guten Verhältnissen kein Problem. Als eine der einfacheren Touren in diesem Gebiet ist der Tresero relativ viel begangen. Skitour in großartiger Hochgebirgslandschaft mit traumhaftem Gipfelblick auf Ortler, Königsspitze und Cevedale.
Lawinengefahr: mittel
Exposition: Ost und Nord
Aufstiegszeit: Hüttenanstieg: gute Stunde; Gipfelanstieg: 4 Stunden.
Tourdaten: Hüttenanstieg: 300 Höhenmeter; Gipfelanstieg: 1100 Höhenmeter
Beste Jahreszeit: März bis Mai
Stützpunkt: Rifugio Cesare Branca (2493 m) des CAI Milano, zur Skihochtourenzeit im Frühjahr und im Sommer bewirtschaftet. Durch einen Anbau stehen mittlerweile 120 Plätze zur Verfügung. Dennoch ist die Hütte häufig ausgelastet (reservieren!!!). Telefon: 0039 / 0342 / 935 501. Winterraum vorhanden. Die Hütte bietet beste italienische Verpflegung.
Ausrüstung: Komplette Skihochtouren-Ausrüstung.
Karte: Kompass Blatt 637, Cevedale / Val di Pejo / Alta Valfurva, 1:25.000; Tabacco Blatt 8, Ortler-Cevedale, 1:25.000.
Autor: Bernhard Ziegler