Anfahrt: Inntalautobahn A12 bis Innsbruck. Weiter auf der Brennerautobahn A13 bis zur Ausfahrt Schönberg / Stubaital und weiter nach Neustift. Hier nach rechts ins Oberbergtal und auf einer schmalen Straße hinauf nach Seduck (Ende der im Winter geräumten und befahrbaren Straße).
Anfahrt planen mit Google-Maps Ausgangspunkt: Eingeschränkte Parkmöglichkeiten unterhalb der Häuser von Seduck bei einer Brücke bzw. neben der Straße (ca. 1450 m). Hinweis: Im späten Frühjahr (ab etwa Anfang Mai) kann man bis zur Oberisshütte weiterfahren und dort parken. Der Hüttenaufstieg verkürzt sich dann um ca. 1 Stunde.
Route: Aufstieg Franz Senn Hütte: Auf der im Winter gesperrten Fahrstraße geht es zunächst ziemlich flach taleinwärts. Nach dem Wh. Stöcklenalm (1598 m) wird die Straße etwas steiler und wenig später erreicht man die Oberisshütte (1742 m), wo auch die Talstation der Materialseilbahn ist. Bis hierher geht man ca. 1 Stunde. Nun steigt man auf dem teilweise engen Winterweg durch eine steile bewaldete Flanke an, die das Tal zur Rechten begrenzt. In unmittelbarer Nähe der Materialseilbahn und der markanten Bachschlucht geht’s hinauf ins freie Gelände und zur Alpeiner Alm. Rechterhand des Baches zieht der Weg dann sanfter bergan. Kurz unterhalb der Franz Senn Hütte wechselt man die Talseite über eine Brücke und erreicht ein paar Minuten später das stattliche Haus. Bei Lawinenwarnstufe 3 wechselt man bereits früher die Talseite (Hinweisschild bei einem Wasserreservoir) und umgeht somit eine Lawinenrinne. Dieser Aufstieg ist etwas weiter, dafür aber auch sicherer.
Aufstieg Östl. Seespitze: Südlich der Hütte geht es nach rechts über eine Brücke (siehe Bild 1). Immer den Stangenmarkierungen folgend, marschiert man entlang des Alpeiner Baches leicht ansteigend taleinwärts nach Südwesten. Im Linksbogen folgt man der meist tiefen Spur über schöne und gestufte Hänge (siehe Bild 2) hinauf zum Beginn des flachen Alpeiner Ferners auf 2600 m. Noch vor der Gletscherzunge biegt man nach links (Südosten) ab und steigt über einen steilen Moränenrücken (siehe Bild 3) empor. Am linken Rand des Alpeiner Kräulferners spurt man durch kleine Mulden und über mäßig steiles Gelände auf die sichtbare Steilflanke zu (siehe Bild 4). Zunehmend steiler werdend, steigt man am linken Rand des großen Hanges an, und gelangt auf einen flachen Sattel unterhalb der Südl. Kräulspitze (siehe Bild 5). Jetzt zieht man wieder etwas steiler nach Süden zum Skidepot unterhalb des Gipfelgrates empor. Der Gipfel wird bei Stapfschnee unschwierig zu Fuß erreicht. (siehe Bild 6).
Abfahrt: Wie Aufstieg.
Charakter/Schwierigkeit: Die Östliche Seespitze gehört zu den schönsten Touren im Bereich der Franz Senn Hütte. Ein gewaltiger Steilhang zieht vom Alpeiner Kräulferner zum Gipfelgrat hinauf. Allerdings muss man auch hier, wie bei den meisten Touren im Gebiet, zuerst durch das flache Alpeiner Tal marschieren. Die Schwierigkeit der Tour hängt in erster Linie von den Bedingungen an der Steilflanke ab. Erwischt man ideale Verhältnisse, so stellt die gut 35° steile Flanke für den erfahrenen Skibergsteiger kein allzu großes Problem dar. Ist die Flanke allerdings hart oder vereist, dann wird die Angelegenheit schnell spannend. Der ehemals stark zerklüftete Alpeiner Kräulferner ist mittlerweile so stark abgeschmolzen, dass in der Regel auf ein Anseilen verzichtet wird. Vorausgesetzt, man steigt ganz am linken Rand auf (im Aufstiegssinn) und fährt auch dort ab. Am Beginn der Flanke befindet sich eine meist gut sichtbare Randkluft, der man aber linkerhand ausweicht.
Lawinengefahr: Hoch
Exposition: Nord, Nordwest
Aufstiegszeit: Seduck – Franz Senn Hütte ca. 2,5 Stunden; Franz Senn Hütte – Gipfel ca. 3,5 – 4 Stunden
Tourdaten: Seduck – Franz Senn Hütte 700 Höhenmeter; Franz Senn Hütte – Gipfel 1270 Höhenmeter
Beste Jahreszeit: März bis Mai
Stützpunkt: Die Franz Senn Hütte (2147 m) der OEAV Sektion Innsbruck gehört zu den besten Stützpunkten im östlichen Alpenraum und ist dementsprechend gut besucht. Die Halbpension ist ihr Geld wert und hungrig geht hier keiner ins Bett (oder ins Lager). Eine Anmeldung ist unbedingt empfehlenswert. Die Hütte ist in der Skitourensaison in der Regel bis Anfang/Mitte Mai geöffnet. Weitere Infos unter: www.franzsennhuette.at
Karte: Alpenvereinskarte Stubaier Alpen, Hochstubai, Blatt, Nr. 31/1, 1:25.000 und Alpenvereinskarte Stubaier Alpen, Sellrain Blatt, Nr. 32/2, 1:25.000 .
Autor: Doris & Thomas Neumayr