Anfahrt: Von Sonthofen führt eine gute Straße ins Kleinwalsertal, 26 km bis Mittelberg (1215 m). Hier biegt man in die Wildentalstraße ein und fährt bei der Gabelung rechts in die Schwendlestraße. Gebührenpflichtiger Parkplatz beim Moser Bergheim.
Navi-Adresse: A-6993 Mittelberg, Schwendlestraße 7
Öffentliche Verkehrsmittel: Ab Oberstdorf beste Busverbindungen ("Walserbus").
Anfahrt planen mit Google-Maps Ausgangspunkt: Mittelberg im Kleinwalsertal, Ortsteils Schwendle (1160 m); das ist eine Häusergruppe gegenüber von Mittelberg an der östlichen Talseite. Zufahrt 2 km. Wird auch vom Walserbus angefahren.
Route: Zustieg: Zu Beginn den Weg weiter zum Gasthaus Moser folgen; an dessen Parkplatz schlägt man dann den Weg mit der Schranke ein. Dieser Weg ist lediglich mit einen Wegweiser nach Riezern markiert. Alternativ kann man beim gebührenpflichtigen Parkplatz Gasthof Moser (3 Euro inkl. Verzehrbon - Stand 2015) parken. (Wenn das Gasthaus früh morgens noch geschlossen ist, kann man die Gebühren nicht sofort bezahlen; in diesem Fall erhält man eine Aufforderung bei Rückkehr die Parkplatzgebühr zu entrichten.) Auf der Sandstraße weiter ins idyllische Wildental bis zur Fluchtalpe (1390 m). Hier links und auf einem guten Weg in vielen Kehren an dem bewaldeten Hang bergan. Vorbei an der Vorderwildenalpe und weniger steil in die Mulde unter der Hammerspitze. Zuletzt in Schleifen hinauf zu der weiten Senke des Fiderepasses (2035 m). Von der Wasserscheide über Geröll und Schrofen in die winzige Fiderescharte (2199 m). Dahinter kurz abwärts und rechts haltend am Grat zum Einstieg. Achtung, der Abzweig rechts zum Klettersteig kurz nach der Fiderscharte ist leicht zu übersehen, da unbeschildert und nur mit roter Schrift unleserlich auf dem Fels geschrieben.
Mindelheimer Klettersteig: Mit Hilfe von Eisenbügeln meistert man einen Überhang; ein paar weitere Haken helfen dann auf einen Absatz. Nun leichter an griffigen Felsen in eine senkrechte Rinne, die an Krampen durchstiegen wird. Anschließend leiten Drahtseile in die Gratkerbe knapp rechts des Nördlichen Schafalpenkopfs (2320m; Spur). Am Kamm entlang zu einem Steilabbruch, dann gut gesichert über gestufte Felsen abwärts zu einer Leiter, die hinter einem Türmchen ins Flache leitet. Weiter am breiten Rücken entlang, mit Hilfe einiger Klammern über einen kurzen, senkrechten Absatz hinunter. Eine solide Brücke hilft über einen Grateinschnitt hinweg. Seilsicherungen leiten in einer Rampe unter Überhängen abwärts; über eine senkrechte, mit Eisenbügeln gangbar gemachte Wand geht's hinab in die Scharte zwischen dem Nördlichen und dem Mittleren Schafalpenkopf (ca. 2200 m). Rasant dann der anschließende Aufstieg. Aus einem engen Kamin gut gesichert auf ein spitzes Felsköpfl. Gleich jenseits mit Hilfe von Klammern an dem plattig-steilen Fels abwärts, rechts um einen Turm herum und senkrecht auf ein abschüssiges Band. In origineller Routenführung über und um die zerklüfteten Gipfelzacken des Mittleren Schafalpenkopfs (2301m). Eher gemütlich (teilweise Weg) hinab in die nächste Scharte (2104m), zuletzt mit einigen Sicherungen. Steiler dann der Gegenanstieg, der durch zwei Kamine (Klammern) verläuft. Ein Felsband leitet zum Gipfel des Südlichen Schafalpenkopfs (2272 m). Dahinter über den breiten Rücken leicht bergab und links in eine Steilrinne (rechts markierte Wegvariante). Über eine Leiter steil hinunter auf eine Rippe, an der man zum Felsfuß abklettert. Anschließend der deutlichen Wegspur folgend hinunter ins Flache, am grasigen Kamm dann nochmals ansteigend zum Kemptner Köpfl (2191 m). Jenseits des Felszackens über steinige Wiesen in die Kemptner Scharte. Etwa 10 Min. weiter südlich steht die Mindelheimer Hütte (2013 m).
Abstieg: Auf schön angelegtem Weg an einem felsigen Rücken (Drahtseile) im Zickzack abwärts zum Felsfuß, dann in weiteren Kehren hinunter in den Boden der Hinterwildenalpe (1777m). An der Almhütte vorbei und über eine markante Talstufe hinunter zur Fluchtalpe (1390m), wo man auf den Anstiegsweg stößt.
Charakter/Schwierigkeit: Klettersteig im Schwierigkeitsgrad C. Insgesamt recht anspruchsvoller und langer Klettersteig über die Schafalpenköpfe; zusammen mit dem Zustieg ergibt das eine konditionell herausfordernde Tagestour. Faszinierende Aussicht auf die Allgäuer Alpen. Insgesamt eher aufwändig gesichert (Drahtseile, Eisenbügel, Stifte); Anlage in gutem Zustand. Empfehlenswert ist die Gehrichtung vom Fiderepass zur Mindelheimer Hütte, da die kniffligsten Passagen am Nördlichen und Mittleren Schafalpenkopf liegen, man sie zudem jeweils im Anstieg zu meistern hat. Durch die beiden Hütten auch sehr gut als Zweitagestour zu machen.
Gehezeit: Gesamt 8 1/2 Stunden; Zustieg 3 Stunden, Klettersteig 3 1/2 Stunden, Abstieg 2 Stunden.
Tourdaten: 1500 Höhenmeter (inklusive Gegensteigungen).
Beste Jahreszeit: Ende Juni bis zum ersten Schnee im Herbst.
Stützpunkt: 1. Fiderepasshütte (2067 m) am gleichnamigen Pass, 130 Plätze, bewirtschaftet Pfingsten (oft aber schon ab Ende Mai) bis Mitte Oktober; Telefon: 0049 / 8329 / 20626, Mobiltelefon: 0043 / 664 / 3203676.
2. Mindelheimer Hütte (2013m), bewirtschaftet Mitte Juni bis Mitte Oktober; 120Plätze, Telefon: 0049 / 8322 / 700153 oder 0049 / 171 / 6706673.
3. Einkehrmöglichkeiten auf der Wiesalpe und auf der Fluchtalpe.
Ausrüstung: Komplette Klettersteigausrüstung, Helm; evtl. Teleskopstöcke. Ausreichend Getränke mitnehmen - kein Wasser am Grat!
Karte: Kompass Blatt 03, Oberstdorf / Kleinwalsertal, 1:30.000. Oder Bayerisches Landesvermessungsamt, 1:50.000, Allgäuer Alpen.
Zum Karten-Shop... Autor: Eugen E. Hüsler; Bilder: Hüsler & Adobe Stock