Anfahrt: Von Cortina d´Ampezzo auf der SS51 Richtung Belluno. Wenige Kilometer hinter Vodo Cadore zweigt man rechts nach Cibiana Cadore ab und fährt über diesen Ort und den Passo Duran nach Forno die Zoldo. Bevor man den Talort erreicht, kann man im Ortsteil Villanova bereits rechts nach Zoppe di Cadore abzweigen, das man über eine kurvenreiche Bergstraße erreicht. Hier ausgeschilderter Parkplatz. Sollte dieser voll sein, gibt es einen weiteren kleinen Parkplatz in der Via Sagui.
Alternativ kann man den Pelmo auch von der Forcella Staulanza erreichen. (Siehe Alternative) Anfahrt hierfür über Brenner – Grödnertal – Grödnerjoch - Passo di Campolungo nach Arabba. Weiter Richtung Belluno. Vor Caprile links und über Colle Santa Lucia und Selva di Cadore zur Forcella Staulanza.
Anfahrt planen mit Google-Maps Ausgangspunkt: Zoppe di Cadore/ Ortsteil Sagui (1461 m)
Route: Hüttenzustieg: Vom Parkplatz geht man ein Stück zurück und folgt halbrechts der Via Sagui. Bald weist ein Schild „Rifugio Venezia“ nach rechts. Auf einem Pfad geht es bergan und bald stößt man auf einen Fahrweg. Diesem folgt man ein Stück um bald beschildert nach links abzuzweigen. Nachdem man einen Bach überquert hat, zweigt man beschildert nach rechts in den Wald ab. Zunächst etwas steiler, dann in angenehmer Steigung folgt der Weg immer einem Waldrücken bis er nach einiger Zeit auf eine breite Fahrstraße trifft, von wo aus man bereits eine großartige Aussicht auf den Monte Pelmo hat. An einer Gabelung geht man halbrechts und folgt weiter dem Fahrweg, bis dieser auf den weiten Wiesensattel Passo di Rutorto führt. Von hier aus geht es flach hinüber zum höchst aussichtsreich gelegenen Rifugio Venezia.
Gipfelanstieg: Hinter der Hütte folgt man zunächst dem Wegweiser „Rifugio Fiume“. Wenig später, noch in der Latschenzone, muss man aufpassen und dem auf einen Stein gemalten Wegweiser „Monte Pelmo“ nach links folgen. Bald quert diese Wegspur leicht ansteigend unter dem Fuß der Felsabbrüche nach Norden. Ein kleiner, roter Pfeil und die nette, ebenfalls rote Bemerkung „Attacc“ machen auf den Beginn des Anstiegs zum „Ball-Band“ aufmerksam. Dieses erreicht man über eine erste Felsstufe. In leichter Kletterei geht es somit nach links steil bergan und dann nach Süden weiter zum Beginn des Ball-Bandes. Dieses ist sogleich sehr schmal und ausgesetzt. Durchgehend auf dem schmalen Band steigend, muss man immer wieder die Hände zu Hilfe nehmen. An einer Stelle dem „Passo del Catto“ muss man sogar kriechen, an zwei weiteren ein wenig klettern. Hier helfen zweimal Kletterseile, aber nicht wie oft beschrieben klettersteigähnliche Drahtseile. Nachdem man das Ball-Band gemeistert hat, erreicht man den Beginn des riesigen Geröllkars, das sog. Valon. Hier wendet man sich nach rechts und folgt den Steinmandln, die auf der östlichen Seite des Kares bergan führen. Nun geht es über reines Gehgelände steiler und somit zügig bergan. Im oberen Teil wendet sich die Wegspur in Richtung der Karmitte. Man erreicht den Beginn gebänderter Felsstufen durch die die Steinmänner in einer Art Zickzackkurs ohne größere Schwierigkeiten weiter bergan führen. Schließlich wird das Gelände flacher und man hat den oberen flacheren Karboden namens Vant erreicht. Hier folgt man den Steinmännern nach Westen. Zunächst flach, dann steiler, geht es durchs Karstgelände meistens weglos zu dem Kamm, der vom Hauptgipfel nach Süden in Richtung des Südwestgipfel Pelmetto führt, und der steil nach Westen hin abbricht. Man wendet sich nun nach Osten und steigt über die Südflanke des Gipfelaufbaus ohne größere Schwierigkeiten bergan. Auch hier gilt es gut auf die Wegspur und auf Steinmandl zu achten. Zuletzt erreicht man den Gipfelgrat, meistert noch einmal kurze eine ausgesetzte Stelle und gleich darauf eine kurze Kletterstelle (II), bevor man nahezu eben zum höchsten Punkt hinüber quert. Oben angekommen, hat man bei guter Fernsicht das Gefühl als lägen einem die gesamtem Dolomiten zu Füßen.
Abstieg: Wie Aufstieg.
Alternative: Wer vom Grödener Tal her anreist, dem sei der
Hüttenzustieg von der Forcella Staulanza aus empfohlen. Auf einem gut markierten Pfad geht es im leichten Auf und Ab um die gesamte Südflanke des Monte Pelmo herum. Zuerst im Wald, dann im Latschenbereich und zum Schluss über freies Wiesengelände erreicht man das Rifugio Venezia in gut zwei Stunden.
Charakter/Schwierigkeit: Technisch ist diese Bergtour nicht allzu schwer; jedoch muss man auf der sehr ausgesetzten Route absolut trittsicher und schwindelfrei sein. Landschaftlich wie bergsteigerisch handelt es sich um eine sehr abwechslungsreiche und beeindruckende Dolomitentour. Großartige Ausblicke auf die umliegenden Dolomiten aufgrund der extremen Alleinlage. Für das klettertechnisch wenig schwierige, dafür aber sehr ausgesetzte und schmale Ball-Band ist absolute Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich. Beim Ball-Band sind keine Drahtseile vorhanden, wie in manchen Führern fälschlich angegeben. Nur die zwei schwierigsten Stellen (II UIAA) sind mit Seilschlingen versehen. Zudem ist die Orientierung bei Nebel im breiten Bergkessel des Vant schwierig. Schließlich sollte man über eine gute Kondition verfügen – zumindest wenn man die Tour an einem Tag packen will.
Gehezeit: insg. Aufstieg: 6 Stunden (1,5 Std. bis zur Hütte und 4,5 Std. weiter bis zum Gipfel), insg. Abstieg: 4:30 Std.
Tourdaten: Höhendifferenz: insg. 1700 Höhenmeter (vom Parkplatz) (Hüttenzustieg: 500 Hm und Gipfelanstieg: 1200 Hm)
Beste Jahreszeit: Mitte Juni bis Ende September
Stützpunkt: Rifugio Venezia (CAI) 1953 m, bewirtet von Mitte Juni bis Ende September. Tel. +39/0436/9684.
Rifugio Venezia-Internetseite.
Ausrüstung: Auf dem (zum Glück!) nach wie vor spärlichst gesicherten Ball-Band macht ein Klettersteigset keinen Sinn. Im Frühsommer können steile Firnfelder am oberen Karkessel die Mitnahme von Pickel und Steigeisen erfordern.
Tipp: Wenn kein früher Wintereinbruch stattgefunden hat, ist der Monte Pelmo bis Mitte Oktober noch zu empfehlen, auch wenn die Hütte bereits geschlossen hat. Im Herbst braucht man bei gutem Wetter keine Gewitter zu befürchten, sondern bekommt ganz im Gegenteil meist eine gute Fernsicht geschenkt. Hierzu kann man im stets offenen Winterraum des Rifugio Venezia (keine Heizmöglichkeit) übernachten oder geht den Berg, wenn man sehr gute Kondition hat, als Tagestour an.
Info: Tourist Info I- 32012 Forno di Zoldo, Via Roma 10, Tel. +39/0437/787349, Email:
fornodizoldo@infodolomiti.it Karte: Tabacco Wanderkarte, Blatt 025 »Dolomiti di Zoldo« 1:25.000.
Autor: Michael Pröttel