Anfahrt: Von Norden: über Imst, Richtung Landeck, dann Autobahnausfahrt Reschenpaß / St. Moritz, durch den Landecker Tunnel, über Martina ins Engadin bis Scuol. Hier, kurz vor dem Ort (Schild S-charl), zweigt man links von der Landstraße ab und fährt durch Scuol ins Clemgia-Tal nach S-charl. Auf dem gebührenpflichtigen Parkplatz am Ortsbeginn stellt man sein Fahrzeug ab.
Öffentliche Verkehrsmittel: Mit der Rhätischen Bahn nach Scuol und weiter mit dem Postbus nach S-charl.
Anfahrt planen mit Google-Maps Ausgangspunkt: Dorfplatz mit Bärenbrunnen in der Mitte von S-Charl (1810 m), direkt bei der Bushaltestelle.
Route: Ein Schild bei der Bushaltestelle weist einem den Weg vom Dorfplatz mit Bärenbrunnen in nordöstlicher Richtung zur Alp Sesvenna. Auf einem breiten, bequemen Weg wandert man hinein ins Tal bis zur Almwiese, der Alp Sesvenna. Hier trifft man auf die Älplerhütte inmitten des paradiesisch anmutenden Almgeländes. Gut 30 Minuten bis hierher. Der im weiteren Verlauf weiß-rot-weiß markierte Steig führt rechts an der Sesvenna Almhütte vorbei, immer in Richtung des Piz d’Immez, auf die sich verengende Bachschlucht der Fora da l’Aua zu. Man bleibt auf dem Steig auf der linken Seite des Baches und visiert einen auffallenden, grünen Rücken an (siehe Bild 1). Über den Rücken führt ein ziemlich steiler Bergsteig (siehe Bild 3) über Schrofen hinauf bis man in felsiges Gelände kommt. Nun ist der Steig zum Teil mit Eisenketten gesichert. Er leitet einen empor bis in die Scharte zwischen Piz d’Immez und dem Madlainkamm.
Man benutzt den markierten Steig zur Lischanahütte weiter bis man auf einer Höhe von ca. 2800 m einen Bach überschreitet und die Hochebene erreicht. (Auf Bild 4 ist die Stelle mit einem roten Punkt markiert.) Man befindet sich nun kurz vor dem noch nicht sichtbaren See, dem Lajet da Lischana. Der markierte Steig geht nun geradeaus weiter. Um auf den Piz d’Immez zu gelangen, verläßt man aber den markierten Steig und wandert weglos, Richtung Südosten, über schotteriges Hügelgelände auf den Piz d’Immez zu. Über den rechten Rand seiner Nordflanke steigt man nun sehr steil über Plattenschutt hinauf (siehe Bild 5: rote Punkte). Dann folgt man in nur mäßiger Steilheit dem Kamm nach links zum höchsten Punkt.
Alternative: Weniger steil, aber über einen Umweg, kann man den Gipfel erreichen, wenn man in der Hochebene weiter nach Osten quert, also unter der Nordflanke erst einmal hindurchwandert. Dann erreicht man den höchsten Punkt, indem man die Flanke von links nach rechts quert (Bild 5: blaue Punkte - Route nur zum Teil einsehbar). So oder so befindet man sich in weglosem Gelände, das heißt, man muß sich die beste Aufstiegsmöglichkeit zum Gipfel selbst suchen.
Abstieg: Wie Aufstieg.
Bike: Die Anfahrt von Schuls nach S-Charl zum Ausgangspunkt der Tour wäre eine schöne Mountainbike-Route auf nur teilweise asphaltierter Bergstraße.
Charakter/Schwierigkeit: Für geübte Bergsteiger ist diese relativ einsame Tour auf den Piz d’Immez nicht schwer. Der Anstieg ist jedoch ziemlich steil und fordert Schweiß, Trittsicherheit und Orientierungssinn. Denn beim Gipfelanstieg über wegloses, steiles Gelände ist schon eine Portion Bergerfahrung notwendig. Als Belohnung für die Mühe darf man eine traumhafte Aussicht von der Silvretta, über die Bernina bis hin zum Ortler genießen. Die Hochebene mit den dort eingelagerten Bergseen ist zudem von einer atemberaubend wilden Schönheit.
Gehezeit: Aufstieg: 3,5 bis 4 Stunden; Abstieg: 2 Stunden.
Tourdaten: 1200 Höhenmeter
Beste Jahreszeit: Juli bis zum ersten Schneefall.
Stützpunkt: Almhütte auf der Alp Sesvenna (2098m), im Sommer (bis etwa Ende September) von einem sardischen Senner bewirtschaftet. Hier werden einfache, selbstgemachte Brotzeiten angeboten. Keine Übernachtungsmöglichkeit. Achtung, die Hütte befindet sich im untersten Bereich der Tour; man sollte also unbedingtselbst genug zum Trinken mitnehmen!
Ausrüstung: Für die Tour sind Teleskopstöcke ratsam, die in dem steilen Schrofengelände wirklich nützlich sind.
Karte: Landeskarte der Schweiz, Blatt 259, Zernez/Livigno/S-charl/Val Müstair, 1:50.000.
Autor: Bernhard Ziegler