Anfahrt: Von Norden: über den Fernpaß, Imst, Richtung Landeck bis Autobahnausfahrt St. Moritz/Reschenpaß, durch den Tunnel und über Martina ins Engadin. Bei Zernez Richtung St. Moritz. Bei Samedan Richtung St. Moritz, Silvaplana, beim Rondell rechts abbiegen zum Julierpaß. Über die Paßhöhe nach La Veduta (2233 m)und abwärts noch eine Kehre weiter zum Parkplatz mit kleinem Hinweisschild (Jenatschhütte).
Anfahrt planen mit Google-Maps Ausgangspunkt: Parkplatz an der Julierpaßstraße (2200 m) am Eingang des Agnel-Tales.
Route: Hüttenaufstieg: Man wandert flach in nördlicher Richtung ins Val d'Agnel. Meist wird die Spur auf der linken Seite angelegt. Doch sobald sich das Gelände rechts vom Bach weitet (ca. 2330m), könnte man auch gut auf die rechte Seite wechseln. Auf diese Weise kann man sich eine etwas lawinenbedrohte Querung ersparen. Bei 2600 m nord-nordost auf die sichtbare Einschartung der Fuorcla d'Agnel (2984 m) zu. Nur die letzten Meter zum meist sehr windigen Joch hinauf sind etwas steiler. Abfellen und über den ideal geneigten Agnel-Gletscher hinunter. Viele Skitourengeher benutzen dann (links) eine Route entlang des Sommerweges, um ohne Höhenverlust die Hütte zu erreichen. Diese Route ist nur bei absolut sicheren Lawinen-Verhältnissen zu empfehlen. Weitaus sicherer ist folgende Möglichkeit: man hält sich, sobald der Hang verflacht, eher etwas rechts bis man eine Art Rampe in der Mitte des Tales weiterverfolgt. Auf ihr bis zu ihrem Ende, einem steilen Abbruch (von unten gesehen ein großer Felsklotz). Nach rechts hin bietet sich jetzt eine relativ sanfte Abfahrtsmöglichkeit, welche man auch benutzt. Nun gleich wieder in einem Linksbogen um den Felsklotz herum. Anfellen bei Punkt 2496 m und links des Baches in nordwestlicher Richtung unter der Hütte hindurch und sanft ansteigend in ebenes Gelände. In einem Rechtsbogen erreicht man schließlich sicher die Hütte (2652 m). Ca. 3 Stunden.
Gipfelanstieg: Von der Chamanna Jenatsch sehr flach in nordwestlicher Richtung, etwa entlang des Baches. Schon bald, bei 2700 m, dreht man nach links auf die herrlichen und steilen Hänge des Vadret Calderas zu. Man hält sich (schon wegen der Spalten) links, also am östlichen Rand des Gletschers. Dann quert man flach unter den Flanken des Piz Picuogl hindurch und achte dabei auf Lawinen. (Abstand!) Hat man den flachen breiten Gletscherboden erreicht (ca. 3100 m), geht es rechts in nördlicher Richtung direkt auf den Calderas zu. Man überschreitet einen häufig abgeblasen Hügel (Punkt 3166m) und erreicht so das aufsteilende Becken direkt unter dem Gipfel. Nun hält man sich links, überwindet dabei eine recht steile, etwas lawinenbedrohte Stufe und wechselt so auf die Südseite des Gipfels. Nun sehr steil, bei guten Verhältnissen jedoch mit Ski (bei schlechten sogar mit Steigeisen), über die Flanke zum Gipfel.
Abfahrt: entlang des Aufstiegs
Charakter/Schwierigkeit: Die wahrscheinlich schönste Skitour im Bereich der Jenatsch-Hütte, mit herrlichen, steilen Gletscherhängen, die den Pulver gut konservieren. Nur die letzten Meter zum Gipfel sind sehr steil. Der Gletscher wird im Winter eigentlich immer ohne Seil begangen.
Lawinengefahr: mittel
Exposition: Südost, Nordost
Aufstiegszeit: Hüttenanstieg: 3 Stunden; Gipfelanstieg: 2,5 Stunden
Tourdaten: Hüttenanstieg: 800 Höhenmeter; Gipfelanstieg: 800 Hm
Beste Jahreszeit: Januar bis Mai
Stützpunkt: Chamanna Jenatsch (2652m), SAC-Hütte, komfortabel renoviert, schöner Winterraum, Reservierung: Tel. 0041/81 253 38 59 (Hüttenwart); Tel. 0041/81 833 29 29 (Hütte), bewirtschaftet von Weihnachten bis Dreikönigstag, Mitte Februar bis Ende April, Anfang Juli bis Ende September, 60 Schlafplätze, 5 kleinere Zimmer.
Karte: Landeskarte der Schweiz „Oberengadin“, 5013, 1:50.000.
Autor: Bernhard Ziegler; Bilder: Jenatschhütte & Ziegler