Anfahrt: 1. Über den Tegernsee und den Achenpaß zum Achensee bis Maurach. Von Maurach nach Pertisau (ist ausgeschildert). Am Ortsbeginn von Pertisau bei dem riesigen Infoschild links Richtung Karwendeltäler / Karwendelbergbahnen. Man bleibt immer auf der Straße und fährt an der Mautstelle vorbei (Gebühr 4.50 Euro, Stand 2010) hinein ins Pletzachtal (in einigen Karten auch Gerntal genannt) Richtung Gernalm/Schleimsjoch/Plumsjoch. 3,3 km hinter der Mautstelle, also ein Stück nach der Pletzachalm, findet man einen Parkplatz an der Talstation einer Materialseilbahn.
2. Über Lenggries zum Achensee bis Maurach. Weiter wie bei 1.
3. Aus dem Inntal (Inntalautobahnausfahrt Wiesing/Achensee/Zillertal) zum Achensee bis Maurach. Weiter wie bei 1.
Anfahrt planen mit Google-Maps Ausgangspunkt: Wanderparkplatz (1084m), 3,3 km hinter der Mautstelle bei der Talstation einer Materialseilbahn im Pletzachtal (auch Gerntal).
Route: Vom Parkplatz (rechte Seite) auf dem ausgeschilderten Wanderweg (Schleimsjochstraße Richtung Mondscheinspitze) das breite Bachbett querend zum Bergfuß. Nun auf dem Forstweg in Serpentinen hinauf bis zum Schleimssattel (1556m) in weitläufiges Almgelände. Vom Sattel auf dem breiten Wanderweg in gerader Richtung (die Mondscheinspitze ist hier ausgeschildert) ein Stück leicht abwärts. Schon nach ein paar Minuten zweigt man aber dann an einem Wegweiser vom breiten Almweg zur Mondscheinspitze nach links ab. Ein Steig führt einen durch lichten Bergwald (Bild 2), später durch Latschen und Wiesengelände, entlang eines breiten Rückens auf die Mondscheinspitze und deren Gipfelaufbau zu. Am Ende quert man recht steile Hänge und steigt in eine felsige Rinne ab. In der Rinne klettert man auf der anderen Seite wieder nach oben. (Siehe Bild 4.) Dann führt einen ein steiler Steig durch das Schrofengelände zum Gipfel, den man zuletzt über den Grat erreicht. Herrlicher Karwendelblick!
Abstieg: Für den Abstieg empfehlen wir die Überschreitung der Mondscheinspitze
Richtung Süden. Direkt vom Gipfel geht es auf einem Steig steil
hinunter zum Plumsjoch (ist am Gipfel ausgeschildert). Entlang des
direkt nach Süden zielenden Kammes steigt und klettert man hinunter zur
Mondscheinsenke und hinüber zum Plumsjoch (1921m, kurzer Gegenanstieg).
Konzentriertes Steigen und manchmal auch ein wenig Klettern ist hier im
zum Teil ausgesetzten Gelände notwendig! Man halte sich unbedingt an
die Markierungen.
Vom Plumsjoch dann auf dem Wanderpfad zur schönen und herrlichen
gelegenen alten Hütte. (Bilder und Infos auch im Hüttenarchiv.) Kurz
vor der Plumsjoch Hütte geht es dann nach links hinunter und auf einem
breiten Almweg zum Wirtshaus Gernalm (1172m). Den Abstecher zur Hütte
sollte man aber vorher unbedingt machen, es sind keine 5 Minuten Umweg.
Von der Gernalm zuletzt in 20 Minuten entlang der Straße (oder entlang
des Bachbettes) zum Ausgangspunkt.
Charakter/Schwierigkeit: Beim Gipfelanstieg und –abstieg sind Trittsicherheit, Schwindelfreiheit absolute Voraussetzung. Auch wenn es sich zum Großteil um Gehgelände handelt, so steigt und klettert man doch an einigen Stellen über recht steiles und ausgesetztes Gelände. Die wenigen „Schlüsselstellen“ (auch Bild 4) befinden sich dabei zwischen dem I. und maximal II. Schwierigkeitsgrad der UIAA-Skala. Bei der Tour auf die Montscheinspitze handelt es sich also um eine interessante und besonders abwechslungsreiche Überschreitung mit tollem Blick auf das restliche Karwendel, die Zillertaler und Tauern, das Rofan, die Vorberge und auf den Achensee.
Gehezeit: Aufstieg: 3 Stunden; Abstieg: 2,5 Stunden (über Plumsjoch zur Gernalm). Gernalm-Ausgangspunkt: 20 Minuten. Gesamte Überschreitung: 6 Stunden.
Tourdaten: 1000 Höhenmeter
Stützpunkt: Plumsjochhütte (1633 m), geöffnet bis Ende Oktober, Übernachtung möglich. Telefon: +43/(0)5243/43111 oder +43/(0)5243/43299.
Wissenswertes: Sie werden sich vielleicht wundern, warum ich einmal
Mondschein und dann wieder
Montscheinspitze geschrieben habe? Nun – weil beides richtig ist. Die Wegweiser vor Ort schreiben es so, auf der Karte steht es anders. Wir haben es nämlich hier mit einem schönen Beispiel für Sprachentwicklung zu tun. Mit Mondschein hat das Wort ursprünglich jedenfalls nichts zu tun. Das Wort kommt aus dem Rätoromanischen. „Mont“ (oder auch Munt) bedeutet nämlich nichts anderes als „Berg“. Auch die Hohe Munde in den Mieminger Alpen kann ihren Namen darauf zurückführen.
Montschein kommt von
Monticino und das bedeutet
kleiner Berg. Das
Plumsjoch wird auch aus dem romanischen abgeleitet; es kommt von
planum, was
eben oder
Ebene bedeutet.
Karte: Kompass Blatt 26 Karwendelgebirge, 1:50.000. Oder AV-Karte Karwendelgebirge,östliches Blatt, Nr. 5/3, 1:25.000.
WK 321 von freytag & berndt, „Achensee/Rofan/Unterinntal“, 1:50.000.
UK L 30 „Karwendelgebirge“ des Bayerischen Landesvermessungsamtes, 1:50.000.
Autor: Bernhard Ziegler