Anfahrt: Von Norden kommend über Tegernsee und Kreuth zum Achenpass und weiter nach Achenkirch. Am See entlang bis zum Südende nach Maurach. Hier biegt man rechts ab und fährt nach Pertisau am Westufer des Achensees. In Pertisau orientiert man sich an den Hinweisschildern „Karwendeltäler“ und erreicht die Mautstelle. Über die Mautstraße ins Falzthurntal. (Öffnung der Straße am 1. Mai - Maut 4,50 € - Stand 2010)
Anfahrt planen mit Google-Maps Ausgangspunkt: Großer Parkplatz beim Gasthaus Gramai Niederleger (1265 m) am Ende der Straße.
Route: Hinter der Alm beginnt ein bezeichneter Wandersteig (Lamsenjochhütte), den man anfangs durch hohe Latschenfelder in Richtung Südwest in den „Gramaier Grund“ hinein verfolgt. Hat es der Winter mit den Skitourengehern gut gemeint, können hier meistens die Brettl angeschnallt werden. Im breiten Talgrund geht es nach Süden noch gemächlich bis zur Höhenlinie 1.600m weiter. Jetzt sollte man sich entscheiden, welches Kar man angehen möchte.
Östl. Lamsenjoch: In südwestlicher Richtung zieht man die Spur zu dem steilen Hang hin, der vom Parkplatz aus bereits sichtbar war (siehe Bild 1). In Hangmitte erkennt man einige markante, große Felsblöcke, die es anzusteuern gilt. Nachdem man um die Blöcke herum höher gestiegen ist, wird der Hang nochmals einen Tick steiler (siehe Bild 2), bevor es anschließend in einer kleinen Mulde entspannter weiter aufwärts geht. Bald erreicht man flacheres Terrain und steht oberhalb der Lamsenjochhütte (siehe Bild 3). Hier dreht man nach rechts (Westen) ab und steigt über das prachtvolle Skigelände zum Fuße der Lamsenspitze-Ostwand hinauf (siehe Bild 4 und 5). Man beendet die Tour am besten an der rechten äußeren Ecke (Einstieg zur Nordostkante), da direkt unter der Wand mit Steinschlag zu rechnen ist (siehe Bild 6).
Schneiderscharscharte: Ab der Höhenlinie 1.600m hält man sich links (Südost) und steigt auf dem anfangs noch breiten Hang bergan. Das von Felswänden umsäumte Kar wird nun zunehmend steiler und enger. Der höchste Punkt (Scharte) wird ohne Orientierungsprobleme erreicht.
Abfahrt: jeweils wie Aufstieg
Charakter/Schwierigkeit: Zwei wenig bekannte Karwendelkare für das späte Frühjahr, die aufgrund der kurzen Anstiege gut miteinander kombiniert werden können. Dazu steigt man zuerst zum Fuß der Lamsenspitze Ostwand hinauf, denn der prachtvolle Osthang oberhalb der Lamsenjochhütte verwöhnt bereits am Vormittag den Skifahrer mit idealem Firn. Während im schattigen, von hohen Felswänden umsäumten Kar zur Schneiderscharscharte, die Sonne erst später den Schnee aufweicht. Auf jedem Fall sollte man sich im Steilgelände wohlfühlen, um die Touren genießen zu können. Die steilste Passage im Hang unterhalb der Lamsenjochhütte ist ca. 35° steil und ein Ausrutschen bei hartem Firn ist wegen der darunter liegenden Felsblöcke nicht unbedingt zu empfehlen. Das Kar zur Schneiderscharscharte ist ebenfalls ziemlich steil, läuft aber nach unten hin flach aus.
Lawinengefahr: hoch (nur bei Firnverhältnissen und rechtzeitiger Abfahrt empfehlenswert)
Exposition: Östl. Lamsenjoch: Ost und Nord
Schneiderscharscharte: Nordwest und Nord
Aufstiegszeit: Östl. Lamsenjoch 2,5 Stunden. Schneiderscharscharte 2 Stunden.
Tourdaten: Östl. Lamsenjoch 920 Höhenmeter. Schneiderscharscharte 760 Höhenmeter
Beste Jahreszeit: Anfang Mai (nach Öffnung der Mautstraße ins Falzthurntal)
Stützpunkt: Auf der Tour keiner. Am Ausgangspunkt bietet das Gasthaus Gramai Übernachtungsmöglichkeiten an.
Die Lamsenjochhütte der DAV Sektion Oberland ist zur Skitourenzeit
nicht geöffnet.
Karte: Kompass Blatt 027, Achensee, 1:35.000. Oder AV- Karte Nr. 5/3, Karwendelgebirge /Östliches Blatt, 1:25.000.
Autor: Doris & Thomas Neumayr