Anfahrt: A8 München – Salzburg bis Ausfahrt Weyarn, dann auf der B 307 über Miesbach zum Schliersee und weiter Richtung Bayrischzell. Kurz hinter Neuhaus jedoch schon rechts ab zum Spitzingsee (ist unübersehbar ausgeschildert). Über die Bergstraße bis zum Spitzingsattel (1129 m). Parkplatz beim Brotzeitstüberl (4 Euro / Stand 2015).
Navi-Adresse: Spitzingsattel 1,83727 Schliersee
Wer zum Ausgangspunkt (2) möchte, parkt deutlich weiter unten an der Spitzingstraße. Nach ca. 2,7 km (ab Abzweigung), findet man auf ca. 1000 m, eine sehr kleine Parkbucht an der Ostseite der Straße.
Anfahrt planen mit Google-Maps Ausgangspunkt: 1. Spitzingsattel (1129 m)
2. Sehr kleine Parkbucht an der Ostseite der Spitzingstraße auf ziemlich genau 1000 m. (Ausgeschildert ist hier der Jägerkamp über Weg 642.)
Route: Die schönere, spannendere, aber auch anspruchsvollere Route beginnt am Spitzingsattel. Hierbei handelt es sich um einen nicht mehr gepflegten, nicht markierten, jedoch deutlich erkennbaren Steig durch steile Hänge. Am Spitzingsattel findet man am Nordende der Parkbucht einen Durchlass. Dahinter folgt man dem schwach ausgeprägten Wiesenpfad zum Waldrand. Hier darf man jedoch nicht dem Steig in den Wald folgen, sondern macht eine spitze Kehre und folgt weiterhin dem Wiesenpfad. Über zwei weitere Kehren erreicht man dann den Wald gut 50 Hm weiter oben. Der nun deutlich ausgeprägte, alte Steig quert durch steile Waldhänge, über Lawinenreiß’n und durch wirklich pittoreske Landschaft. Er führt durch Lawinenverbauungen hindurch; direkt dahinter geht es ein paar Meter steil auf Trittspuren empor, dann wird das Waldgelände bald etwas sanfter und man erreicht die Aufstiegsroute von der Spitzingstraße herauf. Hierher auch in vielen Serpentinen über den Wanderweg vom Ausgangspunkt (2.). Nun auf dem ausgeschilderten Wanderweg zur Jägerbauernalm. Hat man das freie Almgelände erreicht, biegt man gleich links ab und wandert auf dem Steig zur Jägerbauernalm-Hütte (1544 m). Direkt hinter der Almhütte biegt man links ab (Beschilderung: Benzingalm / Aurach) und folgt dem Pfad nach Norden. Bereits nach 180 m gabelt sich der Pfad, wobei die linke Variante deutlich weniger ausgeprägt ist. Man folgt jedoch dem Pfad links, bald sind es nur noch Trittspuren, die zu einem der Wiesenbuckel leiten, wo die Gleitschirmflieger starten. Jetzt geht es weglos weiter. Vom Wiesenbuckel aus steuert man, ungefähr dem Kamm folgend, den namenlosen, Latschen bewachsenen Felskopf (Punkt 1588 m) an. Hier gibt es zwei Varianten: Entweder man geht rechts oder links herum. Rechts am „Punkt 1588“ führt eine Latschengasse vorbei, deren Anfang nicht gleich erkennbar ist. Links herum geht es über die an manchen Stellen batzige Almwiese nach Norden, dann in wenigen Schritten nach rechts (Osten) zu einem Wiesensattel, der bereits hinter dem „Punkt 1588“ liegt. Auf Tritt- bzw. Viehspuren steigt man ein paar Meter durch die Latschen abwärts, dann trifft man auf den Querweg, der den „Punkt 1588“ auf seiner Ostseite quert. Hier nach links (Richtung Nordosten) weglos entlang des Kammes durch den Wald und schon bald etwas auf die linke Kammseite ausweichend. Wenn es hier nicht mehr weitergeht, weil die Vegetation zu dicht wird, wechselt man auf die rechte Seite des Grates und sollte hier zumindest wieder Trittspuren durchs Dickicht finden. Dann weiter Richtung Gipfel (Nordosten) bis zu einer auffälligen Felsstufe. Über sie direkt hinauf (I. bis II. UIAA) und am Grat noch ein paar Meter nach Nordosten zum höchsten Punkt ohne Kreuz. (Auf der Nordwestseite findet man einen Gipfelbuchbehälter in den Latschen.)
Abstieg: 1. Wie Aufstieg, wobei man beim Rückweg besser links (im Abstiegssinn) um den Punkt 1588 herumgeht und man bei der Jägerbauernalm auch über die Wiese abkürzen kann.
2. Kommt man vom Spitzingsattel (Ausgangspunkt 1), kann man eine wunderbare Rundtour über den Jägerkamp machen. Dazu zurück bis kurz vor die Jägerbauernalm-Hütte. Dort findet man den beschilderten Abzweig zum Jägerkamp, der über den Nordgrat in einer knappen halben Stunde zum Gipfel führt. Dann folgt man dem Steig entlang des Kammes nach Osten und wandert unter der Benzingspitz hindurch zu einem Wiesensattel. Hier nach rechts hinunter zur Schönfeldhütte (1410 m). Rechts oberhalb an der Hütte vorbei und auf dem Wiesenpfad (Weg 643) Richtung Spitzingsattel. Bei einer Verzweigung nach rechts in den Wald hinein und auf dem Steig hinunter. Zuletzt über die Wiese in Serpentinen zum Parkplatz zurück.
Charakter/Schwierigkeit: Anspruchsvolle Bergwanderung, die im Gipfelanstieg durchaus auch schon den Charakter einer richtigen Bergtour aufweist, denn es geht kurz, aber steil über eine ganz leichte Kletterstelle (I bis II UIAA) empor. Der alte aufgelassene Weg vom Spitzingsattel herüber quert steile Hänge und verzeiht daher an manchen Stellen keinen Fehler. Trittsicherheit ist also obligatorisch. Die Tour ist aber auch von der Orientierung her anspruchsvoll: Der Anstieg ist nicht markiert, einige Passagen sind völlig weglos, teilweise geht es auch wild auf Tier- oder Trittspuren durchs Dickicht. In diesem Gelände muss man sich stellenweise einfach durchkämpfen und ein wenig Geduld bei der Wegsuche mitbringen. Doch genau das ist auch der Reiz dieser Tour: Hier wird Pioniergeist mit Bergeinsamkeit belohnt.
Gehezeit: Aufstieg: 1 ½ bis 2 Stunden; Abstieg: 1 ¼ Stunden; Abstieg über Jägerkamp: 2 ½ Stunden
Tourdaten: Höhendifferenz: gut 500 Höhenmeter (inkl. kleiner Gegenanstiege); Distanz: 4,3 km (einfach) – Daten jeweils ab Spitzingsattel.
Beste Jahreszeit: Juni bis zum Wintereinbruch
Stützpunkt: 1. Jägerbauernalm (ca. 1600 m); die Alm ist während der Weidezeit, also ungefähr von Anfang Juni bis Ende September bewirtschaftet. Es gibt einfache Brotzeiten, selbst gemachten Almkäse und Erfrischungsgetränke.
2. Bei der Rundtour über den Jägerkamp kommt man auch an der Schönfeldhütte des DAV Sektion München (1410 m) vorbei. 13 Betten, 24 Lager, Telefon: 0049/8026/7496.
Hinweis: Einen wirklich empfehlenswerten Anstieg zum Punkt 1588 haben wir nicht gefunden! Zu dicht war hier der Latschengürtel.
Karte: Kompass Blatt 8, Tegernsee / Schliersee, 1:50.000. Ebenso „Tegernsee / Schliersee und Umgebung“ des Bayerischen Landesvermessungsamtes, 1:25.000 oder AV-Karte BY15, Mangfallgebirge Mitte, 1:25.000.
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Autor: Bernhard Ziegler