Anfahrt: Von Norden: über den Fernpass, Imst, Richtung Landeck/Reschenpass, bei der Ausfahrt Reschenpass/St. Moritz durch den Tunnel, und über den Reschenpass nach Burgeis. Hier geht es ab nach Schlinig (im gleichnamigen Tal).
Navi-Adresse: I-39024 Malles Venosta, Schlinig
Anfahrt planen mit Google-Maps Ausgangspunkt: Schlinig (1700 m)
Route: Hüttenanstieg: Von Schlinig geht es geradewegs (Richtung Nordwesten) auf einem breiten, flachen Wanderweg, entlang einer Langlaufloipe, hinein ins Tal bis ein mächtiger Felsriegel den Weiterweg scheinbar versperrt. Nun nach rechts hinauf (bei wenig Schnee kann man sich noch am Sommerweg orientieren) bis man über eine manchmal etwas heikle, steile und ausgesetzte Schmalstelle das Plateau oberhalb des Felsriegels erreicht. Achtung! Bei ungünstigen Verhältnissen kann diese Stelle entweder lawinengefährlich sein (häufig eingeweht), oder sehr hart, so dass man sie besser zu Fuß bewältigt. Ansonsten einfach. Nun flach weiter in nordwestlicher Richtung auf das schöne, große Schutzhaus zu (2256 m). Ca. 2 Stunden.
Gipfelanstieg: Von der Hütte wandert man dann zuerst flach Richtung Westen. Doch schon bald versperrt ein felsiger Aufschwung den direkten Weiterweg. Nun unter ihm nach rechts oben. Sobald es wieder flacher wird, beschreibt die Aufstiegsroute einen großzügigen Linksbogen um den Rücken herum. Nun ein Stück in südlicher Richtung und gleich wieder nach recht über einen steilen Hang hinauf, oder, noch ein Stück weiter südlich, durch einen schluchtartigen Einschnitt. So oder so erreicht man wieder flacheres Gelände, über das man in westsüdwestlicher Richtung zur Sesvennascharte aufsteigt. Hier auf 2819 Meter erreicht man die Grenze zwischen Italien und der Schweiz. Jetzt sieht man das erste Mal den Piz Sesvenna und seine traumhaft schönen Skihänge. In kurzer Abfahrt geht es hinunter zum spaltenarmen Gletscher. In südlicher Grundrichtung zu einem Sattel links unterhalb des Gipfels. Die letzten Meter quert man recht steil hinüber. Skidepot. Über einen leichten, jedoch etwas ausgesetzten Grat steigt man von links unten nach rechts oben zum höchsten Punkt.
Abfahrt: 1. Wie Aufstieg.
2. Übergangsmöglichkeit ins schweizerische S-charl.
Charakter/Schwierigkeit: Sehr schönes Skigelände und eine grandiose Aussicht (zum Beispiel auf den Ortler) machen diese Route zur vielleicht schönsten Tour in den Münstertaler Alpen. Der spaltenarme Sesvennagletscher wird zur Skitourensaison eigentlich immer ohne Seil begangen. Abgesehen von den Steilstellen unter dem Gipfel und beim Hüttenanstieg relativ einfache Skihochtour. Der Gipfelanstieg ist etwas ausgesetzt mit einer kurzen, manchmal etwas unangenehmen Felsstufe, aber ansonsten technisch unschwierig.
Lawinengefahr: mittel
Exposition: Nord, Nordost.
Aufstiegszeit: 3 bis 4 Stunden von der Hütte aus. Hüttenanstieg: ca. 2 Stunden
Tourdaten: Höhendifferenz: 1040 Höhenmeter von der Hütte aus; Hüttenanstieg: 560 Hm
Beste Jahreszeit: Februar bis Anfang Mai
Stützpunkt: Sesvennahütte (oder auch Neue Pforzheimer Hütte), 2256 m, des Südtiroler Alpenvereins. Komfortables Haus mit guter Bewirtung. Telefon: +39/0473/830234, Hüttenwirt: +39/0473/81094, 98 Plätze, Winterraum. Öffnungszeit: Frühling und Sommer.
Tipp: Man kann diese lohnende Skitour auch als Übergang zum schweizerischen S-charl unternehmen, das im Winter nicht mit dem Auto erreichbar ist.
Karte: Landeskarte der Schweiz „Ofenpass“, Blatt 259 S, 1:50.000.
Autor: Bernhard Ziegler; Bilder: Ziegler & Adobe Stock