Anfahrt: Über Bad Tölz und Lenggries auf der B 13 zum Sylvensteinstausee. An der Staumauer auf die B 307 Richtung Vorderriss abbiegen. Etwa 400 Meter nach der Speichersee-Brücke links abbiegen in die Ortschaft Fall hinein. Am Ende der Straße befinden sich Parkplätze am Beginn des Bächentales.
Anfahrt planen mit Google-Maps Ausgangspunkt: Fall, Wanderparkplatz an der Straße ins Bächental (800 m)
Route: Von Fall aus folgt man Richtung Süden der asphaltierten, aber für den öffentlichen Verkehr gesperrten Straße ins Bächental, die die ersten 1,5 km sogar leicht abfällt. Nun geht es zunächst sanft, dann bis zum Aussichtspunkt an der Dürrachklamm etwas steiler bergauf, ehe die Straße bis zur bayerisch-österreichischen Grenze nach insgesamt rund acht Kilometern Strecke wieder in moderater, kaum merklicher Steigung verläuft. Auf tiroler Seite, ab dem ehemaligen Grenzhäuschen nahe der Jausenstation „Forsthaus Aquila“, weicht endlich Forststraßenschotter dem Asphalt. Weiter geht’s zur Dürrach-Sperre, wo Wege und Täler sich verzweigen. Offiziell ist ab hier die Fahrradbenutzung unter Verweis auf ein „internationales Wildschutzprojekt“ verboten (es gibt einen eigens ausgeschilderten Holzverschlag als Fahrraddepot), in der Regel wird das Radfahren aber toleriert (allerdings auf eigene Gefahr wegen Verkehr durch Kies- und Holz-Lkw). Wir lassen den kleinen Stausee an der Dürrach-Sperre rechts liegen und folgen geradeaus der Forststraße in südöstliche Richtung. Nach ziemlich genau einem Kilometer gilt es aufzupassen: Hier muss man an einer Verzweigung rechts abbiegen und den Bach überqueren (geradeaus und dann links ginge es zur Reth-Alm). Nach weiteren etwa 350 Metern folgt der nächste Abzweig, nämlich nach links zu einer Brücke über den Plumsbach. Hinter der Brücke kurz nach rechts, dann in einer scharfen Kurve wieder nach links und nun weiter oberhalb des Tannauerbachs. Die Brücke linkerhand zur Stallenjagdhütte ignorieren wir, nehmen aber etwa 350 Meter weiter den etwas steileren Abzweig rechts hinauf zur Katzenschlagl-Alm (1121 m). Nach dieser folgt eine scharfe Linkskehre – in nun wieder südöstlicher Richtung wird die Almfahrstraße bald zum schmalen Bergsteig. Wer (unerlaubterweise) bis hierhin mit dem Mountainbike gefahren ist, müsste sein Rad nun streckenweise schieben – oder es ganz stehen lassen. Nach einer Waldpassage in Nord-Süd-Richtung gelangt man ins freie Almgelände unterhalb der 1490 Meter hoch gelegenen Mantschenalm. Kurz vor der Alm, an einem kleinen Bächlein, verlassen wir den Steig – von hier führt die restliche Route in einer guten halben Stunde weglos über immer steiler werdendes, aber nie wirklich schwieriges Grasgelände zunächst nach Westen zum Mantschenhals, einem Sattel zwischen Mantschen und der markanten Montscheinspitze, und weiter über die Südflanke hinauf zum kreuzlosen Gipfel.
Abstieg: Auf dem Anstiegsweg.
Alternative: Wem der recht weite (und ohne Fahrrad mühsame) Weg durchs Bächental zu lang ist, der erreicht den Mantschen auch vom Achensee aus. Dazu fährt man von Pertisau ins Gerntal. Etwa 1 km hinter der Pletzachalm geht es dann in steilen Serpentinen hinauf zum Schleimsattel und von dort in ca. 20 Minuten zur Mantschenalm; ab dort weiter wie oben beschrieben.
Bike: Für die Tour ab Fall empfiehlt sich auf jeden Fall die Benutzung eines Mountainbikes, denn allein die offiziell erlaubte Radfahrstrecke zur Dürrach-Sperre ist fast elf Kilometer lang. Ab dort ist das Radfahren offiziell verboten, was dem Vernehmen nach aber vor allem haftungsrechtliche Gründe hat – eine Weiterfahrt auf eigenes Risiko ist nicht erlaubt (darauf möchten wir hier ausdrücklich hinweisen!), jedoch fahrtechnisch möglich.
Charakter/Schwierigkeit: Technisch bis auf den finalen Gipfelanstieg, der Trittsicherheit und Gespür für wegloses Gelände erfordert, eine einfache Tour. Die Länge (18,5 Kilometer einfache Distanz ab Fall) verlangt aber entsprechende Kondition, Zeitmanagement und Proviant. Belohnt wird man mit einem selten besuchten Gipfel, der schöne Ausblicke auf die unmittelbar südlich gelegene Montscheinspitze sowie nach Norden bis zur Benediktenwand bietet.
Gehezeit: Aufstieg mit Mountainbike-Benutzung: 3,5 Stunden, 1,5 Stunden; Abstieg und Abfahrt: 1,5 Stunden.
Ohne Fahrrad, also nur zu Fuß, würde man 6 Stunden für den Aufstieg und ca. 4,5 Stunden für den Abstieg benötigen.
Tourdaten: 1030 Höhenmeter, 18,5 km Distanz (einfach)
Beste Jahreszeit: Juni bis zum Wintereinbruch
Stützpunkt: Forsthaus Aquila (919 m), nach 8 km auf der Bächentalstraße auf der linken Seite.
Karte: Kompass-Karte WK 26 (Karwendelgebirge, 1:50.000)
Autor: Martin Becker