Anfahrt: Von Norden: über den Fernpaß, Imst, Richtung Landeck bis Autobahnausfahrt St. Moritz/Reschenpaß, durch den Tunnel und über Martina ins Engadin. In Zernez Richtung St. Moritz und weiter bis Madulain.
Anfahrt planen mit Google-Maps Ausgangspunkt: Entweder beim Bahnhof von Madulain (1697 m, Parkmöglichkeit gegenüber der Vinoteca Collani unterhalb des Bahnhofs), oder (wenn die unteren Wiesenhänge noch abfahrtstauglich sind) am nordöstlichen Ortsrand von Madulain.
Route: Links des Bahnhofs geht es ca. 50 Meter entlang der Schienen (nach Südwesten), dann kann man diese an einem beschranktem Bahnübergang überqueren. Nun die Straße hinauf, am Heim der Evangelischen Bruderschaft vorbei, Richtung Wald. Schon nach wenigen Minuten kommt man an eine Brücke die nach links über den Es-cha-Bach führt. Hier nicht nach links über die Brücke, sondern auf dem Weg nach rechts. Schon nach wenigen Metern gabelt sich der Weg. Hier nimmt man den linken, also den oberen Weg, in den Wald hinein. Nun kann man den Weg verlassen und steigt direkt in nordwestlicher Richtung an. Schon bald hat man die traumhaft freien Hänge vor sich. Sich eher links haltend wandert man zur Alp Belvair (2246 m, von unten erkennt man nur ihre Antenne, sieht aus wie eine Markierungsstange). Über den riesigen Südrücken des Piz Belvair steigt man anschließend in durchgehend mittlerer Steilheit bis auf 2600 Meter auf. Dann muß man noch zwei sehr steile Stufen im sich verjüngenden Rücken (können bei viel Neuschnee heikel sein!) überwinden bis man das geräumige Gipfelplateau (2822 m) erreicht.
Kommt man vom nordöstlichen Ortsrand, dann steigt man einfach über die freien Wiesen geradewegs zum Wald auf, überwindet den Waldgürtel und wandert – wie beschrieben – weiter zur Alp Belvair.
Abfahrt: wie Aufstieg
Charakter/Schwierigkeit: Einfache, jedoch überaus lohnende Skitour. Der Piz Belvair bietet dem Skibergsteiger einen riesigen, freien 800 Meter-Idealhang in sonnseitiger Exposition. Nur die beiden Stufen zum Gipfelplateau hinauf sind sehr steil. Außerdem offeriert der Piz Belvair (nomen est omen) dem Gipfelstürmer einen sehr schönen Blick zum Beispiel auf den Piz Kesch und auf andere Oberengadiner Berge. Die Tour lohnt sich auch, wenn man im unteren Bereich die Ski 20 Minuten tragen muß. Wegen der sonnseitigen Lage sind die Wiesenhänge im Frühling nämlich schon oft ausgeapert. Schön bei Pulver und Firn.
Lawinengefahr: mittel; Vorsicht ist geboten an den beiden erwähnten Steilstufen zum Gipfel.
Exposition: Süd und Südost (im untersten Bereich)
Aufstiegszeit: 3 Stunden
Tourdaten: 1100 Höhenmeter
Beste Jahreszeit: Frühwinter bis April
Stützpunkt: keiner
Karte: Landeskarte der Schweiz „Oberengadin“, 5013, 1:50.000; oder „Albulapaß“, 1237.
Autor: Bernhard Ziegler