Anfahrt: Über die A24 (Autobahn Rom – Teramo) bis zur Ausfahrt Assergi. Hier folgt man der Beschilderung zum Campo Imperatore, bzw. zur Seilbahn Gran Sasso Funivia (Seilbahn) in Fonte Cerreto. Hier gibt es rechts unterhalb der Straße einen kostenlosen Großparkplatz mit Shuttleservice zur Talstation der Seilbahn.
Anfahrt planen mit Google-Maps Ausgangspunkt: Bergstation der Gran-Sasso-Seilbahn (2130 m) am verfallenen Hotel „Campo Imperatore“ oberhalb von Fonte Cerreto (Assergi)
Route: Auffahrt mit der Seilbahn.
1. Nun kann man immer entlang des breiten Kammes aufsteigen - zunächst kurz nach Süden, dann aber immer mehr nach Südosten eindrehend, an der Bergstation des Sesselliftes (Westschulter) vorbei, bis zum Gipfel.
2. Um jedoch skifahrerisch noch ein paar Schwünge rauszuholen, peilt man am besten nicht gleich den Scindarella-Gipfel an, sondern fährt auf der Piste nach Osten abwärts, an der Talstation und Hütte vorbei, zum nächsten Sessellift. Dieser bringt einen bequem zur Westschulter des Scindarella. Hier beginnt der kurze und einfache Aufstieg zum Gipfel mit kleinem Steinmandl. (Bei harten Firnverhältnissen lohnt es kaum anzufellen.) Entlang des sanften Kammes geht es ca. 20 Minuten nach Ostsüdosten bis man den höchsten Punkt erreicht. Am besten man wartet hier bis es schön auffirnt, dann nimmt man die traumhaften XXL-Hänge in Angriff und fährt ca. 500 Hm nach Süden ab zum Sella della Scindarella. Dabei sollte man sich tendenziell eher links (im Abfahrtssinn) halten, da rechts zum Teil extrem steile Hänge mit einigen Abbrüchen warten. Aber auch die hier empfohlene Route mündet am Ende in eine ziemlich steile Mulde, ehe man beim Sattel abschwingt.
Weil die Abfahrt bei guten Verhältnissen einfach ein Traum ist und leider viel zu früh endet, lohnt es sich erneut zum Gipfel aufzusteigen und die Hänge noch einmal abzufahren. Vom Sella della Scindarella wendet man sich im Anschluss nach Westen und fährt in ein anfangs breites, sanftes Tälchen ein. Das sogenannte Valle Fredda wird aber immer enger und ist alsbald schluchtartig eingeschnitten, aber nie steil und immer gut zum Abfahren. Je nach Verhältnissen geht es durch das Bachbett oder am Rand entlang, wo man den Sommerweg findet. Am Ende auf ihm (später im Jahr meist zu Fuß) bis zur Passstraße. Nun per Anhalter, mit einem bereitgestellten Fahrrad oder zu Fuß 2 km auf der Passstraße zurück zum Ausgangspunkt.
Alternative: Bei ausreichend Schnee kann man auch am Rifugio Montecristo (1460 m) starten. Bis zur Hütte mit großem Parkplatz ist in der Regel auch während der Wintersaison eine Anfahrt mit dem PKW möglich. Dazu geht‘s die Passstraße hoch Richtung Campo Imperatore, dann biegt man aber (Beschilderung Rifugio Montecristo) links ab zum großen Parkplatz mit der Hütte. In etwa entlang des ehemaligen Schleppliftes geht es hinauf zum Monte Cristo. Dann Abfahrt – je nach Verhältnissen – Richtung Norden zum Sella della Scindarella oder zum Fosso Paganica mit der Ruine „Campo Nevada“. Aufstieg vom Sattel über die Südwesthänge zum Monte della Scindarella. Auf gleichem Weg zurück zum Ausgangspunkt. Das Valle Fredda kann man nur abfahren, wenn man anschließend eine Möglichkeit hat, das Auto oben am Parkplatz wieder abzuholen.
Charakter/Schwierigkeit: Überwiegend einfache bis höchstens mittelschwere Skitour, auch wenn es im unteren Bereich des Südhangs steil (ca. 35°) zur Sache geht. Bei minimaler Anstiegsleistung bietet diese Tour mit Hilfe von Seilbahn und Lift eine tolle Abfahrt und ein fantastisches landschaftliches Erlebnis mit Blick von der Majella bis zur Adria. All das sollte jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Tour insbesondere nach Neuschnee und Erwärmung extrem von Lawinen bedroht ist. Im Frühling, wenn sich hier gute Firnverhältnisse eingestellt haben, sind die gefährlichen Steilhänge über dem Tälchen aber oft schon aper, so dass man hier völlig gefahrlos durchkommt.
Lawinengefahr: Hoch. Insbesondere bei Neuschnee und/oder Erwärmung ist das Valle Fredda durch die sonnseitigen Steilhänge oberhalb extrem lawinengefährdet. Man sollte also abwarten bis sich die Hänge entladen haben oder im Frühjahr bereits aper sind. Am besten man erkundet die Hänge zuvor von der Passstraße aus.
Exposition: Südwest (Gipfelhang); West im Valle Fredda
Aufstiegszeit: 20 Minuten (mit Liftunterstützung); 1 Stunde von der Bergstation der Seilbahn.
Tourdaten: 50 Hm (mit Liftunterstützung) im Aufstieg und 1050 Hm in der Abfahrt; 180 Hm Aufstieg von der Bergstation der Seilbahn.
Beste Jahreszeit: Februar und März
Stützpunkt: Auf Tour selbst keine Einkehrmöglichkeit. Am Beginn der Unternehmung findet man jedoch Bars im Liftgebiet und am Ende an der Talstation der Seilbahn.
Bergbahn: Da die Tageskarte an Werktagen mit 22 Euro (am Wochenende 30 Euro - Stand 2023) für das Pistenskigebiet erstaunlich günstig ist, lohnt es sich oft nicht nur eine Berg- und Talfahrt mit der Seilbahn zu kaufen. Fahrzeiten, Infos, Preise und Webcam unter ilgransasso.it.
Karte: Kompass Blatt 669, Gran Sasso d’Italia – L’Aquila, 1:50.000. Erhältlich in unserem Kompass-Karten-Shop.
Autor: Bernhard Ziegler