Anfahrt: Von Norden: über Imst, Richtung Landeck, dann Autobahnausfahrt Reschenpaß / St. Moritz, durch den Landecker Tunnel, über Martina ins Engadin bis Scuol (Schuls). Hier (Schild S-charl) zweigt man links von der Landstraße ab und fährt durch Scuol ins Clemgia-Tal nach S-charl. Auf dem gebührenpflichtigen Parkplatz am Ortsbeginn stellt man sein Fahrzeug ab.
Öffentliche Verkehrsmittel: Mit der Rhätischen Bahn nach Scuol und weiter mit dem Postbus nach S-charl.
Anfahrt planen mit Google-Maps Ausgangspunkt: S-charl (1810m)
Route: Von S-charl taleinwärts am Crusch Alba vorbei. Gleich hinter dem Crusch Alba kann man rechts abzweigen (Schild „ils Mürs“) und auf einer Brücke den Bach überqueren. Dann gabelt sich der Weg. Man nimmt hier den rechten, im weiteren Verlauf weiß-rot-weiß markierten Weg. Er führt uns in vielen Serpentinen durch Arven- und Lärchenwald hinauf zu „ils Mürs“, den Mauern. Es sind uralte, in mühevoller Handarbeit, ohne Zement oder Kalk errichtete Schutzwälle vor Lawinen. Mit jedem Meter, den man an Höhe gewinnt, wird der Blick auf den Piz d’Immez, die Pisoc-Gruppe, das Val Sesvenna und das kleine Dorf S-charl schöner.
Auf 2313 Meter, bereits in baumfreiem Gelände, erreicht man dann das Schild „ils Mürs“. Hier wendet man sich nach links und folgt einigen Pfadspuren und Steinmännern über den Rücken zum Mot Mezdi (2492m). Kurz hinter dem Schild „ils Mürs“ zweigt auch ein Steig links ab, der unter dem Mot Mezdi hindurchführt. Dies ist aber der falsche Weg, denn man wandert, wie beschrieben, über den breiten Rücken und im weiteren Verlauf über den schmaler werdenden Kamm bis auf den Gipfel. Die Orientierung ist trotz weglosem Gelände nicht allzu schwer. Pfad- und Steigspuren, sowie der Rücken, der die Marschrichtung eigentlich eindeutig vorgibt, helfen dabei. Der Gipfel bietet dann eine wunderbar Sicht auf Sesvenna, Ortler, Ötztaler, Silvretta und Bernina.
Abstieg: Man überschreitet den Gipfel auf seinem Kamm und steigt auf einem schmalen Pfad zur Scharte, der Fuorcla Schombrina (2697 m) ab. Nun ostwärts, anfangs noch auf einem Pfad, dann jedoch in weglosem Gelände hinunter in den Kessel des Val Schombrina. Man wandert immer in der Nähe des Baches abwärts, links oder rechts davon, wie es einem beliebt. Doch kurz vor Erreichen der ersten Bäume sollte man auf die rechte Seite (im Abstiegssinn) des Baches wechseln. Sein Bett verengt sich nämlich auf Höhe der Baumgrenze zu einem kleinen Tobel. Kurz davor zweigt man daher nach rechts ab und wandert auf einem Steig hinüber zu einer Almwiese mit Alphütte (2138 m). Nun geradewegs über die Almwiese hinunter ins Tal. Jetzt ein kurzes Stück nach links, dann kommt schon die Brücke, auf der man hinüber zum breiten Fahrweg wechseln kann. Auf ihm talauswärts zurück nach S-charl.
Charakter/Schwierigkeit: Eine herrlich ruhige und aussichtsreiche Überschreitung. Die technisch leichte Bergwandertour führt über zum Teil wegloses Gelände und erfordert daher Orientierungssinn; diesbezüglich ist also ein Minimum an alpiner Erfahrung notwendig. Bei schlechter Sicht können erhebliche Orientierungsprobleme auftreten.
Gehezeit: Aufstieg: 3 Stunden; Abstieg: 2 Stunden.
Tourdaten: 1000 Höhenmeter
Beste Jahreszeit: Juli bis zum ersten Schneefall.
Stützpunkt: -
Karte: Landeskarte der Schweiz, Blatt 259, Zernez/Livigno/S-charl/Val Müstair, 1:50.000.
Autor: Bernhard Ziegler