Anfahrt: Über Rijeka nach Krk und zum Fährhafen Valbiska. Mit dem Fährschiff nach Cres und hier Richtung Mali Losinj. An Osor noch vorbei bis zum kleinen Ort Nerezine. Hier findet man ein Schild nach Pescine und bei der Abzweigung eine erste Markierung. Man biegt nach Pescine ein und fährt auf der schmalen Straße ein kurzes Stück bergan (vorbei an einem orange-farbenen Haus, links), dann findet man rechts erste Parkmöglichkeiten. Man kann jedoch auch noch ein Stück weiterfahren; spätestens beim Schild "Sv. Nikola" parkt man.
Anfahrt planen mit Google-Maps Ausgangspunkt: Pescine, ein Weiler bei Nerezine auf der Insel Cres, im Inselteil Losinj.
Endpunkt der Tour (bei der Überschreitung): Osor (01m), einige Kilometer nördlich von Nerezine.
Achtung: Um den Ausgangspunkt der Tour wieder zu erreichen, benutzt man den öffentlichen Bus, der allerdings nicht sehr häufig fährt. Alternativ tut es auch ein bereitgestelltes Fahrrad oder per Anhalter.
Route: Bei Pescine beginnt der markierte Wanderweg zum Sv. Nikola (Schild am Ausganspunkt - siehe Anfahrt). Durch den mediterranen Bergwald auf einem kleinen, gut markierten Steig empor. Oben am Kamm bei einer beschilderten Verzweigung links zum Gipfel Sv. Nikola (558 m) mit kleiner Kapelle und traumhafter Aussicht. 1 bis 1,5 Stunden. Nun entweder auf dem Anstiegsweg zurück oder man hängt die wunderbare Überschreitung noch dran.
Überschreitung: Wer die wunderschöne Überschreitung des Berges machen möchte, wandert anschließend das kurze Stück bis zur ausgeschilderten Verzweigung am Kamm zurück und bleibt dann am Kamm. Man geht also geradeaus weiter und wandert durch eine Senke zum zweiten Gipfel, dem Televrin (588 m). Der Steig führt immer auf Kammhöhe entlang und so hat man während der gesamten Überschreitung des Osorscica einen unglaublich schönen Blick aufs Meer. Viele Wacholdersträucher säumen den Weg während man den Osorscica-Kamm vom Televrina (588 m), zum Kalek (451 m) und zum Krizica (343 m) überschreitet. Dies geschieht auf einem einfachen, jedoch deutlich erkennbaren, markierten Pfad. Auch bei der Sendeanlange geht es geradeaus weiter; nur einmal weicht die Route für einige Meter links aus und man passiert ein paar ganz leichte, drahtseilgesicherte Felsen. Am Ende hinunter zu einer Schotterstraße, die einen geradewegs zur bewirtschafteten Hütte leitet (Planinarsci Dom Sv. Gaudent – 276 m). Bei der einfachen Hütte kann man von der Terrasse direkt aufs Meer schauen, während man auf diese landschaftlich beeindruckende Überschreitung anstößt. Der Abstieg beginnt direkt bei der Hütte. Durch ein Holztor nach Osten auf dem ausgeschilderten Weg nach Osor. Man folgt dem schmalen Steig bis man auf die Schotterstraße trifft. Hier geht es ein kurzes Stück nach rechts; eine erste Abzweigung ignoriert man, ehe man dem Hinweis "Osor" folgt und die Straße nach rechts verlässt. Auf dem Wanderweg zur einer Kreuzung; hier geradeaus weiter nach Osor, das man am Ende über einen breiten Weg und einen Campingplatz durchquerend erreicht. Mit dem Bus, per Anhalter oder mit einem bereitgestellten Fahrrad zurück zum Ausgangspunkt.
Charakter/Schwierigkeit: Leichte, ruhige, gut markierte und traumhaft schöne Bergwanderung. Nur etwa 10 Meter führen bei der Überschreitung über ganz leichte, drahtseilgesicherte Felsen. Die Überschreitung ist landschaftlich ungeheuer beeindruckend, führt sie nicht nur durch mediterrane Vegetation, sondern bietet während der gesamten Überschreitung gigantische Ausblicke aufs Meer, die Inseln und das Festland. Stellenweise hat man eine Perspektive wie aus einem Flugzeug.Aber auch ohne Überschreitung ist der Gipfel ein sehr lohnendes Ziel.
Gehezeit: Aufstieg: 1 bis 1,5 Stunden; Abstieg: 3 Stunden (bei der empfohlenen Überschreitung)
Tourdaten: Höhenunterschied 600 Höhenmeter; Distanz: 12 km für die gesamte Überschreitung (ohne Rückkehr zum Ausgangspunkt)
Beste Jahreszeit: ganzjährig möglich; am schönsten jedoch im Frühjahr und Herbst, wenn die Luft nicht zu heiß und die Sicht gut ist. (Im Hochsommer sehr heiß und diesig.)
Stützpunkt: Planinarsci Dom Sv. Gaudent (276 m), ganzjährig bewirtschaftet, Übernachtung möglich. Sehr einfache Hütte mit traumhafter Aussicht.
Tipp: Ein ganz besonderes Erlebnis ist es den Gipfel am frühen Abend zu besteigen und dort oben den Sonnenunergang anzuschauen. Mit Stirnlampen steigt man anschließend wieder ab.
Wissenswertes: 1. Der sehr kleine Ort Osor war einst eine bedeutende Römerstadt mit vielen Tausend Einwohnern. Der künstlich geschaffene Kanal sorgte damals für Wohlstand. Heute fehlt leider für die Ausgrabung historischer Überreste das Geld.
2. Der Hl. Gaudentius war einst Bischof von Osor, wurde jedoch dann vertrieben und hauste in einer Höhle auf der Westseite des Osorscica. Ihm und seinem Segen schreibt man die Tatsache zu, dass es auf der Insel keine Giftschlangen gibt. Die Wissenschaft hat übrigens für diese Tatsache noch keine Erklärung gefunden.
Karte: Karte „Osorscica“ vom Tourismusverband Losinj, erhältlich in deren Büro in Mali Losinj. Telefon: 00385 / (0)51 / 231 884 oder 231 547.
Autor: Bernhard Ziegler