Anfahrt: Auf der Inntalautobahn bis Anschlussstelle Oberaudorf. Von dort in Richtung Niederndorf/Walchsee/Kössen östlich über die Innbrücke und auf der österreichischen B 172 über Durchholzen und Walchsee nach Kössen. (Oder auf der Autobahn A 8 München-Salzburg bis Anschlussstelle Übersee und über Marquartstein und Schleching hierher.) In Kössen beim Kreisverkehr Richtung Schwendt/St. Johann fahren und durchs Kohlental bis Griesenau. Dort rechts zum Mauthäuschen und auf der Kaiserbachtal-Straße bis zur Fischbachalm (Parkplatz).
Öffentliche Verkehrsmittel: Nächstgelegene Bahnstation ist St. Johann/Tirol; von dort Busverbindung nach Kössen mit Haltestelle in der Griesenau (Gasthof). Weiter zur Fischbachalm auf gutem Wanderweg in knapp 1 Std.
Anfahrt planen mit Google-Maps Ausgangspunkt: Fischbachalm (856 m) im Kaiserbachtal.
Route: Von der Fischbachalm auf der Brücke über den Kaiserbach und westlich dem guten Wanderweg (AV-Weg Nr. 801) bergwärts folgen, bis links – etwas südwestlich der Latschenöl-Brennerei – der in den östlichen Teil des Griesnerkars (Ww. „Fritz-Pflaum-Hütte“, „Kleines Griesner Tor“) leitende Pfad abzeigt. Zunächst geht es flach durch den lichten Baumbestand, dann über Geröll zu einer steilen Wand. Links von ihr an Sicherungen empor. Danach in Serpentinen ein bisschen mühsam durch Latschen, später auf Geröllsteig (einmal unmittelbar unterhalb der glatten Wand eines westseitigen Lärcheck-Ausläufers entlang) und über Schrofenabsätze ins Kleine Griesner Tor. Ca. 2 ½ Stunden. Im flachen Boden des Kleinen Griesner Tors zweigt die Route auf das Lärcheck links (östlich) ab. Über eine zunehmend steile Schuttreise aufwärts, bis etwa 100 Höhenmeter unterhalb des Nördlichen Griesschartls die Normalroute nach links abzweigt (Markierungen). An geröllbedeckten Schrofen in Richtung der markanten, vom Westgrat herunterziehenden Rinne, die oberhalb ihres steilen Auslaufs erreicht wird. Man quert sie und steigt nun links der Rinne über Schrofengelände und gut gestuften Fels entlang von Drahtseilen und guten Markierungen empor. Das Drahtseil und etwas Armkraft helfen über einen glatten Felsblock hinauf. Man gelangt auf einen Absatz des Westgrats, geht zur Scharte und steigt jenseits über Geröll und grasige Absätze rechts aufwärts zur Einschartung zwischen Nord- und Hauptgipfel. Rechts (südlich) über leichten Fels zum Gipfelkreuz.
Abstieg: Nur auf der Anstiegsroute.
Charakter/Schwierigkeit: Interessante, mäßig schiwierige bis anspruchsvolle alpine Bergtour (S4 bis S5) im sehr imposanten Felsgelände des Wilden Kaisers. Die Tour erfordert Sicherheit im Schrofen- und Felsgelände des I. und II. Schwierigkeitsgrades nach UIAA-Skala und dadurch natürlich Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Die anspruchsvolleren Passagen sind mittlerweile nahezu alle drahtseilversichert, was die Sache natürlich erleichtert. Ebenso, dass die Tour mittlerweile komplett markiert und ausgeschildert ist. Der erwähnte 2 Meter hohe, versicherte Block entspricht etwa einer B/C-Stelle. Es handelt sich hier jedoch nicht um einen Klettersteig im klassischen Sinn! Achtung, Steinschlaggefahr durch weiter oben Steigende! Kein Stützpunkt unterwegs, daher genügen Proviant – vor allem zu Trinken – mitnehmen.
Gehezeit: Aufstieg 3,5 Stunden, Abstieg 2,5 Stunden
Tourdaten: 1270 Höhenmeter
Beste Jahreszeit: Mitte Juli bis Mitte Oktober
Stützpunkt: Auf Tour kein Stützpunkt! Am Ausgangspunkt warten die Fischbachalm (856 m) und unweit davon der Gasthof Griesenau.
Ausrüstung: Die Tour ist steinschlaggefährdet, daher empfehlen wir dringend einen Steinschlaghelm als Ergänzung zur normalen Bergtourenausrüstung.
Karte: Alpenvereinskarte Blatt 08, Kaisergebirge, 1:25.000. Erhältlich ist die Karte in unserem AV-Karten-Shop.
Autor: Horst Höfler/Jonas Fincke; Bilder: Jonas Fincke