Anfahrt: Von Norden kommend auf der Autobahn über Genf nach Grenoble. Weiter nach Süden in Richtung Sisteron bis nach Le Pont-de-Claix. Von hier auf der Landstraße N85 (Route Napoleon) Richtung Gap. Weiter über Vizille und La Mure, bis man vor Chauffayer nach links ins Tal Valgaudemar abbiegt (von Grenoble ca. 75 km). Durch St. Firmin hindurch und taleinwärts bis nach La Chapelle-en-Valgaudemar. In Ortsmitte, vor einer Brücke, biegt man scharf nach rechts ab (Hinweisschild: „les portes – pont des ouelles 2 km“) und fährt eine ziemlich schmale Straße hinauf bis zum Örtchen Les Portes.
Anfahrt planen mit Google-Maps Ausgangspunkt: Les Portes (1260 m). Ein kleiner Parkplatz (nicht gekennzeichnet) befindet sich kurz vor den ersten Häusern links der Straße gegenüber eines Geräteschuppens.
Route: Ein rauer Wirtschaftsweg zieht gemächlich talein (siehe Bild 1), vorbei an den Häusern von Les Portes. Die Abzweigung zur Pont des Ouelles lässt man (im Aufstieg) links liegen und gelangt schon bald zu einer Grünfläche vor einer Brücke. Über die Brücke hinweg, wandert man leicht bergan bis vor eine weitere Brücke. Hier weist ein Schild nach links zum Le Chapeau. Ein halbsteiler schmaler Pfad schlängelt sich über einen Waldrücken empor. Mit zunehmender Höhe öffnet sich der Wald immer mehr, kleine Felsstufen werden bequem überwunden und im Talschluss auf der gegenüberliegenden Seite rauscht ein mächtiger Wasserfall (Cascade la Buffe) über die Felsen herab (siehe Bild 3). Der schmale aber deutliche Weg leitet nun einen Wiesenrücken hinauf und anschließend in einigen Serpentinen über eine grasige Flanke zu einem Kamm (Crête de la Côte) empor. Man folgt dem zunächst noch bequemen Pfad (Auge in Auge mit dem eindrucksvollen Gipfel des Pic Olan, siehe Bild 4) zuerst links des Kammes, dann aber direkt über den sich verschmälernden Grat bergan (siehe Bild 5). Kurz vor dem Gipfel quert man dann nach links über steiles, abschüssiges Gelände zu einem Rücken hinüber und über diesen zum Gipfel.
Abstieg: Vom höchsten Punkt aus peilt man einen Pfad an, der anfangs südostwärts über eine Grasflanke hinabzieht. In einer Rechtskurve wandert man über grüne breite Matten weiter bergab mit herrlichem Nahblick auf die glänzenden Gletscherflächen des Pic de Clapouse und Pic de Parieres bis zu einem kleinen Bach, den man überquert. Danach geht’s kurz ohne großen Höhenunterschied dahin und im Anschluss wieder steiler über eine Wiesenflanke zu einem Bergbach hinunter, der den großen Wasserfall speist. Nach der Bachquerung leitet der Pfad mit kurzem (100 Hm) Gegenanstieg einen grünen Moränenhügel hinauf und zieht danach leicht fallend über flache grasige Flächen im Rechtsbogen bergab. Der Kamm der La Lauze wird in engen Serpentinen überwunden und das Weglein windet sich schließlich elegant durch die Westflanke ins Tal hinab bis zum Flüsschen Torrent. Dort trifft man auf einen Weg und hält sich links (Westen). An einer Wegkreuzung (bei Navette) folgt man einen Karrenweg talauswärts und stößt nach einer Brücke auf die Aufstiegsroute. Jetzt folgt man dem Schild: Pont des Oulles, biegt rechts ab und schlendert am Wildbach entlang. Nach knapp 30 Min. ist man an der „Pont des Oulles du Diable“ (siehe Bild 6). Unter einer malerischen Steinbrücke wirbelt der Fluss Navette mit teuflischer Kraft hindurch (Schilder mahnen zur Vorsicht). Nach der Steinbrücke führt der Weg hinauf zum Örtchen Les Portes und auf der Aufstiegsroute zurück zum Parkplatz.
Charakter/Schwierigkeit: Eine äußerst eindrucksvolle Panoramarundtour, auf der man sich fast durchwegs auf schmalen, teilweise nur zwei Fuß breiten Pfaden bewegt. Im Aufstieg sind am langen Gipfelkamm kurze, ausgesetzte Passagen mit kleinsplittrigem Untergrund zu meistern. Obwohl technisch nicht schwer, sind hier Schwindelfreiheit und absolut sauberes, konzentriertes Steigen angesagt. Nicht bei Nässe! Ansonsten weist die Runde keine nennenswerten Schwierigkeiten auf. Die Tour ist nur dürftig markiert und beschildert, aber der Weg ist immer eindeutig erkennbar. Während des Aufstieges kann man den Abstiegsweg auf der gegenüberliegenden Seite bereits gut einsehen und sich auf den kleinen Gegenanstieg freuen. Am Ende der Tour kommt man noch an einer Sehenswürdigkeit, dem teuflischen Wasserspiel des Flüsschens Navette vorbei
(Pont des Oulles du Diable).
Gehezeit: Aufstieg ca. 3,5 Stunden; Abstieg ca. 3 Std.. Insgesamt ca. 6,5 Std.
Tourdaten: 1210 Höhenmeter (inkl. 100 Hm Gegenanstieg während des Abstiegs)
Beste Jahreszeit: Juni bis Oktober
Stützpunkt: Auf Tour keiner. In La Chapelle-en-Valgaudemar gibt es 3 Campingplätze, 2 Gîtes d’ étapes sowie diverse Hotels und Restaurants.
Karte: Topographische Karten 1:25 000 des Institut Geographique National, Blatt 3437 OT, Champsaur
Autor: Doris & Thomas Neumayr