Anfahrt: Über Garmisch / Zirlerberg, oder über die Inntalautobahn bis Zirl. Weiter ins Sellrain (ausgeschildert) und auf der Bergstraße, am Ort Sellrain vorbei, nach Gries. Hier biegt man links ab nach Lisens und fährt bis zum großen, gebührenpflichtigen Parkplatz beim Gasthaus Lisens (auch Lüsens) am Ende der Straße.
Anfahrt planen mit Google-Maps Ausgangspunkt: Gasthaus Lisens (auch Lüsens / 1636m), großer, gebührenpflichtiger Parkplatz (Tagesgebühr: 4 Euro).
Route: Vom Parkplatz auf dem gesperrten Fahrweg neben der Langlaufloipe Richtung Süden. Wenn der Weg nach rechts abdreht, geht man geradeaus weiter zum Talschluß. Nun erkennt man schon eine deutlich eingeschnittene Schlucht inmitten des Steilhangs. Hinein in die Bachschlucht und alsbald nach rechts hinaus in freies und steiles Schrofengelände. Hier ziemlich direkt in einigen Spitzkehren hinauf. (Die genaue Route hängt immer auch etwas von den aktuellen Verhältnissen ab.)
Hat man den steilsten Teil hinter sich, zielt man nach links hinaus und steigt dann endlich über weitläufiges Gelände direkt und in vielen Spitzkehren empor. Am Ende der Nordflanke zielt man wieder nach rechts und erreicht über einen etwas steileren Aufschwung den flachen, weiten Gletscherboden des Lisenser Ferner.
Hier nun flach nach rechts, in westliche Richtung, unter der sog. Plattigen Wand hindurch. Auf ca. 2980m teilen sich dann die Anstiege zum Fernerkogel und zur
Lisenser Spitze. Zum Fernerkogel geht es rechts über eine steile, rampenartige Aufstiegsmöglichkeit über die Plattige Wand nach rechts oben. Sie ist manchmal (besonders bei harschigen Verhältnissen) etwas unangenehm zu begehen und ein wenig ausgesetzt. Ist man oben angelangt, dreht man in einem Linksbogen auf den Rotgratferner zu, den man bei 3045m betritt. Jetzt in nordwestlicher, alsbald in westlicher Richtung in die Gipfelscharte links unter dem Lisenser Fernerkogel. Skidepot. Über einen unschwierigen Blockgrat zum höchsten Punkt.
Abfahrt: 1. Wie Aufstieg.
2. Für die Abfahrt vom Lisenser Fernerkogel gibt es eine sehr steile, bei guten und sicheren Verhältnissen aber lohnende Variante: Dabei kehrt man nicht über die Plattige Wand zum Gletscherboden zurück, sondern fährt vom Rotgratferner Richtung Ost in eine Rinne ein. Am Beginn der Gletscherzunge stößt man dann wieder auf die Aufstiegsspur. (Achtung! Vom Rotgratferner ziehen 2 Rinnen in östlicher Richtung hinab. Man darf nur die rechte, also die südliche von beiden abfahren !!!)
Alternative: Technisch etwas weniger anspruchsvoll, vom skifahrerischen jedoch sehr lohnend ist die Variante auf die
Lisenser Spitze.
Charakter/Schwierigkeit: Großartige Hochgebirgstour für konditionsstarke und sichere Skitourengeher. Dies gilt für Aufstieg, als auch Abfahrt. Für sicher Skitouristen ist die Tour allerdings ohne größere Schwierigkeiten. Der Lisenser wird immer häufiger auch schon im Hochwinter bestiegen; früher galt er als reine Frühjahrstour. Sicherer Schnee ist auf jeden Fall notwendig, denn man bewegt sich überwiegend in steilem bis sehr steilem Gelände. Dies gilt insbesondere für die Abfahrtsvariante durch die ostseitige Rinne.
Lawinengefahr: mittel; hoch bei der Abfahtsvariante. Sie ist ostseitig - früh abfahren!
Exposition: Ost, Nord
Aufstiegszeit: 5 Stunden
Tourdaten: 1700 Höhenmeter
Beste Jahreszeit: Februar bis Mai (wird aber immer häufiger auch schon im Hochwinter unternommen)
Stützpunkt: -
Karte: AV-Karte Stubaier Alpen / Sellrain, Nr.: 31/2, 1:25.000.
Autor: Bernhard Ziegler