Anfahrt: Berg und Ausgangspunkt liegen ziemlich genau in der Inselmitte, so dass man von allen Himmelsrichtungen anfahren kann – je nach eigenem Standpunkt. Die finale Zufahrt führt über die GC-600 zum großen, nicht zu übersehenden Rast- und Parkplatz „Llanos de la Pez“. Hinweis: Nicht der Beschilderung zum Pico de las Nieves folgen, denn diese Straße führt direkt zur Aussichtsplattform am Gipfel und nicht zum Ausgangspunkt der Tour.
Anfahrt planen mit Google-Maps Ausgangspunkt: Llanos de la Pez (1669 m) an der GC-600
Route: Ungefähr in der Mitte des Picknickplatzes, gegenüber eines ummauerten Brunnens, findet man den eindeutig ausgeschilderten Weg (S-51) zum Pico de las Nieves. Dieser Forststraße folgt man knapp 800 m bis zwei Gebäude (Jugendherberge Rifugio Diaz Bertrana – 1670 m) auftauchen. Gleich hinter dem ersten biegt man links ab und folgt diesem Forstweg nur wenige Meter. Dann zweigt links (gelbe Markierung und gelber Pfosten) ein Wanderweg ab. Dieser führt einen alsbald durch eine Mulde und ohne Orientierungsprobleme hinauf zu einem Sattel im Kamm; es ist die Degollada Piedras Blancas (1810 m) mit einem großartigen Blick in die wilde Felsschlucht südöstlich davon. Hier links auf dem Steig empor, am Ende nach Osten eindrehend zur Aussichtsplattform. Dann steigt man noch ein paar Meter über Felsstufen hinauf zum Gipfel, der zweithöchste Punkt eines ehemaligen Vulkan-Kraters.
Abstieg: Für die Rundtour geht es auf der Anstiegsroute zurück zum Sattel Degollada Piedras Blancas. Dann aber geradeaus weiter (Ww. „Degollada dellos Hornos“) auf dem Steig entlang des Kammes ca. 700 Meter nach Südwesten, wobei man relativ flach – die Grundrichtung beibehaltend und Abzweigungen ignorierend – unter dem Campanario hindurchquert. Dabei zweigen schon vorher einige Pfade zum Gipfel ab; wir wählen aber den letzten Abzweig, denn hier führt ein mit Steinmandln markierter Pfad durch lichten Wald und Buschwerk im Zickzack empor. Dann quert der manchmal etwas undeutliche Steig nach links ins freie, schottrige Gelände unterm Gipfel. Direkt nach oben, weglos auf den felsigen Gipfelaufbau zu. Hier findet man bereits eine Felsrinne, einen Riss, der zum höchsten Punkt führt (UIAA I-II). Die einfachste Route führt jedoch links herum auf die Rückseite des Berges, wo man eine ganz einfach Felsrinne findet; über diese und ein paar Platten zum Felskopf mit der Steinsäule. Oder man kraxelt nach links auf einen der anderen Felshöcker. Alle Punkte bieten eine atemberaubend schöne Aussicht. Auf der Anstiegsroute zurück zum Querweg, dem man nun weiter nach links (Südwesten) folgt. Es geht flach dahin, dann auch mal 10 Hm nach oben, dann zielt der Weg hinunter zur Degollada dellos Hornos (1720 m), wo man divers Verzweigungen findet. Zwei davon führen zurück zum Ausgangspunkt (siehe Wegweiser). Die eine, rechts im spitzen Winkel nach hinten, ist jedoch etwas weiter. Daher nimmt man besser die zweite rechts (Camino de Santiago), welche über recht schönes Gelände hinunter zur Passstraße führt und dann auf einem deutlichen Pfad rechts der Straße (immer parallel zu ihr) – an einem Zeltplatz vorbei - zurück zum Ausgangspunkt.
Charakter/Schwierigkeit: Überwiegend ganz einfach Bergwanderung (S1); beim Gipfelanstieg zum Campanario ist jedoch auf sehr kurzer Strecke Orientierung im weglosen Gelände, Trittsicherheit und etwas alpine Erfahrung notwendig, so dass dieser Abschnitt als mäßig schwierige alpine Bergtour (S4) eingestuft wird. Man kann diesen wunderschönen Teil aber natürlich auch auslassen. Das wäre aber schade, denn insbesondere der zweite Teil dieser Runde mit dem ruhigen Gipfel Campanario bietet ein traumhaft wildes Naturerlebnis mit fantastischen Ausblicken. Ein toller Kontrast zum Pico de las Nieves, der halt sehr touristisch ist.
Gehezeit: Insgesamt 2:45 Stunden; Aufstieg: 45 Minuten bis zum Pico de las Nieves und weitere 45 Minuten bis zum Campanario, restlicher Abstieg: 1:15 Std..
Tourdaten: Höhendifferenz: 460 Höhenmeter (inkl. kleiner Gegenanstiege); Distanz: 8 km (gesamte Runde)
Beste Jahreszeit: Ganzjährig möglich.
Stützpunkt: 1. Mobiler Kiosk am Mirador del Pico de las Nieves.
2. Natur-Campingplatz Bailico an der GC-600 im Kiefernwald; hier jedoch keine Einkehrmöglichkeit, sondern Übernachtung mit Zelt oder Campingbus.
Wissenswertes: 1. Am Gipfel wurde früher Eis in Schneespeichern gewonnen. Diese sog. Schneebrunnen stammen aus dem 17. Jahrhundert.
2. Die Gegend war bis 1950 völlig karg, dann wurde ein Wiederaufforstungsprogramm gestartet – offenbar recht erfolgreich.
3. Dieses Gebiet wurde am 29. Juni 2005 von der UNESCO als Weltbiosphärenreservat erklärt.
4. Der Gipfel befindet sich auf einem erloschen Vulkankraterrand.
Karte: Kompass Karte Blatt 237, Gran Canaria, 1:50.000. Erhältlich in unserem Kompass-Wanderkarten-Shop.
Autor: Bernhard Ziegler