Anfahrt: Von Norden: über Fernpaß, Imst, Richtung Landeck bis zur Autobahnausfahrt „St. Moritz / Reschenpaß“, durch den Tunnel nach Martina ins Engadin. Bei Zernez Richtung St. Moritz. Bei Samedan Richtung Pontresina. (Es gibt hier praktisch keine kostenfreien Parkmöglichkeiten mehr.)
Anfahrt planen mit Google-Maps Ausgangspunkt: Am Eingang des Rosegtales (1780 m) unweit des Bahnhofes von Pontresina.
Route: Hüttenanstieg: Der erste Teil des Anstiegs beginnt so oder so etwas kurios, denn der Anmarsch über die flache Straße von Pontresina zum Hotel Roseg ist 7 Kilometer lang. Dazu ist die Straße im Frühjahr oft schon aper, so daß man die Ski tragen müßte. Wer sich das teure Pferdefuhrwerk sparen will (Kutschen stehen gleich am Taleingang, Reservierung 0041/81/842 60 57), sollte daher sein Mountainbike mitnehmen und benutzen.
Vom Hotel Roseg (1999 m) wandert man zunächst noch flach ins Tal hinein. Man hält sich dabei von Anfang an eher links, denn der Anstieg zur Tschervahütte dreht nach links ab. Bei ca. 2200 m folgt man nämlich dem linken Talufer und steigt über die östliche Moräne des Gletschers bis zur Hütte (2573 m) auf. Man kann auch (bei Lawinengefahr ist dieser Weg günstiger, weil weniger bedroht) über den Gletscher wandern. Man steigt dann etwas höher als die Hütte und erreicht sie in einem Linksbogen.
Gipfelanstieg: Von der Hütte quert man in östlicher Richtung in steiles Muldengelände. Jetzt nach Nordosten und zum Teil steil zum Tschierva-Gletscherchen (Vadretin da Tschierva, bedeutet nämlich wörtlich Tschierva-Gletscherchen). Weiter in nordöstlicher Richtung, sich auf dem Gletscher eher links haltend, flach in das Becken des Vadretin. An dessen Ende in einem weiten Rechtsbogen auf den Kamm zu, der die südwestliche Begrenzung des Gletschers darstellt. Über diesen Aufschwung erst steil, am Ende sehr steil hinauf zum Ansatz des Nordgrates des Piz Morteratsch. Man erreicht ihn auf 3400m. Nun quert man zum Teil etwas ausgesetzt (siehe Bild 2) in die Nordostflanke und steigt durch sie ziemlich steil hinauf zum erstaunlich geräumigen Gipfelplateau (3751 m). Man achte beim Gipfelanstieg auf verdeckte Spalten!
Abfahrt: wie Aufstieg.
Charakter/Schwierigkeit: Mittelschwere Hochtour. Lange, nicht gerade einfache Route mit recht steilen Passagen in herrlicher Hochgebirgslandschaft. Eher geringe Spaltengefahr am Vadretin da Tschierva. Man achte jedoch beim Gipfelanstieg auf verdeckte Spalten. (Hier haben wir bei unserer Tour in einige Löcher schauen können.) Die Aussicht vom Gipfel ist gigantisch, besonders hervorzuheben ist der atemberaubende Blick auf den benachbarten Biancograt. Der lange Anmarsch durchs Rosegtal kann mit dem Mountainbike oder dem Pferdefuhrwerk (sehr teuer) bequemer gestaltet werden.
Lawinengefahr: mittel bis hoch
Exposition: Nordost, Südwest
Aufstiegszeit: Vom Hotel Roseg bis zur Tschiervahütte: gut 2 Stunden; von der Tschiervahütte zum Gipfel: 3,5 Stunden.
Tourdaten: Vom Hotel Roseg bis zur Tschiervahütte: 800 Höhenmeter; von der Tschiervahütte zum Gipfel: 1000 Höhenmeter.
Beste Jahreszeit: März bis Juni
Stützpunkt: Tschiervahütte (2573 m) des SAC (Sektion Bernina); Hüttenwarte: Caroline Zimmermann und Heinz Tschümperlin, Via Chaunt Battaglia, 7512 Champfèr; Reservierung: Telefon 0041/81/842 63 91 (Hütte), Telefon Tal 0041/81/ 833 89 21, Mobil 0041/79/ 333 23 02; Bewitschaftet von Ende März bis Mitte Mai und von Mitte Juni bis Mitte Oktober; 100 Schlafplätze.
Karte: Landeskarte der Schweiz „Oberengadin“, 5013, 1:50.000, oder 1257, „Piz Bernina“, bzw. 268 „Julierpaß“.
Autor: Bernhard Ziegler