Anfahrt: Über die Brennerautobahn (A22) bis zur Ausfahrt Bozen-Nord, über die SS241 ins Eggental und auf der SS620 weiter nach Obereggen.
Navi-Adresse: I-39050 Obereggen, Via Obereggen 16.
Anfahrt planen mit Google-Maps Ausgangspunkt: Obereggen, Parkplatz bei der Talstation der Sesselbahn Oberholz (1557 m)
Route: Mit der Sesselbahn Oberholz zur Bergstation. Hier folgt man dem Weg Nr. 18 in die Gamsstallscharte, die den Übergang auf die Latemarhochfläche ermöglicht. Mit Blick auf die Latemartürme quert man im leichten Auf und Ab die Hänge nach Norden und erreicht nach einem kurzen Anstieg die Rotlahnscharte. Auch wenn der Klettersteig erst ein Stück oberhalb in den Felstürmen startet, sollte man bereits hier die Klettersteigausrüstung anlegen – das Gelände bietet sich dafür an. Durch leichtes Schrofengelände geht es im Anschluss zum eigentlichen Einstieg und zum straff gespannten Drahtseil. Gleich zu Beginn warten ein paar attraktive Klettersteigpassagen (bis Schwierigkeitsgrad B) und nach einem ersten ungesicherten Stück die Querung einer markanten Scharte. Anschließend überwiegt bis zum Diamantiditurm Gehgelände, wobei der Steig auf Bändern die steilen Geröllhänge quert. In der Südflanke des Diamantidtiturms führen Trittspuren steil hinauf zum höchsten Punkt. Abstieg Richtung Südost, bis man wieder den querenden Steig erreicht und kurz darauf die nächsten gesicherten Passagen warten. Schlüsselstelle ist ein kurzer Abstieg über eine senkrechte Felsstufe (C) in eine Scharte. Zum Abschluss kommen noch ein paar schöne Klettersteigstellen (B), ehe Steigspuren hinunterführen in den Wiesensattel der Großen Latemarscharte mit dem Bivacco Mario Rigatti.
Abstieg: Von der Großen Latemarscharte kurzer Abstieg über viel loses, hier und da etwas unangenehmes Geröll. Nach einem kurzen Gegenanstieg quert man oberhalb der Abbrüche auf gutem Steig die Steilflanke der Latemartürme in westlicher Grundrichtung und trifft unterhalb der Rotlahnscharte auf den bereits bekannten Anstiegsweg. Auf diesem zurück zur Sesselbahn.
Charakter/Schwierigkeit: Bis auf die senkrechte Schlüsselstelle, die mit C bewertet wird, ist es ein einfacher Klettersteig (A bis B), der allerdings aufgrund der vielen ungesicherten Passagen im Steilgelände absolute Trittsicherheit erfordert. Und etwas Gespür für die richtige Route, wie die vielen Steigspuren abseits der einem Band folgenden Originalroute verraten. Die Rundtour ist mit fast 12 km und 1100 Hm nicht gerade kurz und erfordert somit eine einigermaßen gute Kondition. Tipp: Unbedingt reichlich Getränke mitnehmen, es gibt nirgends eine Wasserstelle.
Gehezeit: Insgesamt: 7 Stunden; Aufstieg 4:30 Stunden, Abstieg 2:30 Stunden
Tourdaten: Höhendifferenz: 1100 Höhenmeter, Distanz: 11,7 km (gesamte Runde)
Beste Jahreszeit: Juli bis Oktober
Stützpunkt: Auf der Tour leider keiner, bei der Rückkehr die Berghütte Oberholz (oberholz.com) bei der Bergstation der gleichnamigen Sesselbahn.
Ausrüstung: Klettersteigset, Helm, Klettersteighandschuhe
Wissenswertes: Vom Klettersteig ist das Rifugio Torre di Pisa (Latemarhütte) auf einem Felskamm am Südrand der Latemargruppe nicht zu übersehen. Ein schöner Platz, doch eigentlich wollte Camillo Gabrielli seine Hütte in der Forcella die Campanili (Rotlahnscharte) am Einstieg des Latemar-Klettersteigs errichten. Als es jedoch beim geplanten Bau einer Materialseilbahn Probleme mit der Provinz gab, wechselte er vom Nord- an den Südrand der Latemargruppe und begann dort im Jahr 1972 mit den Arbeiten an seiner Hütte, die mittlerweile von seinem Sohn Antonio bewirtschaftet wird.
Bergbahn: Betriebszeiten von Ende Juni bis Anfang Oktober 8.30 bis 18 Uhr. Preise und aktuelle Infos finden Sie hier.
Karte: Tabacco, Val di Fiemme – Lagorai – Latemar, Blatt 014, 1:25.000. Oder Kompass Blatt 79, Val di Fiemme, Latemar, 1:50.000. Erhältlich in unsrem Kompass-Wanderkarten-Shop.
Autor: Stefan Herbke