Anfahrt: Von Osten, von Galtür und auf der mautpflichtigen Silvretta-Hochalpenstraße zur Bielerhöhe. Von Westen, aus dem Montafon über Partenen und ebenfalls der Silvretta-Hochalpenstraße zur Bielerhöhe. Mautgebühr: 16,50 Euro (Stand 2020) –
aktuelle Infos. Mehrere Parkmöglichkeiten in der Nähe vom Stausee.
Navi-Adresse: A-6794 Partenen, Silvretta Hochalpenstraße 90d
Anfahrt planen mit Google-Maps Ausgangspunkt: Bielerhöhe (2036 m) - an der Silvretta-Hochalpenstraße
Route: Von der Bielerhöhe (über den Damm) auf breitem Weg am Ostufer des Sees entlang zum Eingang des Ochsentals. In dieses nach links einbiegen und zunächst knapp 2 km weiter im Talgrund. Dann stetig steigend am linken (östl.) Hang bis zur Wiesbadener Hütte (2443 m). Bis hierher auch gut mit dem Mountainbike.
Gipfelanstieg: Von der Hütte auf dem markierten Weg recht einfach in südliche Richtung, dann überquert man den Gletscherbach nach rechts (Westen) eindrehend und steigt über den schottrigen Moränenrücken zur sog. Grünen Kuppe (2579 m). Alternativ wird heute auch vermehrt nördlich der Grünen Kuppe aufgestiegen. Entlang von Steinmandln geht es zum Ochsentaler Gletscher und somit zum Anseilplatz an den Ostabstürzen des Silvrettahorns auf ca. 2600 m. Über eine Steilstufe erreicht man das flache Gletscherbecken und wandert Richtung Süden. Unterm Signalhorn, auf ca. 2900 m, dreht man nach links ab und zielt nunmehr nach Südosten direkt in die Buinlücke (3.054 Meter), der markanten Scharte zwischen Kleinem Piz Buin und Großem Piz Buin. Über Schotter nach Norden zum Nordwestgrat. Hier in leichter Kletterei, jedoch zunehmend ausgesetzt empor. Durch einen Kamin (UIAA II) zum Gipfelrücken, der überraschend einfach zum höchsten Punkt leitet.
Abstieg: Wie Aufstieg.
Alternative: Weitere Gipfelmöglichkeit - Silvrettahorn: Konditionsstarke Bergsteiger können (wenn sie früh genug unterwegs sind !) im Abstieg vom Piz Buin noch das vergleichsweise einsame Silvrettahorn (3244 m) besteigen. Dazu zweigt man auf dem Ochsentaler Gletscher nach Osten in die Egghornlücke (3047 m) ab. (Auch hier Vorsicht vor Spalten !) Von dieser über den breiten Schutthang empor, zunächst rechts, dann links des Südgrats. Im leichten Fels (I) weiter hinauf, dabei ist die ideale Linie nicht immer ganz leicht zu finden. Evtl. kann man auch in die obere Westflanke queren und zuletzt leicht über den NW-Grat zum Gipfel aufsteigen. Abstieg wie Aufstieg.
Charakter/Schwierigkeit: Mittelschwere, kombinierte, eher kurze Hochtour auf einen fantastischen Aussichtsberg. Die Tour sollte jedoch keinesfalls unterschätzt werden, da bei widrigen Verhältnissen erhebliche Schwierigkeiten und Gefahren aufwarten können. Seil, Pickel und Steigeisen sowie das nötige Knowhow damit umzugehen sind bei dieser Route über den Ochsentaler Gletscher unentbehrlich. Kletterstellen in der Schwierigkeit I bis II (UIAA), wobei es beim Gipfelanstieg einige Bohrhaken zum Sichern oder abseilen gibt. Achtung, die Route ist wegen des Gletscherrückgangs tendenziell steiler und schwieriger geworden!
Gehezeit: Aufstieg zur Hütte 1,5 bis 2 Stunden; Gipfelanstieg zum Piz Buin: 3 bis 4 Stunden; Abstieg zur Hütte ca. 2,5 Stunden.
Tourdaten: 1300 Höhenmeter insgesamt; zur Hütte 400 Hm; Hütte – Gipfel 900 Hm; Distanz: 6,8 km zur Wiesbadener Hütte und 5,5 km zum Gipfel, insgesamt ca. 2,5 km (einfach).
Beste Jahreszeit: Juli bis Anfang September
Stützpunkt: Wiesbadener Hütte (2443 m) der AV-Sektion Wiesbaden, bewirtschaftet von Ende Februar bis Anfang Mai und von Mitte Juni bis Anfang Oktober, Tel. 0043/5558/4233. An schönen Tagen herrscht großer Andrang! Weitere Infos auf der
Webseite der Wiesbadener Hütte.
Hinweis: Der frühere Normalweg über das Wiesbadener Grätle wird wegen der massiven Steinschlaggefahr in diesem Bereich heute nicht mehr durchgeführt. Wir raten dringend davon ab diese Route zu begehen.
Ausrüstung: Komplette Hochtourenausrüstung.
Tipp: Der Hessische Rundfunk (HR) hat einen Film über die Besteigung des Piz Buin gedreht. Das Video findest du auf der
Webseite des Hessischen Rundfunks.
Karte: Alpenvereinskarte „Silvretta“; 1: 25 000
Autor: Dr. Johannes Landes & Bernhard Ziegler
Bilder: Eduard Kumaropulos, Bergführer der
Alpinschule Bergaufbergab