Anfahrt: Von München aus auf der Autobahn A92 in Richtung Flughafen München-Franz-Josef-Strauß und über Landshut bis zum Autobahnkreuz Deggendorf. Hier rechts halten und den Schildern A3 in Richtung Linz/Passau folgen bis zur Ausfahrt Hengersberg. Auf der B533 Richtung Grafenau, dann auf die B85 abbiegen Richtung Regen. In Eppenschlag folgt man der Ausschilderung nach Spiegelau. Durch den Ort hindurch und am Kreisverkehr der Ausschilderung Waldhäuser/Lusen folgen. Nach ca. 6,5 km biegt man links ab (Hinweisschild: Waldhäuser/Lusen) und fährt hinauf bis zum Parkplatz an der Fredenbrücke.
Anfahrt planen mit Google-Maps Ausgangspunkt: Wanderparkplatz „Waldrastplatz Fredenbrücke“ (840 m) unterhalb von Waldhäuser
Route: Bei der Infotafel mit Schilderbaum überquert man auf einer Brücke den Bach „Kleine Ohe“ und folgt dem Wegweiser „Lusen / Martinsklause“. Auf einem felsigen Wurzelweg geht es entlang des Baches in einem naturbelassenen Waldtälchen bergan. In regelmäßigen Abständen informieren Schautafeln über einen Bergbach-Naturlehrpfad. Bald erreicht man einen stimmungsvollen dunklen See, die Martinsklause. Der See entstand im 19. Jahrhundert durch den Bau einer Staumauer zum Zweck der Holztrift. Nun steigt man auf einem schmalen Weg (Ww: Lusen, Teufelsloch) steil bergan. Dann geht es kurz auf einer Forststraße und anschließend wieder steiler ansteigend im Wald hinauf. Leicht fallend erreicht man das Teufelsloch, einen mit großen Granitsteinen gefüllten Schluchtabschnitt der „Kleinen Ohe“. Der Bach fließt unterhalb der Blöcke dahin, so dass man trockenen Fußes queren kann. Kurze Zeit später kommt man zu einer Aussichtsplattform. Hier geht man auf einem langen Holzsteg durch ein malerisches Feuchtgebiet zur Böhmweg-Schutzhütte. Davor steht die „Glasarche“ (siehe auch unter Wissenswertes). Dem Sommerweg zum Lusen folgend, zieht man auf einem Kiesweg, der wie mit einem Lineal gezogen ist, dahin. Man erreicht eine freie Hochebene mit Baumgerippen, die der Landschaft einen seltsam bizarren Charakter verleihen. Ausgedehnte Blaubeerfelder, die sich im Herbst feuerrot verfärben, schmücken die Böden. Die runde Gipfelkuppe des Lusen mit der imposanten Himmelsleiter rückt ins Blickfeld. Hinter dem Namen verbirgt sich eine lange Steintreppe aus naturbelassenen Granitblöcken, die in einer direkten Linie zum Gipfelkreuz hinaufleitet. Mit jedem Schritt wird die Aussicht grandioser. Und zum Schluss geht es durch ein riesiges Feld von Granitblöcken, die von hellgrünen und gelben Flechten überzogen sind, hinauf zum höchsten Punkt.
Abstieg: Vom Gipfel aus folgt man dem Wegweiser zum Lusenschutzhaus, welches nach wenigen Minuten über felsige Stufen erreicht wird. Von dort marschiert man dann auf einer Forststraße gemütlich hinab zur Waldhausreibe (Lusenparkplatz). Mit dem Igelbus geht’s dann zurück zum Ausgangspunkt bei der Fredenbrücke.
Charakter/Schwierigkeit: Die hier vorgestellte Rundtour ist eine sehr beliebte, mittelschwere (S2) und überaus abwechslungsreiche Bergwanderung im Nationalpark Bayerischer Wald. Die vielen Überraschungen entlang des Weges lassen keine Langeweile aufkommen. Man bewegt sich überwiegend auf steinigen Wurzelwegen. An manchen steileren Passagen und auf den vielen Granitstufen der Himmelsleiter ist bei Nässe etwas Trittsicherheit nötig. Die freie 360° Aussicht vom Gipfel ist gigantisch. Vom Arber, dem höchsten Gipfel des Bayerischen Waldes über den Böhmerwald geht der Blick bis nach Österreich und bei Föhn zeigt sich sogar die Alpenkette. Die Ausschilderung der Tour ist perfekt. Die Rückfahrt zum Ausgangspunkt erfolgt mit dem Igelbus (2 €, Stand 2015), der stündlich zur vollen Stunde (15:05, 16:05 Uhr…) verkehrt.
Gehezeit: Aufstieg: ca. 2 Stunden; Abstieg ca. 30 Minuten
Je nachdem wie lange man sich mit den Schautafeln des Bergbach-Naturlehrpfades und den Infotafeln im weiteren Verlauf der Route beschäftigt, ist entsprechend mehr an Zeit einzuplanen.
Tourdaten: Höhendifferenz: Aufstieg ca. 550 Höhenmeter, Abstieg ca. 260 Höhenmeter; Distanz: ca. 7,2 Km (gesamte Runde)
Beste Jahreszeit: Mai bis November, am schönsten ist es im Herbst, wenn die Farben der Laubbäume, der Heidelbeerfelder und der trockenen Gräser voll zur Geltung kommen.
Stützpunkt: Lusenschutzhaus (1345 m) unterhalb des Gipfels, täglich geöffnet von Mai bis zum 08.November 2015, 10 bis 18 Uhr. Telefon: +49/(0)8553/1212 oder www.lusenschutzhaus.de
Wissenswertes: 1. Das Blockmeer am Lusen ist vom Bayerischen Landesamt für Umwelt als geschütztes Geotop ausgewiesen und wurde 2005 mit dem offiziellen Gütesiegel "Bayerns schönste Geotope" ausgezeichnet. Auf einer Fläche von über 200.000 qm türmen sich Granitblöcke wild aufeinander. Seine Entstehung verdankt dieses Blockfeld der Frostverwitterung während der Quartärzeit. Eine ausführliche Infotafel befindet sich beim Lusenschutzhaus.
2. Die Glasarche ist ein fünf Meter langes Schiff aus Glas. Dieses Kunstobjekt war über mehrere Jahre entlang der deutsch-tschechischen Grenze der Mittelpunkt eines großen Kunstprojektes und sorgte dort für Furore. In der Grenzregion mit den beiden Nationalparks, dem Nationalpark Bayerischer Wald und dem Nationalpark Šumava, schuf das Projekt eine Plattform für Begegnungen zwischen Deutschen und Tschechen, Glasarbeitern und Naturschützern, zwischen dem Nationalpark und den Menschen vor Ort. Weitere Infos unter: www.glasarche.com
Karte: Kompass Wanderkarte Nr. 196, Mittlerer Bayerischer Wald, 1:50.000
Erhältlich in unserem Kompass-Wanderkarten-Shop.
Autor: Doris & Thomas Neumayr