Anfahrt: Über den Brenner und Bozen Richtung Trento bis zur Ausfahrt Mezzocorona. Über Clés ins Val di Sole zur Abzweigung nach Peio (auch Pejo geschrieben). In Peio Fonti findet man bei der Talstation der Gondelbahn einen gebührenpflichtigen Parkplatz.
Navi-Adresse: I-38024 Peio Fonti, Via del Fontanino
Anfahrt planen mit Google-Maps Ausgangspunkt: Peio Fonti (1400 m)
Route: Am besten mit der Gondelbahn (www.skipejo.it) nach Tarlenta und mit kurzer Querung zu Fuß zur Sesselbahn Doss dei Cembri und hinauf zur Bergstation (ca. 2300 m). Nun zu Fuß von der Bergstation, am gleichnamigen Berggasthaus vorbei, auf der Piste ein paar Meter bergauf bis zu einem Wegweiser (Rifugio Vioz). Rechts auf einen Steig und nach kurzem Anstieg in flacher Querung zum Weg 105, der perfekt angelegt entlang des Südostrückens des Monte Vioz stetig an Höhe gewinnt. Der markante Felszahn des Dente del Vioz wird ostseitig gequert, dann wechselt man kurz auf die Westseite des Kammes und erreicht auf rund 2950 Meter Höhe eine Wegverzweigung. Hier mündet von links der von der Seilbahn-Bergstation Peio 3000 kommende Steig ein. Weiter bergauf, wobei ein paar Meter aufgrund von Hangrutschungen etwas mühsam sind. Kurz darauf wechselt man wieder auf die Ostseite des Kammes und passiert einige mit neuen Drahtseilen gesicherte Stellen. Kurz nach dem Punkt Brik (3206 m) ist man wieder westlich des Kammes unterwegs und blickt geradewegs auf den letzten Steilaufschwung, durch den der Weg bestens angelegt in vielen Serpentinen gleichmäßig an Höhe gewinnt und schließlich das Rif. Mantova del Vioz (3535 m) erreicht. Von hier aus ist der Weiterweg gut zu überblicken, der Steig führt direkt über den Rücken zum vorgelagerten Kreuz und weiter (ab hier ist oft mit Schneefeldern zu rechnen) auf den höchsten Punkt. Vom Gipfel kurzer Gletscherübergang zur benachbarten Punta Linke (3630 m) mit ihren Stellungen aus dem Ersten Weltkrieg (15 Min. zusätzlich).
Abstieg: Wie Aufstieg.
Alternative: Etwas kürzer, wenn auch etwas mühsamer ist der Zustieg von der Bergstation der Seilbahn Peio 3000. Mit Höhenverlust geht es entlang der Piste ins Val della Mite zum Punkt „ex Teleferica“ (2800 m). Ab hier leicht ansteigende Querung, dann teils recht anstrengend durch Blockfelder, bis man den Weg 105 erreicht. Alternativ gibt es noch einen weiteren Steig, der allerdings nicht markiert ist und oberhalb vom Punkt ex Teleferica die Hänge quert und schließlich durch endlose Block- und Geröllfelder oberhalb von Brik in den Weg 105 mündet (ca. 3200 m).
Charakter/Schwierigkeit: Bei guten Verhältnissen leichte alpine Bergtour (S4). Der Weg ist breit und gut zu gehen, dennoch erfordern einige Passagen Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Eine gute Kondition und Akklimatisation erleichtern die Tour. Aufgrund der Höhe muss auch im Hochsommer mit Schneefeldern gerechnet werden, die mit entsprechender Vorsicht zu begehen sind. Der konditionelle Anspruch kann durch eine Übernachtung im Rifugio Mantova del Vioz deutlich reduziert werden, dann ist es eine lockere Zweitagestour.
Gehezeit: Insgesamt ca. 8 Stunden; Aufstieg 4 bis 5 Stunden, Abstieg 3 bis 3.30 Stunden
Tourdaten: Höhendifferenz: 1365 Höhenmeter, Distanz: 5,9 km (einfach)
Beste Jahreszeit: Anfang Juli bis September
Stützpunkt: Rifugio Mantova del Vioz (3535 m), Mitte Juni bis Mitte September bewirtschaftet. Kontakt: Tel. +390463751386, Internet: www.rifugiovioz.it
Ausrüstung: Wanderausrüstung mit warmer, wetterfester Bekleidung, Handschuhen und Mütze. Wer allerdings nicht aufgrund eines hartgefrorenen Schneefeldes umkehren möchte, der benötigt unbedingt feste Schuhe, die geeignet sind für Leichtsteigeisen. Damit kann man auch den kurzen Gletscherübergang zur Punta Linke bewältigen.
Wissenswertes: Die Viozhütte wurde 1911 von der Alpenvereinssektion Halle nach vierjähriger Planung und Vorarbeit eröffnet. Im Herbst 1907 begannen man mit dem Bau eines Zustiegswegs, im Frühling 1910 wurde die Seilbahn fertig gestellt, die vom Val della Mite (die Talstation ist noch heute zu erkennen) zur Hütte führte und mit der die Baumaterialien transportiert wurden. Mit Beginn des Ersten Weltkrieges wurde die Hütte von den Österreichern zu militärischen Zwecken eingezogen und diente als Kommandostelle an der Hochgebirgsfront. Im Jahr 1951 wurde die Hütte renoviert, von 1969 bis 1971 aufgestockt und schließlich 1997 komplett neu errichtet.
Bergbahn: Infos und Preise zu Gondelbahn und Sessellift der örtlichen Bergbahnen
Karte: Tabacco Blatt 08, Ortlergebiet, 1:25.000.
Autor: Stefan Herbke